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Luzern

Fasnächtler nehmen Städtli Willisau in Beschlag

Dicht gedrängt und bestens gelaunt genossen am Sonntag die Fasnächtler die 24. Städtlifasnacht. Höhepunkt war der Einzug von 34 lautstarken sowie würdevollen Nummern.

Im Städtli Willisau startet die Fasnacht traditionell bereits am Sonntag vor dem Schmutzigen Donnerstag mit der von der Karnöffelzunft Willisau organisierten Städtlifasnacht. Der ökumenische Gottesdienst in der Pfarrkirche bildete den Auftakt zu einem rundum rüüdig schönen Fasnachtssonntag. Anschliessend standen die Auftritte der zahlreich erschienenen Guuggenmusigen aus den umliegenden Dörfern und natürlich aus Willisau selbst auf dem Programm. Das mit bunten Konfettigirlanden geschmückte Städtli platzte bald aus allen Nähten. Als um 13.30 Uhr der Einzug der 34 Umzugsnummern mit einem lauten Knall angekündigt wurde, standen die Zuschauer auf der sonnigen Seite der Route in sieben Reihen. Auch auf der Schattenseite drängten sich die Fasnachtsfans dreireihig.

Die Karnöffelzunft Willisau präsentierte eine Horde «Enzilochmanne». Die grossen und auch kleinen wilden Gestalten sind komplett mit echten Weisstannenzweigen dekoriert und geben dank grimmigen Holzmasken und lauten Schellen um den Bauch ein «gfürchiges» Bild ab.

Neues Leben für alte Schlager

Die erste der insgesamt dreizehn Guuggenmusigen, die City-Schränzer Gättnou, brachte dann das Städtli zum Beben. Der Sound der mehrheitlich sehr grossen Guuggenmusigen liess die Menge fleissig mitschunkeln. Schön, dass etwa die Sooregosler Oberkirch mit «Die kleine Kneipe» auch einem alten Schlager neues Leben einbläst.

Ruhiger und würdevoller flanierten die Zünfte durch die Reihen. Eingeladen waren Zünfte aus Luzern, Ettiswil, Sursee, Rothenburg und Horw. Sie zeigten sich alle sehr grosszügig und verteilten Kafi Schnaps, Orangen und Bonbons. Ein besondere Gabe gabs von der Häppere-Zunft Dagmersellen: heisse Kartoffeln, eben «Häppere». Damit diese besser rutschten, gabs einen Tupfer Mayonnaise dazu.

Viel Fantasievolles durfte bewundert werden. Familie Feuerstein gab sich die Ehre. Eine wilde Gruppe um sich schnappender Lamas liess die Zuschauer freudig aufkreischen und den Allerwertesten in Deckung bringen. Eine wunderschön ausgearbeitete Eskimo-Familie hatte Plastikabfall im Fischernetz und fragte sich in grossen Lettern: «Was fischen wir in Zukunft?».

«Die Atmosphäre ist einmalig»

Aus Schötz angereist war Familie Marfurt. Mama Simone hatte für sich und Tochter Ramona Eisköniginnen-Kostüme genäht; Papa Fritz gab den Eiskönig. «Wenn es uns irgendwie geht und das Wetter einigermassen mitspielt, kommen wir jedes Jahr an die Städtlifasnacht», berichtete Simone Marfurt. Ihr Mann ergänzte: «Willisau ist ein Muss! Die Atmosphäre hier ist einmalig.»

Nach dem rund 90-minütigen Einzug verlagerte sich das Geschehen rund um die Essstände und vor die drei Guuggerbühnen. Auf die kleinen Besucher warteten das Narrenschiessen und Büchsenwerfen. Auch Familie Marfurt hatte noch keine Lust auf den Heimweg. Simone Marfurt verriet: «Nun geniessen wir die gute Stimmung noch ein wenig und trinken eins zusammen.»

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