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Zug

Erneut wurde ein Mann gewählt: Andreas Koltszynski ist neu im Gemeinderat

Im zweiten Wahlgang der Ersatzwahl für den Gemeinderat gewinnt der Mitte-Kandidat gegen Manuela Inglin-Henggeler von der FDP.
Nach dem zweiten Wahlgang wurde der Mitte-Kandidat Andreas Koltszynski in den Gemeinderat Unterägeri gewählt (Bild: Stefan Kaiser (25. April 2016))
(Andreas Koltszynski)
(Manuela Inglin-Henggeler)

Tijana Nikolic

Tijana Nikolic

Tijana Nikolic

Auch nach rund 20 Jahren in Folge bleibt der Unterägerer Gemeinderat weiterhin ein reiner Männerbund: Andreas Koltszynski von der Mitte setzte sich beim zweiten Wahlgang der Ersatzwahl für den Gemeinderat Unterägeri überraschend mit 1257 Stimmen gegen Manuela Inglin-Henggeler von der FDP, die 1229 Stimmen erhielt, durch. Die Mitte gewinnt somit einen zweiten Sitz in der gemeindlichen Exekutive dazu.

2486 gültige Stimmrechtsausweise für die Gemeinderatsersatzwahl sind bis am Sonntagmittag bei der Gemeindekanzlei in Unterägeri eingegangen. Damit lag die Stimmbeteiligung bei 45,10 Prozent. Im ersten Wahlgang am 9. Januar erreichte keiner der damaligen drei Kandidaten das absolute Mehr. Die FDP-Kandidatin erreichte damals allerdings einen Vorsprung von 250 Stimmen auf ihre Konkurrenten Andreas Koltszynski und Thomas Werner (SVP). Gemeinsam mit der Unterägerer SVP hat Thomas Werner kurz darauf entschieden, nicht zum zweiten Wahlgang für den Gemeinderat anzutreten. Der zweite Wahlgang wurde also zum Duell.

Viel in den zweiten Wahlgang investiert

Der 46-jährige Koltszynski war sich bis zum Schluss nicht sicher, ob es für einen Sieg reichen wird und freute sich enorm nach der Ergebnisverkündung: «Es ist sensationell, dass ich den Rückstand von 250 Stimmen aufholen konnte.» Er beteuert aber, dass er das nicht ohne seine Parteikollegen von der Mitte geschafft hätte. Mittels Plakaten und personalisierten Briefen hätten sie nochmals viel in den zweiten Wahlgang investiert, was sich nun definitiv ausgezahlt hätte. «Die Argumente von Frau Inglin-Henggeler wegen dem ‹Frauen-Bonus› und, dass die FDP ihren zweiten Sitz verteidigen möchte, haben sie nicht mehr weiter gebracht», so Koltszynski.

Der «Frauen-Bonus» hat diesmal nicht geholfen

Denn Inglin-Henggeler meinte nach dem guten Ergebnis des ersten Wahlgangs noch pragmatisch, dass der «Frauen-Bonus» sicher auch geholfen habe. Beim zweiten Wahlgang war dies jedoch nicht mehr der Fall.

«Ich bin sehr enttäuscht vom Ergebnis. Heute ist ein schlechter Tag für die Frauen in Unterägeri. Zugleich ist dieses Resultat ein Armutszeugnis», sagt die 52-jährige FDP-Kandidatin. Für sie entstehe der Eindruck, dass Staatsangestellte eher gewählt werden, als Unternehmerinnen. Koltszynski ist nämlich ausgebildeter Turn- und Sportlehrer und arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Amt für Sport und Gesundheitsförderung des Kantons Zug. «Ich gratuliere Andreas Koltszynski zum Wahlsieg», so Inglin-Henggeler.

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