Der EVZ liegt aktuell auf dem ersten Platz der National League. Dies auch aufgrund des Trainertrios, das seit Anfang Saison an der Bande steht. Am Montagabend stellten sich Cheftrainer Dan Tangnes und Assistenz-Coach Josh Holden im Parkhotel in Zug den Fragen von Bruno Waller, der Mitglieder und Gäste des Waller’s Premium Clubs zum Eishockey-Talk eingeladen hatte.
«Das Timing mit unserer Topplatzierung ist sehr gut, aber die Liga ist sehr ausgeglichen», begrüsste Tangnes die über 60 Eishockeybegeisterten und nannte die Sprache und die Kultur die grössten Herausforderungen, die er bei seinem Wechsel nach Zug habe meistern müssen. «Und ich glaube, es ist uns und den Spielern gut gelungen.» Der 39-Jährige lobt die gute Energie des Teams und, dass dieses die von ihm angestrebten Änderungen und Anregungen «sehr schnell» und «sehr gut» umgesetzt habe. Als Spieler wolle man immer spielen, auch wenn man nicht gut genug sei, sagt Tangnes, der während seiner Aktivkarriere als Stürmer vorwiegend in Schweden unter Vertrag war. «Als Coach muss man erstens viel und zweitens immer lernen, was ich auch schon seit neun Jahren tue», ergänzte der Norweger.
Bereits vor einigen Jahren angefragt worden
Er sei schon vor einigen Jahren vom EVZ angefragt worden, ob er Trainer in der Akademie werden wolle, verriet Tangnes. Dies wohl, weil er als Trainer in Schweden gute Resultate habe vorweisen können. Die professionelle Organisation und die Ambitionen des EVZ hätten ihn nun dazu bewogen, nach Zug zu kommen. «Hier wird viel Geld in die Jungen und in die Vision investiert.»
Es sei sehr schwer, vom Leader des Teams zum Assistent-Coach und Boss der Spieler zu werden, sagt Josh Holden, der von 2008 bis 2018 für den EVZ als Stürmer auf Punktejagd gegangen ist. «Spieler und Trainer sind zwei völlig verschiedene Sachen. Ich vergleiche das immer mit einem Eisberg: Als Spieler habe ich nur dessen Spitze gesehen und als Trainer sehe ich den ganzen Berg, der unter der Wasseroberfläche ist.» Als Coach müsse man sich um jedes noch so kleine Detail kümmern, ergänzt der 40-jährige Kanadier, der von seinem Chefcoach auch darum sehr geschätzt wird, weil es für ihn einfacher ist, zu den Spielern zu gehen. «Josh kenn die Liga und war ein Leader des Teams. Er ist das ideale Bindeglied zwischen dem Coaching-Stuff und der Mannschaft.»
Auch an schlechten Tagen gewinnen
Die Herausforderung sei, dass der EVZ auch an schlechten Tagen gewinne, sagt Tangnes. «Ich will mehr Spieler ins Spiel involvieren und die Eiszeit verteilen. Schon jetzt ist gut zu sehen, dass wir keinen Topskorer stellen aber viele EVZ-Spieler im Mittelfeld sind. Das heisst: Wir haben eine breite Basis und das System funktioniert immer besser.»
Der Unterschied zu Schweden sei nur die Spielorganisation, sagt Tangnes. Und diese habe in Schweden Tradition. Die Schweizer Liga sei eine der schnellsten der Welt, es gelte lediglich noch die Organisation zu verbessern, doppelt Tangnes nach. «Bern macht das bereits gut, und wir sind auf dem Weg dorthin.»