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Nidwalden

FDP überreicht Hans Wicki das Ticket nach Bern für weitere vier Jahre 

Ständerat Hans Wicki will eine dritte Legislatur anhängen. Dafür hat er nun den offiziellen Segen seiner Partei.    

Hans Wicki (rechts) nimmt das Ticket nach Bern von Vorstandsmitglied und Fraktionspräsident Dominik Steiner entgegen.  
Bild: Bild: Sarina Fellmann (Stans, 11. 5. 2023)

«Die Gestaltung unserer Gesellschaft ist das schönste Privileg, das ich mir vorstellen kann», antwortete Hans Wicki auf die Frage von Gesprächsleiter und SRF-Journalist Raphael Prinz, warum er für eine dritte Legislatur als Nidwaldner Ständerat antrete. Er sei schon immer ein Macher gewesen, früher in einer Unternehmung, dann als Nidwaldner Baudirektor und seit 2015 als FDP-Ständerat im nationalen Parlament. Auch wenn dort die Auswirkungen eines politischen Entscheides nicht so unmittelbar spürbar seien wie damals als Baudirektor.

Nach acht Jahren verfüge er auch über ein gutes Netzwerk, wisse, wie der Politbetrieb in Bern laufe. Als Präsident der ständerätlichen Verkehrskommission gab er an der FDP-Versammlung am Donnerstagabend im Stanser «Engel» auch ein Bekenntnis zum geplanten unterirdischen Luzerner Durchgangsbahnhof ab. «Der ist wichtig, das müssen wir hinbekommen.» Nun gehe es darum, Allianzen in den beiden Kammern zu schmieden und die Kantone ins Boot zu holen. «Denn Verkehrspolitik ist Regionalpolitik. Jede Region kämpft für ihr Projekt», erwähnte er in Anspielung auf Ausbauprojekte für die Bahnhöfe in Basel und Lausanne.

Eine weitere verkehrspolitische Herzensangelegenheit betrifft den geplanten Doppelspurtunnel in Hergiswil, ein Projekt, mit er sich schon damals als Hergiswiler Gemeinderat und Nidwaldner Baudirektor beschäftigt habe. «Die Doppelspur ist für Nid- und Obwalden wichtig, soll aber nicht oberirdisch durchs Dorf Hergiswil führen.»

«Ich schätze das Milizparlament»

Darauf angesprochen, sprach Hans Wicki auch über seine Mandate. Mit vier Verwaltungsratsmandaten und zwei Präsidien von Dachorganisationen (Verband Seilbahnen Schweiz und Dachverband Schweizer Bauwirtschaft) sei er nicht ein übermässiger Mandatsträger. «Ich schätze das Milizparlament sehr, sonst hätten wir keine Unternehmer im Parlament.» Das Ständeratsmandat entspreche in etwa einem 60-Prozent-Pensum, was Nebenbeschäftigungen erlaube.

Zur Formsache wurde bei den rund 70 anwesenden FDP-Mitgliedern die Nomination ihres Ständerates, symbolisch besiegelt mit der Überreichung eines übergrossen Swisspasses – das Ticket nach Bern für weitere vier Jahre.

«Ich werde mein Bestes geben, dem Vertrauen gerecht zu werden, und als Sicherheits-, Verkehrs- und Wirtschaftspolitiker die Dinge in die richtigen Bahnen zu lenken», bedankte sich Hans Wicki, der auch Mitglied in der sicherheitspolitischen Kommission des Ständerates und Vizepräsident der ständerätlichen Kommission für Wirtschaft und Abgaben ist.

Bis am 4. September kann kandidiert werden

Die Stände- und Nationalratswahlen sind am 22. Oktober dieses Jahres. Kandidaturen können in Nidwalden bis am 4. September eingereicht werden. Bei der Ständeratswahl gilt im ersten Wahlgang das absolute Mehr. Wird dieses von niemandem erreicht, kommt es bereits am 26. November 2023 zum zweiten Wahlgang. In diesem ist das relative Mehr entscheidend. Der enge Terminplan zwischen erstem und zweitem Wahlgang ist notwendig, weil die konstituierende Sitzung des Ständerats am 4. Dezember 2023 stattfindet.

Der ehemalige Hergiswiler Gemeindepräsident und Nidwaldner Baudirektor setzte sich am 18. Oktober 2015 im ersten Wahlgang gegen Mitte-Kandidatin Therese Rotzer durch. Damit gelang es der FDP erstmals überhaupt, den einzigen Nidwaldner Ständeratssitz im Stöckli an sich zu reissen. Vorher, also seit nicht weniger als 167 Jahren, hatte stets ein Vertreter der Mitte darauf Platz genommen, zuletzt Paul Niederberger, der nach acht Jahren zurücktrat.

Auf der nationalen Linie lag die Kantonalpartei bei den drei nationalen Vorlagen vom 18. Juni. Wie auch die Mutterpartei beschloss die FDP Nidwalden die Ja-Parole fürs Klimagesetz. Mit 49 Ja zu 15 Nein bei 1 Enthaltung ebenfalls nicht geschlossen. Der OECD-Vorlage stimmten 64 Mitglieder zu und eine Person dagegen. Das Covid-19-Gesetz wurde mit 62 Ja, bei 3 Nein und 2 Enthaltungen angenommen.

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