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Nidwalden

Fadenbrücke in Buochs bekommt eine Nachbarin

Der Bau zur Erschliessung des künftigen Buochser Industriegebietes beim Flugplatz ist gestartet. Motto: Dort wohnen, wo man arbeitet.
Grosser Aufmarsch beim Spatenstich zur neuen Erschliessung des Gebietes Fadenbrücke. (Bild: Matthias Piazza (Buochs, 2. Dezember 2019))

Matthias Piazza

Um den Bau einer gewöhnlichen Brücke geht es bei diesem Projekt nicht, wie der prominente Aufmarsch am gestrigen Spatenstich zeigte. Mit Baudirektor Josef Niederberger und Volkswirtschaftsdirektor Othmar Filliger waren gleich zwei Mitglieder der Nidwaldner Regierung vor Ort. Zusammen mit Vertretern der Standortgemeinde Buochs, der Genossenkorporation Buochs, dem Planungsbüro und der ausführenden Bauunternehmung starteten sie mit dem Spatenstich die Bauarbeiten für das 4,5-Millionen-Franken Projekt Fadenbrücke.

Herzstück bildet die neue zweispurige Stahl-Beton-Brücke über die Engelbergeraa, mit einer Traglast von 40 Tonnen, welche zusammen mit einer Zufahrtsstrasse und einem Kreisel bei der Stanserstrasse für eine zeitgemässe Erschliessung des Industriegebietes Fadenbrücke und des benachbarten Flugplatzareals in Buochs sorgen. Es wird kantonsweit der zweite Betonkreisel sein, nach dem Kreisel Büren, der zurzeit gebaut wird. Die alte Holzbrücke mit einer maximalen Traglast von acht Tonnen dient dann nur noch dem Fussgänger- und Langsamverkehr.

Josef Niederberger sprach in seiner Rede von einer grossen volkswirtschaftlichen Bedeutung des zukünftigen Industriegebietes auf dem Flugplatzareal. Dort würde sich der grösste Teil der rund 2800 oder 12 Prozent zusätzlichen Arbeitsplätzen ansiedeln, die gemäss kantonalem Richtplan bis 2040 in Nidwalden entstehen sollen. «Durch die neue Erschliessung soll der Entwicklungsschwerpunkt Buochs/Fadenbrücke zukünftig vielen arbeitsplatzintensiven Betrieben einen guten Anschluss an das kantonale und nationale Strassennetz bieten.»

Mit dem behindertengerechten Ausbau der bestehenden Bushaltestelle Buochs, Fadenbrücke, würde zudem auch der öffentliche Verkehr optimal angeschlossen. Das Motto «dort wohnen, wo man arbeitet» werde in Nidwalden durch dieses Arbeitsgebiet wesentlich verstärkt.

Der Buochser Gemeinderat Adolf Barmettler unterstrich die Bedeutung der neuen Erschliessung, da die bestehende Holzbrücke den künftigen Anforderungen auf dem Flugplatzareal nicht mehr genüge.

Kanton, Gemeinde und Korporation zahlten mit

Dass dies den Buochsern auch etwas wert ist, bewiesen sie im Juni des vergangenen Jahres, als sie sich an der Urne mit einem Ja-Stimmen-Anteil von fast 80 Prozent dazu bekannten, sich mit einem Drittel an den Gesamtkosten von 4,5 Millionen Franken zu beteiligen.

Den gleichen Anteil steuern der Kanton Nidwalden und die Genossenkorporation Buochs bei, welche Teile des Flugplatzes von der Armee zurück kaufte. Die drei rekultivierten Hektaren stehen damit wieder der Landwirtschaft zur Verfügung. Korporationspräsident Stefan Barmettler sprach beim Flugplatz von einem Glücksfall für die Nidwaldner, mit einer Allmend für Landwirtschaft, Naherholung, Wildwechsel, Gewerbe, Industrie und Fliegerei. «Wir freuen uns, die uns vererbte Grünfläche nachhaltig zu entwickeln.»

Nach einer rund einjährigen Bauzeit soll die neue Erschliessung vollendet sein.

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