notifications
Uri

Erstfelder stimmen im Mai über fast 14 Millionen Franken ab

Die Schulanlagen in Erstfeld sollen einer umfangreichen Sanierung unterzogen werden. Nun wird über das erste Teilprojekt abgestimmt.
das Projekt Jagdmatt wird nun lanciert. (Bild: Urs Hanhart)

(RIN) Vom Herbst 2019 bis Anfang 2020 fand eine umfangreiche Vernehmlassung zur Gesamtschau Schulanlagen Erstfeld statt. Die Gesamtschau hatte ergeben, dass 25 Millionen Franken notwendig sind, um alle sechs Schulgebäude baulich wie energetisch auf Vordermann zu bringen und einen Ersatzneubau zu erstellen. Behörden, Parteien und Bevölkerung wurden in die Diskussion über die Vorschläge mit einbezogen. Alle Erstfelder Haushalte erhielten ein Faltblatt zum Stand der Planung.

Am 16. und 21. November 2019 fanden Informationsanlässe mit Begehungen der Schulanlagen statt, und Mitte Dezember 2019 standen die Behörden am Weihnachtsmarkt Red und Antwort. Die Diskussionsmöglichkeiten wurden rege genutzt, wie die Gemeinde Erstfeld in einer Mitteilung schreibt. Aus der Bevölkerung seien ausserdem zahlreiche schriftliche Rückmeldungen eingegangen. Zudem erhielt der Gemeinderat Vernehmlassungsantworten aller Ortsparteien sowie von Behörden und Kommissionen. Das gewählte Vorgehen erhielt gute Noten. Die ausführlichen und transparenten Informationen an alle Haushaltungen wurden geschätzt, ebenso die zahlreichen Möglichkeiten, Fragen zu stellen und Rückmeldungen zu geben.

Wenn alle Antworten in einem Satz zusammengefasst werden müssten, könnte dieser etwa so lauten: «Für die Erstfelder Schulanlagen muss dringend etwas getan werden – aber 25 Millionen Franken auf einmal sind zu viel», heisst es in der Mitteilung.

Zusätzliche Räume für den Unterricht

Gemeinderat und Schulrat haben nun beschlossen, dass die Erstfelderinnen und Erstfelder am 17. Mai über das Teilprojekt «Jagdmatt» abstimmen können. Der geplante Ersatzneubau wurde gegenüber der Vorlage vom Jahr 2015 verbessert und setzt folgende dringlichen Massnahmen zu Gunsten der Schule Erstfeld um: Schaffung zusätzlicher Räume – beispielsweise Gruppenräume für den Unterricht –, hindernisfreier Zugang für Schulkinder sowie Lehrpersonen, Besucherinnen und Besucher, Zusammenführung der Kindergärten mit direktem Aussenzugang, Abbruch des baufälligen Kindergartenpavillons, gedeckter Pausenplatz.

Da beim Bau des Ersatzneubaus Jagdmatt die Fassade des bisherigen Schulhauses zum Teil demontiert werden muss, nutzt man Synergien und spart Kosten, indem gleichzeitig das bestehende Gebäude innen und aussen saniert wird. Dazu gehört der Ersatz der 40-jährigen und teilweise undichten Fenster ebenso wie die Asbestsanierung. Ausserdem beinhaltet das Projekt die schon lange fällige Schlackensanierung rund ums Schulhaus Jagdmatt (inklusive «Schwarzer Platz» und «Heiliger Rasen») sowie die auch in der Vernehmlassung mehrfach gewünschte Neugestaltung der Schulhausumgebung. Die Kosten für das gesamte Teilprojekt «Jagdmatt» belaufen sich auf 13,75 Millionen Franken. Aufgrund des Investitionsstaus der letzten Jahrzehnte ist damit zu rechnen, dass der Steuerfuss für die Gemeindesteuern ab 2024 für einige Jahre um sieben Prozentpunkte erhöht werden muss. Damit können auch weitere Investitionen – beispielsweise das dringend nötige neue Feuerwehrlokal – finanziert werden.

Feuerwehr bleibt vorerst im Wytheidschulhaus

Mit dem Teilprojekt «Jagdmatt» wird ein Bauvorhaben zur Abstimmung gebracht, das bedeutend günstiger ist als die 25 Millionen Franken des Gesamtkonzeptes. Gleichzeitig werden keine Fakten geschaffen, was die Nutzung des Kirchmattschulhauses und die Nutzung des Erdgeschosses im Wytheid durch die Feuerwehr angeht. Die Feuerwehr kann in ihren bisherigen Lokalitäten bleiben, bis der Gemeinderat und Feuerwehrkommando gemeinsam eine gute Lösung gefunden haben. Abklärungen für einen geeigneten Standort für das neue Feuerwehrlokal laufen auf Hochtouren. Für das stark sanierungsbedürftige Schulhaus Kirchmatt wird aktiv nach einer neuen Nutzung gesucht. Kanton und Gemeinde gaben zwei Variantenstudien in Auftrag, die Reaktionen darauf waren positiv. Es fanden Begehungen vor Ort statt und es gibt Interessierte, die sich überlegen, einen Trägerverein für eine neue Nutzung zu gründen und dazu auch bereits mit Stiftungen in Kontakt stehen. Vorläufig wird das Kirchmattschulhaus aber weiter für die Schule genutzt. Weitere Etappen der Sanierung – beispielsweise für die Schulhäuser Wytheid und Stegmatt oder für die Sportanlage – werden zur gegebenen Zeit der Bevölkerung zur Abstimmung vorgelegt.

Das von Gemeinderat und Schulrat Erstfeld vorgeschlagene Teilprojekt «Jagdmatt» löse die dringendsten Probleme der Schule Erstfeld nachhaltig und zu Gunsten der Schulkinder, wie es weiter in der Mitteilung der Gemeinde heisst. Gemeinderat und Schulrat hätten damit eine ausgewogene Abstimmungsvorlage erarbeitet, die den von Parteien und Bevölkerung formulierten Einwänden Rechnung trägt.

Kommentare (0)