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Nidwalden

Feuerwehr begeistert die jüngsten Nidwaldner

Die Stansstader Feuerwehr widmete einen Nachmittag den Ferienpass-Kindern – nicht ganz ohne Hintergedanken.
Celine Angele übt sich im Löschen eines Brandes. (Bilder: Corinne Glanzmann (Stansstad, 14. August 2019)
Wasser marsch: Jeder will mal den Schlauch halten.
Eine "Barriere" als Schutz vor dem Hochwasser: Auch dafür ist die Feuerwehr da. 
Mit dieser Wärmebildkamera kann man auch bei dichtem Rauch sehen.

Matthias Piazza

Matthias Piazza

Matthias Piazza

Matthias Piazza

«Wumm». Wie aus dem Nichts schiesst auf dem Platz vor dem Depot der Stansstader Feuerwehr eine riesige Flamme empor. Selbst auf einige Meter Distanz ist die Hitze noch zu spüren an diesem nicht hochsommerlichen Mittwochnachmittag. Feuerwehr-Kommandant Urs Angele hat den rund 30 Teilnehmern des Nidwaldner Ferienpasses an diesem anschaulichen Beispiel gerade demonstriert, was passiert, wenn man versucht, eine brennende Fritteuse mit Wasser zu löschen. Der Versuch würde in einer Küche wohl zu einem Wohnungsbrand führen. «Verwendet bei brennendem Öl nie Wasser», schärft er ihnen ein. Er zeigt wirkungsvolle Alternativen auf: Mit dem Kochdeckel oder einer Löschdecke ist das Feuer in der Pfanne im Nu erstickt.

Es bleibt an diesem Feuerwehr-Nachmittag aber nicht beim blossen Zuschauen. Im Minutentakt löschen die Kinder einen brennenden Metallbehälter, der einen Güselkübel darstellt. Für Celine Angele war dies gar das Highlight des Nachmittags, den sie generell sehr interessant gefunden habe. Dies, obwohl sie dank ihres Vaters, der Kommandant der Stansstader Feuerwehr ist, schon vieles über die Feuerwehr gewusst habe.

Blind ohne Wärmebildkamera

Etwas Überwindung ist beim Posten von Feuerwehrfrau Julia Jung gefragt. Die Schüler erfahren am eigenen Leib, wie die Feuerwehrleute einen von Rauch gefüllten Raum erleben. Eine Atemschutzausrüstung wie bei einem echten Einsatz braucht es allerdings nicht. Aus einer Maschine strömt ein völlig ungefährlicher Nebel, der aber immerhin seinen visuellen Zweck erfüllt. Man sieht von blossem Auge nichts als weiss. Die Augen der Feuerwehrleute, in diesem Fall der Ferienpass-Kinder, sind die Wärmebildkameras, die Personen sichtbar machen. Im Ernstfall könnte die Feuerwehr so Personen, Tiere oder auch den Brandherd aufspüren.

Im Fokus des Interesses stehen auch die Feuerwehrautos mit ihrer umfangreichen Ausrüstung oder das Feuerwehrboot. Egal an welchem Posten: Die Kinder strahlen, fragen den Feuerwehrleuten Löcher in den Bauch, können kaum warten, bis sie mit einer Aktion an der Reihe sind.

Faszination Feuerwehr: Den Eindruck bestätigt Urs Röthlisberger, stellvertretender Feuerwehrinspektor Ob-/Nidwaldens. «Schon seit Jahren führt abwechslungsweise eine Ortsfeuerwehr zweimal im Sommer einen solchen Nachmittag für den Ferienpass durch. Das Interesse ist immer sehr gross, meistens sind alle 40 Plätze je Nachmittag vergeben.»

Willkommene Abwechslung

Den Aufwand würden Feuerwehrinspektorat und die jeweilige Feuerwehr gerne auf sich nehmen. «Den Besuch der Kinder mit ihren strahlenden Augen und den vielen Fragen ist für die Feuerwehrleute eine willkommene Abwechslung und dankbare Aufgabe, wenn sie ihren Auftrag näher bringen können.»

Nebst dem präventiven Charakter, etwa wenn es ums Löschen einer brennenden Fritteuse geht, habe man auch Nachwuchsförderung im Hinterkopf. «Ein solcher Nachmittag ist für die Feuerwehren eine Investition in die Zukunft. Die Kinder werden zu ihren Botschaftern oder treten später gar der Feuerwehr bei. «Nachwuchs können wir schliesslich immer gebrauchen», so Urs Röthlisberger.

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