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Erstfeld

FDP sagt zweimal Ja und diskutiert über die Pflege in Uri

Am Parteitag im «Spannort» in Erstfeld stand neben den Abstimmungen und Wahlen vom 12. März auch die Zukunft der Urner Heime im Fokus.

Am Parteitag der FDP Uri wurde über die Zukunft der Urner Heime diskutiert (von links): Petra Muheim, Michael Kunkel, Ivo Schillig, Cornelia Gamma und Engelbert Zurfluh. 
Bild: Bild: Markus Zwyssig (Erstfeld, 2. Februar 2023)

Die Parolen für die beiden kantonalen Abstimmungen vom 12. März waren am Parteitag der FDP eine klare Sache. Einstimmig zur Annahme empfohlen wurde am Donnerstagabend im «Spannort» in Erstfeld der von Landratspräsidentin Cornelia Gamma vorgestellte «Kreditbeschluss für einen Kantonsbeitrag an das Sanierungspaket 2023 bis 2030 des Theaters Uri». Insgesamt geht es dabei um Investitionen von 7,78 Millionen Franken. Der Kanton soll die Hälfte davon übernehmen. Die Gemeinde Altdorf trägt die andere Hälfte. Ebenfalls einstimmig die Ja-Parole gefasst wurde zum von Landrat Georg Simmen vorgestellten «Gesetz über die Ausnahmen vom Anwendungsbereich der Interkantonalen Vereinbarung über das öffentliche Beschaffungswesen».

Lenka Ziegler kandidiert für das Vizepräsidium beim Obergericht des Kantons Uri.
Bild: Bild: Markus Zwyssig (Erstfeld, 2. Februar 2023)

Für die Wahlen der Richterinnen und Richter des Landgerichts und des Obergerichts des Kantons Uri am 12. März treten die Parteien mit gemeinsamen Listen an. Lenka Ziegler, Kandidatin für das Vizepräsidium des Obergerichts des Kantons Uri, und Christian Arnold, Kandidat fürs das Landgerichtspräsident II, nutzten die Gelegenheit, sich vorzustellen.

Christian Arnold kandidiert für das Präsidium Landgericht II.
Bild: Bild: Markus Zwyssig (Erstfeld, 2. Februar 2023)

FDP will bei den Wahlen die Sitze halten

Landrat Ruedi Cathry machte Werbung für die eidgenössischen Wahlen in den National- und Ständerat vom 22. Oktober 2023. Dabei setzt er die Ansprüche für die Wiederwahl des FDP-Kandidaten hoch. Cathry will, dass Josef Dittli mit einem Glanzresultat als Urner Vertreter im Ständerat wieder gewählt wird.

Yves Althaus, Wahlkampfleiter für die Regierungsrats- und Landratswahlen im kommenden Jahr, sieht viele Herausforderungen. Er zeigte sich aber auch zuversichtlich: «Wenn man nationale Umfragen betrachtet, so sieht man, dass die FDP grundsätzlich im Aufwind ist.» Den durch den Rücktritt von Roger Nager frei werdenden Sitz im Regierungsrat hoffe man, wieder zu besetzen. Im Landrat wolle man die Sitze verteidigen. In verschiedenen Majorzgemeinden kandidieren neue Leute. In den Proporzgemeinden gebe es eine spannende Ausgangslage mit der Grünliberalen Partei (GLP), die neu in den Wahlkampf steigen wird.

Unterschiedliche Sichtweisen auf die Heime und deren Zukunft

In einem zweiten Teil der Versammlung wurde über die Urner Heime und deren Zukunft diskutiert. Ivo Schillig, Präsident der FDP Uri, betonte, Ziel sei es dabei von verschiedenen Referentinnen und Referenten unterschiedliche Sichtweisen zu erhalten.

Engelbert Zurfluh, Geschäftsleiter im «Spannort», wies auf die Schwierigkeiten hin, vakante Stellen im Pflegebereich zu besetzen. «Jedes Mal bei einem Abgang ist es ein Glücksfall, wenn man jemanden findet.» Zurzeit sind aber noch alle Stellen besetzt. 105 Mitarbeitende teilen sich 56 Vollzeitstellen.

Im Heim gibt es praktisch nur noch Notfalleintritte vom Spital. Die Menschen brauchen sofort einen Platz. Die Ansprüche in der Pflege sind sehr stark gestiegen. Im «Spannort» leben 78 Bewohnerinnen und Bewohner. Das Durchschnittsalter liegt bei 87 Jahren. Die Aufenthaltsdauer beträgt im Schnitt 3,4 Jahre.

Michael Kunkel ist Präsident von Curaviva Uri. 
Bild: Bild: Markus Zwyssig (Erstfeld, 2. Februar 2023)

Michael Kunkel. Präsident von Curaviva Uri, zeigte auf, dass es im Kanton Uri insgesamt neun Heime mit total 539 Betten gibt. Die Auslastung liegt bei 98 Prozent. Weil die Menschen auch in Uri immer älter werden, rechnet man stark damit, dass der Bedarf im Pflegebereich weiter ansteigt. «Der Kanton plant, die bestehende Bettenzahl zu halten.» Gestärkt werden sollen die Angebote von Hausärzten und der Spitex. Gefördert werden sollen Prävention, Beratungsstellen und Freiwilligenarbeit.

Cornelia Gamma, Stationsleiterin im «Rüttigarten» in Schattdorf, gab Einblicke in den Heimalltag. Der Fokus der Altersfragen wurde aber auch über den Kanton hinaus geöffnet. So erzählte die in Altdorf aufgewachsene Petra Muheim über die Altersstrategie in Cham. Sie war im Kantonsrat Zug tätig und Mitglied der Kommission für Gesundheit und Soziales. Bei ihrer Arbeit hat sie sich für die Altersfreundlichkeit der Stadt mit 17’500 Einwohnerinnen und Einwohnern eingesetzt. Dabei gehe es insbesondere darum, die Gesundheit zu fördern und zu erhalten oder ums altersgerechte Wohnen, wie Petra Muheim ausführte.

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