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Zug

Erst die Pausenansprache des Cham-Trainers zeigte Wirkung

Cham II drehte im Zuger 2.-Liga-Kantonalderby gegen Ägeri erst nach der Halbzeitpause auf und gewann 4:1. In den ersten 45 Minuten war Ägeri dem Leader ebenbürtig.
Leandro Rizzo vom SC Cham II (links) traf im Eizmoos auf Kristijan Ramljak vom FC Ägeri. (Bild: Stefan Kaiser (Cham, 14. April 2022))

Martin Mühlebach

«Sprechen wir nur über die 2. Halbzeit», sagte der Chamer Trainer Pascal Nussbaumer mit Schalk hinter den Ohren, als er nach dem Abpfiff zum Protokoll antrat. Dieser Wunsch war nachvollziehbar, zumal seine Elf während der ersten 45 Minuten keine grossen Stricke zu zerreissen vermochte. Bei einem stetigen, von der Hektik geprägten Hin und Her auf dem Rasen, wirkte Ägeri torgefährlicher.

In der 22. Minute musste der Chamer Torhüter Fabian Meier sein ganzes Können zeigen, um einen Rückstand vermeiden zu können. Mit einer spektakulären Flugeinlage vermochte er einen wuchtigen Kopfball von Michael Schwarzenberger zur Ecke zu lenken. Und in der 35. Minute musste der Chamer Keeper Kopf und Kragen riskieren, um den anstürmenden Mario Qunaj am erfolgreichen Torschuss hindern zu können.

Die Platzherren standen der Führung erstmals in der 45. Minute nahe, als ein Schuss des schnellen, wirbligen Abdurani Morceli entlang der Torlinie ins Aus rollte. Ägeris Assistenztrainer Sanel Halilovic bemerkte zu Recht: «In der ausgeglichen verlaufenen 1. Halbzeit hatten wir die besseren Torchancen zu verzeichnen.» Das Pausenresultat von 0:0 schmeichelte den ungenau agierenden Platzherren.

Cham kam nach der Halbzeitpause wie verwandelt aufs Spielfeld zurück. Pascal Nussbaumer verriet:

«Ich habe im Pausengespräch an die Ehre meiner Spieler appelliert und mehr Leidenschaft und Entschlossenheit gefordert.»

Diese Worte zeigte Wirkung. In der 54. Minute schoss Leandro Rizzo Cham 1:0 in Front.

Ausgleich durch einen Elfmeter

Doch nur eine Zeigerumdrehung später war die Partie wieder ausgeglichen. Nach einem Foulspiel von Julian Wüest im Strafraum glich Aleksander Srdic mit einem scharf und präzis geschossenen Elfmeter in die tiefe Torecke postwendend aus. Nun entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, den Cham zusehends zu bestimmen vermochte. Sanel Halilovic sagt später: «Cham wirkte spritziger. Bei uns machte sich allmählich der Kräfteverschleiss bemerkbar.» Erklärend schob Halilovic nach: «Wir hatten seit dem letzten Ernstkampf 24 Stunden weniger Erholungszeit als Cham.»

Als Reto Scherer in der 62. Minute nach einem genauen Zuspiel von Luca Küttel auf 2:1 erhöhte, schien so etwas wie die Vorentscheidung gefallen zu sein. Die Bestätigung folgte in der 77. Minute, als Reto Scherer erneut zuschlug und Cham die 3:1 Führung bescherte. Den Schlusspunkt setzte Abdurani Morceli mittels eines Traumtores. Flach in der Luft liegend, knallte er den Ball mit einer wuchtigen Direktabnahme zum 4:1 Endresultat in die Maschen.

Cham festigte sich mit diesem Sieg die unangefochtene Leaderposition. Die Tür zur 2. Liga inter steht mehr als nur einen Spaltbreit offen.

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