notifications
Zug

Fabienne Bamert ist die Stimme in der Arena am «Eidgenössischen» in Zug

Die Zugerin Fabienne Bamert ist Speakerin am «Eidgenössischen» – eine schwierige Aufgabe.
Fabienne Bamert am diesjährigen Rigi-Schwinget.

Claudio Zanini

Vor 56'500 Zuschauern werden Sie durch den Wettkampf ­führen. Nervös?Fabienne Bamert: Das macht mich durchaus nervös. Denn die Aufgabe unterscheidet sich erheblich von dem, was ich sonst bei Tele1 mache. Man muss sieben Sägemehlplätze aus einer grossen Distanz im Griff haben und schnell reagieren können. Zum Glück haben wir Helfer, die alle Schwinger kennen und uns die Namen einflüstern können.Was wäre der schlimmste ­Fehler, den Sie machen könnten?Den falschen Sieger ausrufen oder die Namen der Schwinger verwechseln. Wir vom Speakerteam – also Beat Tschümperlin, Hugo Abegg und ich – haben beim Zuger Kantonalen geprobt. Und schnell gemerkt, dass wir unter anderem enorm darauf angewiesen sind, dass zum Beispiel die Täfelibuebe die richtigen Nummern anzeigen.Bei Tele1 berichten Sie seit 10 Jahren übers Schwingen. Wie kamen Sie dazu?Ich habe als Videojournalistin in der Sportredaktion angefangen. So war ich schnell an verschiedenen Schwingfesten im Einsatz. Am Anfang war ich völlig überfordert. Ich glaube, es war auch für die Schwinger ungewöhnlich. Plötzlich kam da eine blonde Moderatorin, die keine Ahnung von ihrer Sportart hatte. Doch mich hat das angestachelt. Ich habe mir schnell die Regeln angeeignet und die Namen eingeprägt. Heute liebe ich diesen Sport.Machen wir doch ein kurzes Quiz. Uff. Das ist jetzt wohl die Hauptprobe fürs «Eidgenössische»... Wissen Sie, wann das «Eid­genössische» letztmals in Zug stattfand?Ich glaube, das war 1961. Stimmt’s?Absolut korrekt. Und wer wurde damals König?Mmmh, ich weiss, wer der letzte Innerschweizer König war. (lacht) Nämlich Harry Knüsel.Stimmt, ist aber jetzt nicht die Frage. Ich gebe Ihnen einen Tipp: 1961 war es auch ein grosser Name.War es Meli? Karl Meli?Richtig. Wer wurde 2007 Schwingerkönig?Da muss ich zurückrechnen. 2016 Glarner, 2013 Sempach, 2010 Wenger, 2007..., das müsste Jörg Abderhalden gewesen sein. Auch das ist korrekt. Und wer wurde 2007 Miss Schweiz?(lacht)Warum lachen Sie?Wenn ich das nicht mehr wüsste... Meine Zimmerkollegin Amanda Ammann gewann 2007. Ich war selbst Kandidatin bei dieser Wahl. Zu meiner Verteidigung: Ich war jung und brauchte das Geld. (lacht)Sind Sie eine komplett andere Fabienne Bamert als damals?Damals war ich 18-jährig und komplett unbeschwert. Ich hatte zwar nicht vor, eine Modelkarriere zu machen. Doch die Miss-Wahl faszinierte mich, sie genoss einen höheren Stellenwert als heute. ­Erstaunlich finde ich, dass ich auch jetzt noch darauf ange­sprochen werde – immerhin sind 12 Jahre vergangen. Angenommen, meine Tochter würde eines Tages bei einem Schönheitswettbewerb mitmachen wollen: Ich würde ihr raten, sich das ganz gut zu überlegen.Kommen wir zum Schwingen zurück. Und zur grossen Frage nach dem Sieger. Wer wird in Zug gewinnen?Als Speakerin bin ich selbstverständlich neutral und sage, der Beste soll gewinnen.Ein wenig konkreter dürfte die Antwort schon sein.Natürlich wäre es schön, wenn es ein Innerschweizer wäre. Und als Zugerin darf ich sicher sagen: Es wäre ein Highlight, wenn Pirmin Reichmuth vor seiner Haustüre ­gewinnen würde.
Kommentare (0)