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Endspurt beim Güterbahnhof

Morgen startet mit dem «puurpuur Pop-up-Dörfli» auf dem Areal «Kirschloh» ein Gastrobetrieb, der täglich 400 bis 600 Essen verkaufen will. Die Gäste können einen einzigartigen Blick auf die Gleise geniessen.
Stress für den letzten Schliff: Stromer, Schreiner, Innendekorateure und Akustiker an der Arbeit. (Bild: Stefan Kaiser (Zug, 20. Juni 2018))

Anfang Februar berichtete die «Zuger Zeitung» exklusiv über das «Dörfli», das ab dem 1. Mai acht Monate lang auf dem SBB-Areal «Kirschloh» in Zug zu stehen kommen sollte.

Morgen Freitag ist es nun soweit: Das «puurpuur Pop-up-Dörfli» startet zwar mit sieben Wochen Verspätung – es soll dafür aber während 18 Monaten bestehen. Und wie die Nachfrage bei Initiant Stephan Würth zeigt, ist eine Fortführung über diese anderthalb Jahre hinaus und ennet den Geleisen noch immer das Ziel. «Dies natürlich unter der Voraussetzung, dass das Angebot von den Kunden genutzt wird und damit erfolgreich ist», wie Würth betont.

Aufbauarbeit in vollem Gang

Der Augenschein am gestrigen Mittwochmorgen erinnert an die jährliche Situation des Aufbaus der Zugermesse: Zwar stehen bereits der Hauptbau des «Dörfli» und der 40 Zoll lange, 9 Zoll hohe und 6 Zoll breite High-Cube-Container, in dem die moderne Küche untergebracht ist. Doch es bleibt noch einiges zu tun, was gemäss den Messeerfahrungen wohl wie immer gelingen wird. Der Container ist mit ein Grund für die Verspätung des «Dörfli», wie Würth erklärt. Denn statt der ursprünglich geplanten und so in der Baueingabe angegebenen 2,4 Meter breiten Standardvariante, hätten sie den 2,9 Meter breiten HC-Container gewählt. «Die 30 Zentimeter bringen viel in der Küche, denn sie erleichtern das Arbeiten ungemein», begründet Würth. Die geänderten Masse hätten eine neue Eingabe nötig gemacht und zur genannten Verzögerung geführt.

Pünktlich zur Eröffnung werden morgen die Puupuur-Apps im Apple und Google Appstore aufgeschaltet. «Die App funktioniert auch als Eintrittsticket», erklärt Würth. Und für den Fall, dass die Aufschaltung nicht funktionieren sollte, sei als Backup auch Barzahlung möglich. Zur Erinnerung: Die Kunden des «Dörfli» bestellen und bezahlen das jeweilige Tagesmenü per App im Voraus und steuern die Zeit der Abholung.

«Der Standort unseres ‹Puurpuur-Dörfli› ist einzigartig, und so einen Ort gibt es weder in Zürich noch sonst wo», schwärmt Stephan Würth. Denn so nah bei den Gleisen sei man nirgends. «Auch Frau Gerolds Garten in Zürich kann mit unserem Standort nicht mithalten.»

«Vom Feld auf den Teller»

400 bis 600 Tagesmenüs wollen Würth uns sein Team täglich verkaufen. «Wir wollen mit unserem Konzept die Bauern und die Köche zu Rockstars machen, denn beide tragen einen grossen Teil zu den Mahlzeiten bei», erklärt Würth. «Unsere Bauern rüsten, waschen und schneiden das Gemüse und den Salat, das Küchenteam macht den Rest.» Die Hauptattraktion der Gerichte, die in kompostierbaren Tellern serviert werden, sei das Gemüse. «Damit und mit dem Salat ist das vegetarische Gericht fertig. Fleisch on Top macht das Menü zum Fleischgericht», sagt Würth und ergänzt: «Die ‹Second Cut›-Stücke werden gegart, damit die Gäste nur eine Gabel oder einen Löffel brauchen. Messer bekommen sie keine.» Mit dem Konzept «vom Feld auf den Teller» soll ein Wissenstransfer einhergehen und sollen die Leute dazu gebracht werden, öfter selber und gesund zu kochen.

Die Rock-, und Chefköchin im «Dörfli» heisst Jessica Thiehatten, die «eine gesunde Portion nervös» ist und sich auf den morgigen Freitag «riesig freut», wie sie bekennt. «Aber alles andere wäre ja nicht normal.»

Hinweis: Alle Informationen zum Dörfli unter: www.puurpuur.ch

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