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Landrat

Erfolglose Wolfsjagd in Uri kostete bisher 50'000 Franken

Die beiden Abschussverfügungen von 2022 blieben bisher ohne Folgen für den Wolf. Dimitri Moretti erklärte im Landrat, worin die Schwierigkeit besteht.

Trotz zwei Abschussverfügungen konnte der Wolf in diesem Jahr im Kanton Uri noch nicht erlegt werden.
Bild: Symbolbild: Gian Ehrenzeller/Keystone

Die Urner Sicherheitsdirektion hat in diesem Jahr bereits zweimal eine Abschussverfügung für einen «schadenstiftenden Wolf» erlassen. Doch das Tier scheint offenbar nur dann seine Raubzüge zu vollführen, wenn gerade niemand mit der Flinte auf ihn wartet. Denn bisher war die Jagd auf ihn erfolglos. Dies bestätigte auch Sicherheitsdirektor Dimitri Moretti in der Fragestunde des Landrats am Mittwoch. Dort verriet er auch, dass die Jagd bisher 50'000 Franken gekostet hat – im Vergleich zu den 45'000 Franken, welcher der letzte Abschuss 2016 verschlang.

Wolf kehrte nie zurück

Hauptproblem dabei sei, dass das Streifgebiet des Wolfes diesmal nicht klar sei. Für dessen Definition seien Beobachtungen und Spuren hilfreich –oder auch weitere Risse. Diese Hinweise seien relativ spärlich ausgefallen. Wenn solche auftauchten, sei jeweils die Wildhut bei jeglicher Tages- und Nachtzeit ausgerückt. Der Wolf sei aber jeweils nicht mehr an die entsprechende Stelle zurückgekommen. Neben den Einsätzen aufgrund von Hinweisen gebe es auch spontane Einsätze, führte Moretti weiter aus. Als weitere Massnahme wurden schliesslich auch Jäger im Rahmen der Hochwildjagd mit dem Abschuss des Wolfes beauftragt. Die Entscheidung dabei liege bei der Abteilung Jagd des Amts für Forst und Jagd.

Die Wildhut sei mit dem Wolfsabschuss beauftragt, man könne aber auch spezielle Jägerinnen und Jäger bezeichnen, was 2016 ebenfalls erfolgreich gewesen sei. «Trotz all dieser Bemühungen war ein Abschuss bisher nicht möglich», fasste Moretti zusammen. Wie hoch die Kosten für einen Abschuss ausfielen, hänge auch von der Zugänglichkeit des Gebiets ab.

«Spärliche Kommunikation» bemängelt

Verena Walker (CVP/Mitte, Wassen) und Alois Zurfluh (CVP/Mitte, Attinghausen) hatten im Landrat beide zu selben Themen Fragen vorbereitet. Sie führten aus, dass viele Unsicherheiten rund um den Wolf kursieren würden. Moretti präzisierte, dass bei Heimkuhweiden dieselben Regeln wie bei Schafen gelten würden: Handelt es sich um ein schützbares Gebiet, zählen die Risse nur, wenn das Vieh auch entsprechend mit Zäunen geschützt wurde. Alois Zurfluh bemängelte die «spärliche Kommunikation» rund um das Thema über eher kleinere Medienmitteilungen. Dies konterte Moretti damit, dass es jeweils schwierig sei, sämtliche Aspekte zu beschreiben, da in den meisten Fällen noch weitere Abklärungen nötig seien.

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