notifications
Nidwalden

Er sagt, wo es am Stanser OL langgeht

Peter Tschümperlin hat die Karte für den Stanser Orientierungslauf gemacht. Es war für den Obwaldner fast so etwas wie ein Marathon.
Peter Tschümperlin entwickelte die Karte für den Stanser OL. (Bild: PD)

Matthias Piazza

Stans wird am 1. September zur Orientierungslauf-Hochburg. Damit die OL-Teilnehmer wissen, wo es entlang geht, hat Peter Tschümperlin dafür extra eine Karte entwickelt. Sie unterscheidet sich in wesentlichen Punkten von einer normalen Karte. «Das Spezielle an einer OL-Karte ist sicher auch der viel höhere Detaillierungsgrad mit dem verhältnismässig kleinen Massstab 1 zu 4000», erwähnt Peter Tschümperlin. Kleine Gassen und Wege, die in einem normalen Kartenwerk eher vernachlässigt würden, könnten bei einem OL eine wichtige Rolle spielen und würden darum auch deutlich eingezeichnet. «Der Läufer muss auf den ersten Blick erkennen können, dass er da entlang laufen kann und darf.»

So werden auch Privatgebiete oder Hecken und Zäune, welche nicht überquert werden dürfen, speziell gekennzeichnet. Weiter seien auch Objekte hervorgehoben, welche sich als Postenstandorte eignen, wie zum Beispiel Brunnen, einzelne Bäume oder Spielgeräte auf Spielplätzen.

Eineinhalb Jahre Arbeit stecken dahinter

Mit dem Ergebnis seiner ersten grossen OL-Karte zeigt sich der begeisterte OL-Läufer zufrieden. Dahinter steckten eineinhalb Jahre Arbeit. Als Grundlage zog er die Daten der amtlichen Vermessung, wie den Grundbuchplan und auch Luftaufnahmen bei. Viel Zeit verbrachte er vor Ort. Schliesslich wurde er auch beauftragt, einen spannenden Orientierungslauf durch Stans zu gestalten, sprich die Routen festzulegen. «Ich musste die Wunschroute ablaufen, abklären, ob der Abschnitt überhaupt tauglich für OL-Läufer ist und nicht zuletzt auch die Erlaubnis der Grundstückbesitzer und Behörden einholen», erzählt er. Auch Absagen habe er vereinzelt einstecken müssen, als es etwa darum gegangen sei, ob der OL quer über einen Rasen führen dürfe. Im Allgemeinen sei das Entgegenkommen und Verständnis der Grundeigentümer in Stans jedoch erfreulich hoch gewesen.

Stans sei für einen OL prädestiniert. «Wir waren überrascht über die Vielfalt der Quartiere. Da gab es verwinkelte, enge Gassen im alten Dorfkern und dann neuere, sehr offen gestaltete Wohnquartiere.» Als Highlight bezeichnet er das Gebiet der historischen Schmiedgasse, wo Häuser auf engstem Raum erweitert, teilweise zusammengebaut oder ineinander verschachtelt wurden, was zu einem kleinen Labyrinth von Durchgängen und Gässchen geführt habe.

Dass die Wahl für die Erstellung der OL-Karte auf Peter Tschümperlin fiel, ist nachvollziehbar – der 31-jährige Obwaldner ist doch ein begeisterter OL-Läufer und ein langjähriges Mitglied der mitorganisierenden Orientierungslaufgruppe Nidwalden und Obwalden. «Mich fasziniert die Kombination Ausdauersport und geistige Herausforderung», begründet er seine Leidenschaft für diesen Sport. «Die Suche nach der besten Route unter Zeitdruck und das Laufen auch abseits der befestigten Wege ist Abenteuer pur.»

Er habe schon etliche kleinere OL-Karten von Schularealen gemacht, also für Schüleranlässe, und auch seine Maturarbeit dem Thema OL-Karten gewidmet. Die Karte von Stans sei nun jedoch sein erstes Kartenprojekt nach den internationalen Normen für Sprint-OL-Karten.

An den Schweizer Meisterschaften im Sprint-OL am 1. September werden Weltmeister genauso erwartet wie Breitensportler. Auch die Bevölkerung kann OL-Luft schnuppern. Seit Samstag läuft auch der Stanser Dorfläde-OL. Am 31. August findet ein nationaler OL auf Trübsee statt. Website: www.olg-now.ch

Kommentare (0)