Christian Tschümperlin
Die sanitätsdienstlichen Blaulichter in Stans, Altdorf und Luzern kommen im neuen Design daher: Die drei Kantonsspitäler ersetzen je eine Ambulanz. Das Spezielle: Die Spitäler haben die neuen Ambulanzen gemeinsam beschafft und sich damit für eine einheitliche Fahrzeugflotte entschieden, welche die nächsten Jahre das Bild auf den Zentralschweizer Strassen prägen wird. «Durch die gemeinsame Beschaffung war der Evaluationsprozess mit einem geringeren Aufwand für die Rettungsdienste der drei Standorte verbunden», heisst es in einer Mitteilung. Jeder der Mercedes-Benz-Sprinter 519 CDI 4x4 kostet 275000 Franken.
Die drei neuen Rettungswagen gehören der neuesten Generation von Ambulanzen im Koffersystem an: 4,4 Tonnen schwer, luftgefedert und klimatisiert, bringen sie die Rettungscrew rasch an den Ort ihrer Bestimmung. Dank Allradantrieb sind sie für alle Einsatzgebiete der Zentralschweiz ausgerüstet, auch bei schwierigen topografischen Bedingungen. «Durch die moderne Allradtechnik ist die Notfallversorgung auch bei Einsätzen unter schwierigen Bedingungen und anspruchsvollem Gelände gewährleistet», sagt der stellvertretende Leiter Rettungsdienst des Kantonsspitals Uri Ivan Planzer.
Einsatzkräfte können in der Ambulanz jetzt stehen
Ausgerüstet sind die Fahrzeuge, wie schon deren Vorgänger, mit modernsten Geräten und Instrumenten. Die Patienten können nach den aktuellsten wissenschaftlichen Therapien behandelt werden. Dies beinhaltet Beatmungsgeräte, die EKG Telemetrie oder den Einsatz verschiedener Notfallmedikamente. Die Standhöhe wurde auf 1,97 Meter angehoben, damit die Mitarbeitenden nicht geduckt arbeiten müssen. «Das Bergungsmaterial ist neu von aussen zugänglich, was einen raschen Rettungsablauf unterstützt.»
Eine elektronisch betriebene Krankentrage sorgt für eine gute Arbeitsergonomie. Sie besitzt ein Hydrauliksystem, das die Trage auf Knopfdruck hebt und senkt. Die Einzugsfunktion in die Ambulanz erfolgt automatisch. Der Einsatzauftrag erfolgt via Tablet-Computer. Alle einsatzrelevanten Daten wie Patientendaten, Einsatzadresse, minimale Gesundheitsdaten und Informationen zu Partnerorganisationen stehen dem Rettungsdienstpersonal so zur Verfügung. Der Einsatzort wird direkt an das Navigationsgerät gesendet. Dies soll einen Einsatz mit möglichst wenig Zeitverlust gewährleisten.
Nidwaldner Ambulanz fuhr neun Mal um die Erde
«Der grosse Vorteil der gemeinsamen Beschaffung einheitlicher Fahrzeuge liegt darin, dass sich die Zentralschweizer Rettungsdienste bei personellen Engpässen gegenseitig hürdenfrei ergänzen können», sagt Ivan Planzer.
348000 Kilometer oder rund neun Mal um die Erde ist die Ambulanz des Kantonsspitals Nidwalden in elf Jahren und 14129 Einsätzen gefahren. Die neuen Fahrzeuge kommen an die Standorte Stans, Luzern, Altdorf und werden in der ganzen Zentralschweiz eingesetzt. Die alten Fahrzeuge werden in den Export übergeben. Die noch brauchbaren Gerätschaften von den alten Fahrzeugen werden in den neuen Ambulanzen weiterverwendet.