Tijana Nikolic
Der Sommer 2021 ist geprägt von Unwettern und sehr viel Regen. Die Zuger Badis ziehen Bilanz nach den schlechten Wetterbedingungen. So wie das Geschäftsführerpaar Guido und Barbara Gilardoni, das das Seebistro des Seebads Seeliken in Zug seit 13 Jahren führt. Die beiden erinnern sich an eine ähnliche Saison im Jahr 2014. «Damals hat es nicht ganz so viel geregnet, die Umsätze waren jedoch ähnlich», sagt Guido Gilardoni. Im Mai war ihr Bistro 22 Tage, im Juni 10 Tage und im Juli 20 Tage geschlossen. Es werde sich zeigen, was der August noch bringe.
«Da wir immer ab dem 1. September das Fonduezelt aufstellen, können wir die Saison mit dem Fondueangebot bis weit in den Oktober verlängern und etwas vom Sommer wieder gutmachen», meint Barbara Gilardoni. Sie gingen aber von einem der schlechtesten Jahre aus. Wenn der August und der September es zulassen würden und die Temperaturen hoch blieben, könnte der Schaden in Grenzen gehalten werden. «Retten können wir die Saison nicht», ist sich Guido Gilardoni sicher.
Hoffnung auf mehr Besucher nach der Ferienzeit
Im August ist zusätzlich jede Woche ein musikalischer Anlass wie Groove am See, ein Konzert der Zuger Band Die Pissnelken und ein Sommernachtsfest im Seebistro Seeliken geplant. Danach werden die Temperaturen ausschlaggebend sein. «Zudem haben wir in diesem Sommer eine Tapasbar eröffnet», ergänzt Barbara Gilardoni.
Auch Mario Zanella, Bademeister des Seebads Walchwil hat in den 16 Jahren seiner Karriere einen solchen Sommer noch nicht erlebt. «Bei Regenwetter war das Restaurant jeweils geschlossen», so Zanella. Er könne sich vorstellen, dass die schlechten Besucherzahlen etwas mit der momentanen Sommerferienzeit zu tun haben. «Ich denke, dass die Ferienrückkehrer nach den Sommerferien noch ein wenig Badistimmung geniessen kommen», sagt Zanella.
Badi Cham wird trotz schlechten Wetters gut besucht
«Die laufende Saison ist in Sachen Besucherzahlen bislang mässig, dies hat es aber auch schon in anderen Jahren gegeben», findet hingegen Josef Gwerder, Badmeister des Strandbads Cham. Lediglich am 9. und 10. August war der Rasen durch die massiven Regenfälle zu weich, sodass das Strandbad für zwei Tage geschlossen war. «Auch bei mässigem Wetter war die Badi sehr gut besucht. Die Zahlen waren deshalb nicht so schlecht, wie man es annehmen könnte.» Eine detaillierte Auswertung werde Ende der Saison gemacht.
In Anbetracht der spärlichen Anzahl schöner Tage sowie der anfänglich relevanteren Einschränkungen aufgrund von Covid-Massnahmen könne kaum von einer überragenden Badesaison des Freibads Rotkreuz, des Seebads Zweiern Risch sowie des privat betriebenen Seebads Buonas gesprochen werden, findet der Rischer Gemeinderat Patrick Wahl von der Abteilung Planung, Bau und Sicherheit.
Badisperre wegen starken Gewittern
«Das schwere Gewitter vom 21. Juni führte wegen der damit verbundenen umfangreichen Aufräum- und Reinigungsarbeiten zu einer kurzfristigen Sperrung der Badis von vier Tagen», so Wahl weiter. Die zuständigen Badmeister und Kioskbetreiber hätten dieses Jahr nur wenige wirklich gut besuchte Tage zu verzeichnen. In den Jahren 2004 und 2014 seien ähnlich schlechte Umsätze erzielt worden.
«Im Vergleich zur Vorjahresperiode haben wir circa 20 Prozent weniger Besucher gezählt, Regentage gab es circa 20 Prozent mehr, und Sonnentage mit Temperaturen über 30 Grad gab es circa 70 Prozent weniger», zählt Wahl auf. Zusätzlich werde das Freibad Rotkreuz per 15. August für diese Saison vorzeitig geschlossen, da es einer umfangreichen Sanierung unterzogen wird. Deswegen findet in der Badi Rotkreuz am heutigen Samstag eine kleine Saisonabschlussfeier mit Livemusik und Grillade statt.
Schlechte Saison auch für das Baarer Lättich
Die Badesaison im Hallen- und Freibad Lättich in Baar sei so weit aufgrund des Wetters sehr schlecht, sagt Betriebsleiter Marco Weber. «An den wenigen schönen und warmen Tagen durften wir zwar viele Gäste begrüssen, an den weitaus mehr schlechten Tagen fehlten uns diese Gäste jedoch verständlicherweise», so Weber. Dagegen hätten er und sein Team im Hallenbad mehr Gäste als sonst in dieser Jahreszeit begrüsst. «Unter dem Strich war es trotzdem keine gute Saison, weil das Hallenbad die Verluste des Freibads nicht kompensieren kann», so Weber abschliessend.