notifications
Verkehrsverbund Luzern

Erste Elektrobusse auf der Luzerner Landschaft – bis 2040 soll der ÖV im Kanton Luzern fossilfrei sein

Der Verkehrsverbund Luzern hat am Montag sieben neue Elektrobusse präsentiert, die in die Flotte der Postauto AG und der Rottal Auto AG aufgenommen werden.

Von links: Gion Luca Dobmann, Rottal Auto AG; Ruth Aregger, Präsidentin Verbundrat VVL; Pascal Süess, Geschäftsführer VVL, und Philipp Schubiger, Postauto AG, bei der Einweihung der Elektrobusse am Medienanlass des VVL in Sempach Station.
Bild: Bild: Eveline Beerkircher (Sempach Station, 5. Dezember 2022)

«Der Verkehrsverbund Luzern geht die Herausforderung des Klimawandels an, denn der ÖV ist Teil der Lösung», sagt Pascal Süess, Geschäftsführer des Verkehrsverbunds Luzern (VVL). Gemeinsam mit der Rottal Auto AG und der Postauto AG hat er am Montag die ersten E-Busse auf der Luzerner Landschaft präsentiert.

Die sieben Fahrzeuge entsprechen der E-Bus-Strategie, die der VVL 2019 erarbeitet hat. Sie sieht vor, dass alle Busse im Kanton Luzern bis 2040 mit erneuerbaren Energien effizient und emissionsarm unterwegs sind. Bereits seit dem Dezember des vergangenen Jahres verkehren in der Stadt Luzern auf der Linie 10 der VBL Elektrobusse im Pilotbetrieb. Die Rückmeldungen seien sowohl von den Fahrgästen als auch von den Busfahrerinnen und -fahrern positiv gewesen, so Luzia Frei, Mediensprecherin des VVL.

Einsparung von 200'000 Litern Diesel

Mit dem Fahrplanwechsel vom 11. Dezember werden nun auch auf den Linien 60 und 64 der Rottal Auto AG vier respektive auf den Linien 70 und 89 der Postauto AG drei Depotlader-Batteriebusse unterwegs sein. «Mit diesen Fahrzeugen können jährlich 200’000 Liter Diesel eingespart werden», so Süess. Die Pilotlinien seien topografisch sehr unterschiedlich. «Die Strecken verfügen teilweise über Gefälle und Steigungen. Ländliche Linien wirken sich im Vergleich zu städtischen Linien anders auf die Reichweite der E-Busse aus. Das wollen wir testen, damit wir schliesslich diese Erfahrungswerte haben», sagt Luzia Frei.

Die sieben Busse seien als Alternative zu Dieselbussen angeschafft worden, die ohnehin hätten ersetzt werden müssen. Die Gesamtkosten betragen rund 5,2 Millionen Franken und jährlich ergeben sich auf den vier Linien Mehrkosten von rund 12 bis 13 Prozent gegenüber dem bisherigen Einsatz von Dieselbussen.

Klimafreundlich und leise

Philipp Schubiger von der Postauto AG bezeichnet die Einweihung der Busse als Meilenstein bei der Umstellung von Diesel- auf Elektrobetrieb. «Mit jedem neuen Fahrzeug gewinnen wir wertvolle Erfahrungen für weitere Umstellungsarbeiten.» Die neuen Elektrofahrzeuge seien zudem nicht nur klimafreundlicher, sondern auch leiser, was besonders in der Agglomeration und den Dörfern bemerkbar sei.

Die drei Fahrzeuge sind die ersten Depotlader-Batteriebusse von Postauto im Kanton Luzern. Schubiger erklärt, warum die Postauto AG noch nicht weiter ist bei der Defossilisierung ihrer Flotte: Durch die Grösse des nationalen Unternehmens sei es nicht immer einfach, die Interessen der verschiedenen Kantone und Regionen unter einen Hut zu bringen.

Auch sei die Infrastruktur für die Ladestationen und die entsprechende Energieversorgung bei kleinen Betriebshöfen auf der Landschaft nicht immer gegeben. Die Abklärungen laufen jedoch, damit die Postauto AG ihr Ziel von 100 Postautos mit alternativen Antrieben bis Ende 2024 erreichen könne.

Photovoltaikanlage für eigenen Strom

Die vier neuen Elektrobusse der Rottal Auto AG haben eine Batteriekapazität von jeweils 350 Kilowattstunden. Damit können die Busse rund 200 bis 250 Kilometer weit fahren. So werden die Busse jeweils von morgens um 6 Uhr bis zirka 9 Uhr im Einsatz sein, worauf sie dann im Depot in Ruswil aufgeladen werden. Von 16 Uhr bis 20 Uhr können sie ihre Fahrt erneut antreten, um dann über Nacht vollständig aufgeladen zu werden. Damit die Ladestationen künftig mit eigenem Strom gespeist werden können, sei eine Photovoltaikanlage in Betriebsnähe geplant, so Gion Luca Dobmann von der Rottal Auto AG.

Kommentare (0)