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Obwalden

Engelberg: Bauland für Einheimische lässt auf sich warten

An der Talgemeinde bekräftigte der Gemeinderat, dass er im unteren Eggli Land zu günstigen Konditionen abgeben will. Die Erschliessung und der Verkauf hätten sich jedoch verzögert. Die SP Engelberg hatte sich nach dem Stand des Projekts erkundigt.
Blick auf dem Weg von der Fürenalp ins Tal auf das Dorf Engelberg. (Bild Markus von Rotz (Engelberg, 11. Oktober 2017))

Martin Uebelhart

An der Engelberger Talgemeinde können Stimmbürger sowie Parteien im Vorfeld der Versammlung Fragen einreichen, zu denen der Gemeinderat dann Stellung nimmt. Am Dienstagabend beantwortete er unter anderem Fragen der SP-Ortssektion zur Liegenschaft unter Eggli. Das Bauland zwischen der Kilchbühlstrasse und Barmettlen ist seit 1990 im Besitz der Gemeinde. An den Kauf wurde die Auflage geknüpft, dass die Gemeinde das Land nur zu Bauzwecken für Einheimische zum Eigengebrauch und zu günstigen Konditionen verwenden dürfe.

Die SP wollte wissen, wieso der Gemeinderat die Erschliessung und den Verkauf noch nicht über die Bühne gebracht habe. Schliesslich sei dies in den Legislaturzielen 2012 bis 2016 erwähnt gewesen und jetzt wiederum in den aktuellen Zielen bis 2020 enthalten. Talammann Alex Höchli hielt am Dienstag fest, der Gemeinderat habe sich im Jahr 2015 intensiv mit den Verkaufsbedingungen befasst, welche bis zum Entwurf eines Reglements gingen. «Jedoch konnte das Geschäft dann aufgrund vieler und aufwendiger Projekte infolge knapper personeller Ressourcen bei der Verwaltung und im Gemeinderat nicht wie geplant vorangetrieben werden», hielt er fest.

Zudem seien in jüngster Zeit weitere Immobilienprojekte entstanden. Eine gleichzeitige Realisierung des Projekts «unteres Eggli» hätte den Markt mit neuen Wohnungen überschwemmt. Die Auswirkungen auf die Kosten der öffentlichen Infrastruktur oder den lokalen Immobilienmarkt wären laut Höchli sehr stark gewesen. Darum habe der Einwohnergemeinderat hier auch eine gewisse Zurückhaltung geübt und das Projekt nicht prioritär verfolgt. Um dem Anliegen für erschwingliches Bauland nachkommen zu können, sei das Land in der Bilanz der Gemeinde tiefer bewertet als die Schätzung, sagte Geschäftsführer Bendicht Oggier zu einer Teilfrage.

Land wird nicht zum Spekulationsobjekt

Alex Höchli betonte, dass es nicht die Absicht des Gemeinderats sei, das Land am unteren Eggli zu einem Spekulationsobjekt werden zu lassen. «Dies ist aufgrund der vorhandenen Ausgangslage, des Kaufvertrages und des Beschlusses der Talgemeinde aus dem Jahr 1990 gar nicht möglich.» Es gebe einige Pläne und Ideen, wie das untere Eggli auf den Markt – oder eben an den Einheimischen – gebracht wer-den solle. Der Gemeinderat werde sich in der zweiten Hälfte der laufenden Legislatur damit intensiv auseinandersetzen und die Öffentlichkeit zu gegebenem Zeitpunkt zur Mitarbeit einladen.

Die Talgemeinde hatte sämtliche Geschäfte genehmigt (wir berichteten), darunter auch das Budget, das mit einem Überschuss in der Erfolgsrechnung von 1,2 Millionen Franken rechnet – bei Einnahmen von 30,6 Millionen. Finanzchef und Statthalter Seppi Hainbuchner wies darauf hin, dass in diesem Ergebnis auch noch zusätzliche Abschreibungen und Reservenbildungen in der Höhe von insgesamt 1,8 Millionen Franken enthalten sind. Die Nettoinvestitionen betragen rund 7,2 Mio.

Hainbuchner blickte im Rahmen des Finanzplans 2020 bis 2029 auch in die Zukunft. «Engelberg wird auch in den nächsten Jahren viel investieren», hielt er vor den 150 anwesenden Stimmberechtigten fest. Dies wirke sich unter anderem über die Abschreibungen auf die Bilanz aus. Das sei eine Herausforderung: «Die Ergebnisse der Erfolgsrechnung werden bis in einigen Jahren nicht mehr so gut aussehen.» Der Gemeinderat sei hingegen zuversichtlich, dass die Steuereinnahmen auch künftig um rund zwei Prozent pro Jahr zunehmen würden.

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