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Nidwalden

Engelberger Gemeinderat beantragt einen Steuerrabatt

Das Budget für 2022 rechnet mit einem Plus von 815'000 Franken.
Seppi Hainbuchner, Engelberger Finanzchef und Statthalter. (Bild: PD)

Martin Uebelhart

Mit einem Ertragsüberschuss von gut 815'000 Franken rechnet der Gemeinderat Engelberg im Budget für das kommende Jahr. Dies bei einem Aufwand von rund 28,8 Millionen Franken und einem Ertrag von 29,6 Millionen, wie er im jüngsten Informationsbulletin festhält. Die Höhe des Aufwandes und des Ertrags sei mit jenem im Budget 2020, das vor der Coronapandemie erstellt worden war, vergleichbar. Aufwand und Ertrag fielen je etwas höher aus.

Auf der Ausgabenseite fällt laut der Mitteilung das Finanz- und Lastenausgleich ins Gewicht. Der interkommunale Finanzausgleich sowie die Beteiligung der Gemeinden am Nationalen Finanzausgleich (NFA) kommen Engelberg im Jahr 2022 voraussichtlich auf insgesamt rund 2,1 Mio. Franken zu stehen. Auf der Einnahmenseite ist im Budget ein Steuerrabatt von 0,2 Einheiten vorgesehen. Dies bedeute voraussichtlich rund 795'000 Franken Mindereinnahmen. Bei den budgetierten Steuereinnahmen habe sich der Gemeinderat ansonsten auf die Angaben des Kantons abgestützt. Aktuelle Berechnungen zeigten, dass auch im kommenden Jahr mit guten Steuereinnahmen gerechnet werden könne.

Pro-Kopf-Vermögen wird schmelzen

Die Investitionsrechnung sieht Nettoinvestitionen in der Höhe von insgesamt rund 6,4 Mio. Franken vor. Dieser Betrag ergibt sich aus diversen Projekten im Bereich Infrastruktur und Strassen, über welche die Talgemeinde im November 2021 befinden wird. Weiter sind darin auch der Gemeindeanteil an der neuen Dreifachturnhalle sowie die Kosten für das Hochwasserschutzprojekt Engelberg vorgesehen.

«Den Engelberger Finanzen geht es im Moment gut», sagt Finanzchef und Statthalter Seppi Hainbuchner auf Anfrage. Mit einem Blick in die Zukunft und angesichts der anstehenden grösseren Investitionen sagt er, es werde sich zeigen, wie sich die Finanzen entwickeln würden. «Es ist damit zu rechnen, dass sich das heutige Pro-Kopf-Vermögen in Richtung einer Pro-Kopf-Verschuldung verschiebt.» Die Finanzpläne der kommenden Jahre gehen von Steuereinnahmen auf dem gleichen Niveau aus. Engelberg solle weiterhin für Einheimische und Auswärtige attraktiv bleiben. Die Bevölkerungszahl von Engelberg habe in der jüngeren Vergangenheit stagniert oder leicht zugenommen, so Hainbuchner. Über das Budget samt Steuerrabatt befindet am 23. November die Talgemeinde.

Unterstützung für Busbetrieb und Vereine

Die Versammlung entscheidet zudem über eine ganze Reihe von Sachgeschäften. Einen Beitrag von 270'000 Franken leistet die Gemeinde an die Engelberger Autobetriebe AG. Die einheimische Bevölkerung und die Feriengäste profitierten von dem Angebot und schätzten den Gratis-Busbetrieb, schreibt der Gemeinderat. Daher beantragt er, den Beitrag für die kommenden Jahre weiterzuführen.

Fortgesetzt werden soll auch der jährliche Förderbeitrag für Vereine und Institutionen mit Jugendförderung in der Höhe von 100'000 Franken. Es könne festgestellt werde, dass bei zahlreichen Vereinen die Massnahmen zur Jugendförderung griffen, hält der Gemeinderat fest.

Zentraler Schalter für die Gemeindeverwaltung

Im Engelberger Gemeindehaus soll anstelle von eigenen Schaltern für jede Verwaltungsabteilung ein zentraler Schalter entstehen. Unter anderem dafür braucht es in dem Gebäude verschiedene Anpassungen. Dafür beantragt der Gemeinderat 463'000 Franken. Eine knappe halbe Million Franken soll der Umbau des Kindergartens 4 im Schulhaus Aeschi kosten. Damit sollen laut dem Gemeinderat zeitgemässe Unterrichtsräume geschaffen und der steigenden Anzahl Kinder Rechnung getragen werden.

186'000 Franken soll die Talgemeinde für die Neugestaltung von Lagerräumen im Sporting Park bewilligen. Insbesondere soll ein offener Lagerplatz beim Eingang Süd geschlossen werden. Gleichzeitig soll die Fluchtwegsituation verbessert und die Notausgänge vom Untergeschoss Richtung Süden den aktuellen Vorschriften angepasst werden.

Weitergeführt werden soll nach dem Willen des Gemeinderats auch die Unterstützung der Sportmittelschule Engelberg. Die Schule erhält einen Sockelbeitrag von 40'000 Franken sowie 24'000 Franken pro Schülerin oder Schüler, die/der noch in der obligatorischen Schulzeit ist. Neu soll künftig auch die Stiftsschule von einem Gemeindebeitrag über 40'000 Franken profitieren können.

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