Theaterfreunde, die spannende Unterhaltung lieben, aber auch gerne mal schmunzeln und herzhaft lachen möchte, liegen beim Theaterverein Stansstad richtig. Die Kriminalkomödie «Stirb schneller Darling» von Hans Schimmel ist eine temporeiche Geschichte, in der viel passiert.
Der lautstarke Applaus und das Gelächter während den einzelnen Szenen verdeutlichen: Die Premiere vom Freitag im Gemeindesaal Stansstad ist geglückt. Dies war auch den sechs Spielerinnen und den vier Spielern anzumerken, als sie sich nach der Vorführung unter die Zuschauer mischten. Regisseur Ruedi Betschart ist es gelungen, sein Ensemble auf die Kriminalgeschichte einzustimmen. Krummenachers Wohnzimmer, wo alle drei Akte stattfinden, wurde von Kurt Jöri und seinem Team gestaltet.
In dieser Ehe gibt es nichts mehr zu retten
Kurt Krummenacher ist erfolgreicher Toilettenpapierfabrikant, liebt Fussballspiele und die Geselligkeit. Paula würde gerne zur High Society gehören und möchte ein Pferdegestüt erwerben. Doch von diesen «Hafertraktoren» will Kurt partout nichts wissen.
Bereits zu Beginn ist das Publikum mitten drin, wie sich das Ehepaar Paula (Margi Muri) und Kurt Krummenacher (Georg Moser) gegenseitig mit Hasstiraden und Wortgefechten attackiert. Normalerweise ziehen sich Gegensätze an, doch hier liegen die Dinge anders: Paula und Kurt hassen sich abgrundtief. Dem Zuschauer wird schnell mal klar: Bei dieser Ehe gibt es nichts mehr zu retten. Auf Paulas Einwand: «Früher warst du froh, wenn du mich einige Minuten sehen konntest», entgegnete Kurt postwendend: «Das ist richtig. Ich bin heute noch froh, wenn ich dich nur einige Minuten sehen muss.»
Weder Butler Jean (Ralph Abegg), der ruhende Pool im Haus, der mit spitziger Zunge Ratschläge erteilt, noch Kurts Schwester Caroline (Andrea Fischbacher), welche die Beiden wieder zusammenbringen möchte, konnten da etwas ändern. Luise Koller (Theresa Christen), eine Freundin der Familie, versuchte es gar nicht. Sie hat die achte Ehe hinter sich und hat nun Jean als neunten Ehemann im Visier. Kurts Sekretärin Susanne Allenbach (Lea Bircher) möchte Kurt heiraten und wartet sehnlichst, bis er endlich frei ist.
Killer und Killerin sollen beide zur Strecke bringen
Kurt und Paula wollen nun Nägel mit Köpfen machen und engagieren heimlich Profis, um den andern zu beseitigen. Carlos (Paul Betschart) und Tamara (Jeanne Blättler) haben sich das berufliche Rüstzeug in intensiven Schulungen erworben, die sie mehr oder weniger gut besuchten. Die beiden, die sich von ihrer Ausbildung kannten, merkten bald einmal: Sollte ihr Vorhaben gelingen, haben sie ein Problem.
Für Auflockerung sorgen das Hausmädchen Agnes (Bettina Fischbacher) und der Hausmechaniker Luigi (Andreas Kaiser). Die kurzsichtige Agnes, die alles suchen muss und der tüchtige Luigi, der sich als Experte für alles sieht, bringen feine, aber auch temporeiche Heiterkeit auf die Bühne. Selbst Jean trumpft mit Witz und Humor auf, den man dem steifen und überkorrekten Butler gar nicht zutrauen würde.
Im zweiten Akt kommt das Bühnenstück so richtig in Fahrt und wird immer spannender. Während das Killerpärchen verzweifelt versucht ihren Auftrag zu erfüllen, passieren die seltsamsten Dinge. Die Ereignisse überstürzen sich bis zum feurigen Finale. Vielleicht gibt es schlussendlich auch eine faustdicke Überraschung.
Platzreservationen jeden Montag, 18 bis 20 Uhr, unter 077 446 49 42 (keine SMS), sowie online unter www.theater-stansstad.ch
Weitere Aufführungen jeweils 20.15 Uhr: 2./4./5./10./12./17./18./19. November 2022. Sonntag, 13. November Nachmittagsaufführung um 14.30 Uhr (zum halben Preis).