Die Freizeitbetreuung an den Zuger Stadtschulen sei Opfer ihres Erfolgs geworden, schreibt die FDP der Stadt Zug in einer Ende September eingereichten Motion. Denn die grosse Nachfrage nach Mittagstisch und Freizeitbetreuung könne mit dem bestehenden Angebot längst nicht mehr befriedigt werden, viele Eltern würden abgewiesen. «Diese Situation führt zu Ungleichbehandlungen, weil die Freizeitbetreuung nicht gleichermassen allen (berufstätigen) Eltern mit schulpflichtigen Kindern zur Verfügung steht.»
Weil die Hauptverantwortung der Kinderbetreuung nach wie vor bei den Frauen liege, fokussiere man sich auf erwerbstätige Frauen mit Kindern, im Wissen, dass es auch Väter gebe, die diese Rolle wahrnehmen. 75 bis 80 Prozent aller Frauen mit Kindern zwischen 4 und 12 Jahren würden einer ausserhäuslichen, bezahlten Tätigkeit nachgehen. Diese Entwicklung und die Höhe der Arbeitspensen von erwerbstätigen Müttern werden weiter zunehmen, sind die Stadtzuger Liberalen überzeugt.
Man fordere den Stadtrat deshalb auf: die Freizeitbetreuung mit Mittagstisch und Nachmittagsbetreuung allen gesuchsstellenden (berufstätigen, arbeitssuchenden oder bedürftigen) Stadtzuger Eltern mit schulpflichtigen Kindern zugänglich zu machen und damit die Ungleichbehandlung zu beseitigen. Zweitens: parallel dazu Finanzierungsmodelle zu evaluieren, die eine stärkere Beteiligung der Eltern vorsehen und damit die Schaffung der notwendigen Plätze möglich machen – beispielsweise über Betreuungsgutschriften. Weiter: zu prüfen, ob die Freizeitbetreuung im Rahmen einer Leistungsvereinbarung und unter Aufsicht der Stadt Zug an gemeinnützige, nicht gewinnorientierte Institutionen übertragen und optimiert werden kann. Und viertens: Sofortmassnahmen zu ergreifen, um die Situation in den Stadtzuger Schulkreisen auf das nächste Schuljahr hin zu entschärfen.
Die Partei sei überzeugt, dass viele Eltern bereit seien, einen höheren Beitrag zu leisten, wenn im Gegenzug mehr Plätze geschaffen werden könnten. (lb/PD)