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Luzern

Es ist höchste Zeit für Damenwahl

Die Gleichstellungsdebatte zeigt Wirkung: An den Kantonsratswahlen Ende März wollen sich in Luzern die Frauen ihren Anteil im Parlament holen. Es ist höchste Zeit.
Jérôme Martinu

Jérôme Martinu, Chefredaktor

Wer erinnert sich noch an die Jugenddiscos im Pfarreiheim? Der DJ legte eine Runde Schmusesongs auf, und irgendwann rief er «Damenwahl!» ins Mikrofon. Die Frauen waren am Zug. Das Bild mag etwas angestaubt sein, aber es passt zur politischen Aktualität. Im Kanton Luzern wollen sich die Frauen Ihren Anteil im Parlament holen. Auch der Frauenanteil ist mit 314 von 802 Kandidaten oder 39,2 Prozent rekordhoch. Dümpelte die Kandidatinnenzahl der fünf letzten Wahlen von 1999 bis 2015 zwischen 28,2 und 32,5 Prozent, ist nun mit knapp 40 Prozent ein regelrechter Schub zu verzeichnen. Die Gleichstellungsdebatte zeigt Wirkung, und das ist sehr gut so. Schliesslich sind die Frauen in unserer Gesellschaft sogar leicht in der Überzahl. Und dieses Verhältnis gehört auch zumindest annähernd in der Politik abgebildet.

Nicht nur kantonal, auch national stehen die Zeichen für die Luzerner Frauen gut. Die CVP-Delegierten haben sich erfreulicherweise entschieden, eine Kandidatin ins Rennen um die Nachfolge des abtretenden eigenen Ständerats Konrad Graber zu schicken. Die Stadtluzerner Nationalrätin Andrea Gmür soll den Sitz wieder sichern. Nach Josi Meier (CVP) und Helen Leumann (FDP) wäre Gmür erst die dritte Luzerner Frau im Stöckli.

Zurück zum Kantonsrat:Massgeblichen Anteil am rekordhohen Frauenanteil im Kandidatenfeld hat das überparteiliche Netzwerk «Frauen Luzern Politik». Seit 2016 weibeln Politikerinnen aller Couleurs, um mehr Frauen in politische Ämter zu bringen, sie für die Wahlteilnahme zu überzeugen. Diese Frauenförderung abseits von starren Quotenregeln ist vorbildlich – und erfolgversprechend. So wird die Verteilung der 120 Luzerner Parlamentssitze für die Stimmbürger eine echte Damenwahl. Es ist höchste Zeit dafür.

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