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Nidwalden

Erste Flüchtlinge eingetroffen: Die Aufnahmestelle für ukrainische Geflüchtete hat Betrieb aufgenommen

Ab sofort nimmt die kantonale Aufnahmestelle Schutzbedürftige aus dem Krisengebiet in der Ukraine auf. Es ist vorgesehen, dass sich die Geflüchteten nur kurze Zeit in der Aufnahmestelle aufhalten, anschliessend sollen sie auf geeignete Unterkünfte verteilt werden.
Eine geflüchtete Frau zeigt ihren Pass. (Symbolbild: Keystone/ Valentin Flauraud))

Irene Infanger

Wie viele Schutzbedürftige in Nidwalden erwartet werden, kann aufgrund der anhaltenden Militärinvasion Russlands und der sehr unstabilen Lage in der Ukraine nicht verlässlich vorausgesagt werden. Die Zuweisung von registrierten Schutzbedürftigen auf die Kantone erfolgt über den Bund. Erste Geflüchtete sind in Nidwalden bereits aufgenommen worden, wie es in einer Mitteilung des Kantons Nidwalden heisst.

Unter der Federführung eines Sonderstabs, der von den Regierungsrätinnen Karin Kayser-Frutschi und Michèle Blöchliger geleitet wird, hat die kantonale Notorganisation in der Zivilschutzanlage Stansstad eine Aufnahmestelle für Schutzbedürftige aus dem Krisengebiet in Betrieb genommen. «Dank des Einsatzes und der guten Zusammenarbeit verschiedener involvierter Stellen haben wir rasch eine bedarfsgerechte Aufnahmestelle realisieren können», lobt Michèle Blöchliger, deren Gesundheits- und Sozialdirektion mit dem Amt für Asyl und Flüchtlinge ebenfalls in die Organisation involviert ist.

In der Aufnahmestelle werden zugewiesene Ankömmlinge für kurze Zeit untergebracht und versorgt, bevor sie geeignete private Unterkünfte beziehen.

Die Aufnahmestelle bietet bei einer vollen Auslastung für rund 50 Personen Platz und verfügt über Schlafräume, sanitäre Anlagen, Essens- und Aufenthaltsräume und ein Spielzimmer für Kinder. Der Sonderstab habe für die Bewältigung aller Herausforderungen rund um den Ukrainekonflikt einen erfahrenen Koordinator eingestellt und für die Betreuung und Begleitung der Schutzbedürftigen weiteres Personal rekrutiert, heisst es vonseiten des Kantons.

Zudem werde eine Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen und mit Freiwilligen angestrebt, die mindestens tageweise im Einsatz stehen könnten. Die Schutzsuchenden werden in der Aufnahmestelle mit nützlichen Informationen bedient, um ihnen das Ankommen und den Alltag in der ungewohnten Umgebung zu erleichtern.

Geflüchtete müssen sich anmelden

Der Kanton ist mit zahlreichen Hilfs- und Wohnungsangeboten für die Unterbringung von Menschen aus dem Krisengebiet eingedeckt worden, wofür er sehr dankbar ist. Der konkrete Bedarf sei gegenwärtig noch nicht abschätzbar, sodass bisher nicht auf alle Angebote eine Antwort erfolgt ist. Es wird um Geduld gebeten, bei Notwendigkeit nimmt der Kanton mit den Absendern Kontakt auf.

Justiz- und Sicherheitsdirektorin Karin Kayser-Frutschi betont:

«Wir sind sehr dankbar, bei der Bewältigung der verschiedensten Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Ukrainekonflikt auf die tatkräftige Unterstützung der Bevölkerung zählen zu dürfen.»

Wo auch immer Geflüchtete ohne heimische Bezugspersonen in Nidwalden ankommen, wird die Bevölkerung gebeten, sie an ein Bundesasylzentrum oder alternativ an die Aufnahmestelle in der Zivilschutzanlage Stansstad zu verweisen, bestenfalls begleitet. Die Aufnahmestelle befindet sich an der Kirchmatte 10, weiterführende Informationen sind unter www.nw.ch/ukraine-hilfe ersichtlich. Auf der Website aufgeschaltet sind weiterhin auch die Formulare für Wohnungsangebote und freiwillige Helferinnen und Helfer.

Die Infoline des Kantons zu Fragen rund um den Ukrainekonflikt und die Aufnahme von Geflüchteten ist von Montag bis Freitag von 10 bis 16 Uhr unter 041 618 75 15 und ukraine@nw.ch erreichbar.

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