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Leserbrief

«EWA - Energie - nid fir Uri»

Leserbrief zur Politik des EWA-energieUri und zu den Strompreisen des Unternehmens.

Eben haben wir die Stromrechnung des EWA fürs letzte Quartal erhalten. Es war klar, dass sie höher ausfällt, aber nicht so! Der Normalpreis (Tagestarif) pro Kilowattstunde ist von 8,01 auf sagenhafte 18,09 Rappen angestiegen. Eine Preissteigerung von 126 Prozent! Der Sparpreis (Nachttarif) ist nun 16,48 Rappen oder 140 Prozent höher! Für unseren Haushalt wird der Strom 2023 etwa 800 bis 1000 Franken mehr kosten.

Wie begründet das EWA diese Preissteigerung? «Krieg in der Ukraine, Coronapandemie und tiefe Verfügbarkeit ausländischer Kraftwerke, ausschliesslich externer Einflüsse respektive höherer Beschaffungskosten im Winter». Der Nettoumsatz stieg um 40,9 Millionen auf 81,2 Millionen Franken. Gleichzeitig kaufte das EWA Energie für 70,3 Millionen. Das ergibt eine Differenz von +11 Millionen! Das EWA hat mit zertifizierter Wasserkraft von den hohen Marktpreisen profitiert, aber auch beim Einkauf mehr bezahlt.

Seit 2018 erhalten wir Kundinnen und Kunden 100 Prozent Strom aus Wasserkraft. Das EWA hat etwa 20’000 Haushalte und 2800 kleinere und mittlere Betriebe als feste Kunden. Diesen verkauft es jährlich rund 200 Millionen Kilowattstunden. Die Produktion lag bei 273 Millionen Kilowattstunden, also würde der Strom für all diese Kunden reichen.

Leider aber, Versorgungsauftrag hin oder her, wird Urner Wasserkraft zu guten Preisen «exportiert», höhere Beschaffungskosten werden durch 130 Prozent höhere Tarife «sozialisiert». Und was ist das Rezept des EWA gegen steigende Strompreise? «… neue Wasserkraftwerke und … ab 2025 Strom des Kraftwerks Lucendro …». Wer’s glaubt! Es ist und bleibt lukrativer, erneuerbaren Strom auf dem freien Markt zu verkaufen und dazu für neue Kraftwerke einen Zustupf aus dem nationalen Fördertopf zu kassieren (2021: 2,8 Mio. Fr., von uns mit 2,3 Rp./kWh gespiesen). Wir festen Kunden sind also der Rettungsschirm fürs EWA!

Gerhard Danioth, Altdorf

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