Nino Gisler
Nino Gisler
Nino Gisler
Als eine der führenden Persönlichkeiten im Kampf um das Frauenstimmrecht in der Schweiz hat Emilie Lieberherr (1924–2011) in ihrem Leben viel erreicht und bewirkt. Sie war Präsidentin des Aktionskomitees für den Marsch nach Bern und erste Zürcher Stadträtin. Ausserdem baute sie das Vier-Säulen-Modell der Schweizer Drogenpolitik auf und setzte sich stark für die ältere Bevölkerung ein. Emilie Lieberherr war massgeblich am Bau von 22 Altersheimen beteiligt.
In diesem Jahr erfuhr die grosse Politikerin posthum eine Würdigung. Am 19. September wurde der Emilie-Lieberherr-Platz in der Stadt Zürich eingeweiht. Anstoss zur Platzumbenennung gaben die Zürcher Gemeinderätin Elena Marti und die Zürcher Nationalrätin Katharina Prelicz-Huber, beide Mitglied der Grünen. Die Idee dazu kam vergangenes Jahr am Frauenstreik auf.
Emilie-Lieberherr-Weg wird in Erstfeld realisiert
Doch auch in Erstfeld, wo Emilie Lieberherr geboren wurde, scheint sich einiges zu tun. Nachdem ihr am 26. Juni 2003 das Ehrenbürgerrecht der Gemeinde Erstfeld erteilt wurde, soll am 7. Februar 2021 ein nach ihr benannter Weg folgen. Das Datum der Wegeinweihung wurde nicht zufällig gewählt – an diesem Tag jährt sich die Einführung des Frauenstimmrechts in der Schweiz zum 50. Mal. «Es ist uns ein grosses Anliegen, die in Erstfeld aufgewachsene Emilie Lieberherr angemessen zu ehren», betont die Erstfelder Gemeinderätin Rebekka Wyler.
Der rund ein Kilometer lange Emilie-Lieberherr-Weg erstreckt sich von der Gotthardstrasse, auf Höhe ihres früheren Wohnhauses (in der Grafik rechts), über die Passerelle bis hin zum Dammweg Richtung Pfarreizentrum. Den Anstoss zur Wegumbenennung fiel an der Vernissage des Buches «Emilie Lieberherr – Pionierin der Schweizer Frauenpolitik», die im März vergangenen Jahres im Casinosaal Erstfeld stattfand. «Eine Zuhörerin wünschte, dass nach Emilie Lieberherr ein Weg benannt wird», erzählt Wyler. Der Antrag wurde im Gemeinderat behandelt, und man entschied sich dafür, den Emilie-Lieberherr-Weg zu realisieren. Weiter gibt Rebekka Wyler zu bedenken:
«Gerade in Zeiten,
in denen die Kantonsregierung
aus einem reinen
Männergremium besteht,
ist es wichtig, politische Erfolge
von Frauen
nicht zu vergessen.»
Festliche Aktivitäten seien geplant, weitere Informationen werden noch folgen, versichert sie.
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