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Schattdorf

Fasnächtler verbrennen das Coronavirus über offenem Feuer

Das Coronavirus hat den Narren die Fasnacht gehörig vermasselt. Beim Austrommeln in Schattdorf ist der Störenfried kurzerhand auf dem Scheiterhaufen gelandet.
Statt einer Stoffkatze landete heuer das Coronavirus auf dem Scheiterhaufen. (Bild: Urs Hanhart (Schattdorf, 16. Februar 2021))
Zur Freude aller verbrannte der Störenfried recht schnell. (Bild: Urs Hanhart (Schattdorf, 16. Februar 2021))
Auch durch Altdorf wurde traditionell in Schwarz marschiert – stets in Fünfergruppen.  (Bild: Urs Hanhart (Altdorf, 16. Februar 2021))

Urs Hanhart

Normalerweise wird in Schattdorf zum Abschluss der Fasnacht auf dem Dorfplatz eine grosse Stoffkatze verbrannt. Das war ursprünglich auch diesmal so geplant, wenn auch ein deutlich kleinerer Stubentiger als sonst dran glauben sollte. Dann wurde aber kurzfristig umdisponiert. «Wir haben beschlossen, ein Covid-19-Symbol zu verbrennen, weil uns Corona vieles verdorben hat», sagt Peter Baumann von der IG Fasnacht. «Die Fasnacht war zwar dürftig, aber mit den entsprechenden Schutzmassnahmen konnten wir doch noch einiges unternehmen. Dadurch sind die Urfasnächtler etwas Herzschmerz losgeworden.»

Nun freue man sich auf die nächste Fasnacht, die hoffentlich ohne Einschränkungen stattfinden werde. Genäht wurde das überdimensionale Coronavirus, bestehend aus einer Stoffkugel mit eingesteckten Hölzern, von Annelies Geisser. Von ihr stammte auch die Idee zu diesem symbolischen Akt.

Genähtes Stoff-Virus fing schnell Feuer

Das eigentliche Austrommeln ging am Dienstagabend in deutlich bescheidenerem Rahmen über die Bühne als in normalen Zeiten. Rund 20 Narren drehten zunächst eine kleine Runde durchs Dorf, wobei sie coronakonform grosse Abstände untereinander einhielten. Dem Scheiterhaufen-Spektakel auf dem Dorfplatz wohnten nebst den Fasnächtlern etwa 20 Zuschauer bei. Wohl zur Freude aller ging es dem Coronavirus sehr zügig an den Kragen. Es fing sofort Feuer und war nach kurzer Zeit nicht mehr zu erkennen.

In Altdorf gab es ebenfalls ein Austrommeln, wenn auch in deutlich abgespeckter Form. Auf eine Sperrung der Hauptstrasse wurde verzichtet. Deshalb mussten die rund drei Dutzend teilnehmenden Fasnächtler, die traditionell allesamt ganz in Schwarz gekleidet waren, vom Startpunkt beim Haus für Kunst, auf dem Trottoir Richtung Dorfkern ziehen. Getrommelt und gepaukt wurde in Fünfergruppen, wobei die meisten Teilnehmer eine Maske trugen. Das fasnächtliche Schlussfurioso dauerte kaum halb so lange wie sonst, lockte aber dennoch recht viele Zaungäste an. Speziell war, dass das Austrommeln für einmal auf dem Rathausplatz zu Ende ging, weil die Zusatzschlaufen auf der Tells- und Schmiedgasse nicht gedreht werden konnten.

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