Florian Pfister
Im Kanton Obwalden müssen Schülerinnen und Schüler ab dem siebten Schuljahr seit dem 25. Januar während des Unterrichts Gesichtsmasken tragen. Betroffene Eltern protestieren dagegen und haben eine Interessengemeinschaft (IG) gegründet. Sie wollen die Gesundheit und Entwicklung ihrer Kinder schützen.
«Eltern für Schüler ohne Maske Obwalden», wie sich die Interessengemeinschaft nennt, fordert den Obwaldner Regierungsrat mit einem offenen Brief dazu auf, die Maskenpflicht an den Schulen zu beenden und nach anderen Lösungen zu suchen. Über 130 betroffene Eltern und Bürger haben den offenen Brief unterschrieben. Darin heisst es: «Wir Eltern sind besorgt über die gesundheitsschädigenden Auswirkungen, wenn Kinder und Jugendliche – wie von Ihnen angeordnet – stundenlang Masken tragen müssen.»
Schüler stellen die Masken nicht in Frage
Die IG begründet dies damit, dass sich in den Masken Bakterien, Pilze und Viren ansammeln würden, welche gesundheitsschädigende Folgen generieren könnten. Ebenfalls häufe sich in den Masken das ausgeatmete Kohlendioxid an, welches die Sauerstoffaufnahme und die Versorgung des Blutes, der Organe und des Gehirns mit Sauerstoff verhindere. «Oft sind bei den Kindern und Jugendlichen Konzentrationsschwierigkeiten, Unwohlsein sowie Kopfschmerzen die Folgen», heisst es weiter.
«Was den Kindern und Jugendlichen von der Schulleitung, Eltern oder anderen Autoritäten aufgetragen wird, stellen sie in der Regel nicht in Frage», sagt Agnes Zwimpfer im Namen der «Eltern für Schüler ohne Maske Obwalden» auf Anfrage. «Hier ist es die Aufgabe der Eltern, für das Wohl ihrer Kinder einzustehen. Viele Kinder und Jugendliche stehen unter enormem sozialen Druck, wollen nicht auffallen und tragen aus diesem Grund die Maske, ohne jedoch kritisch zu hinterfragen und den Sinn zu verstehen.» Es gäbe bis heute keine ausreichende wissenschaftliche Evidenz, welche die Verordnung einer Maskentragepflicht rechtfertigen würde.
Die Eltern kritisieren, dass die Kinder und Jugendlichen die Mimik untereinander und gegenüber den Lehrpersonen kaum noch wahrnehmen können. So werde der gesunde und lebendige Austausch massiv behindert. Sie sprechen sich zudem klar gegen Schulschliessungen aus und bemängeln die Quarantänebestimmungen. «Es geht darum, gezielt gefährdete Personen zu schützen, dabei aber den Schaden durch fragwürdige, grossflächige Massnahmen möglichst gering zu halten», sagt Vroni Demling als weiteres Mitglied der IG.
IG verlangt Studien zu Masken
Die Obwaldner Interessengemeinschaft tut es damit der IG «Eltern für SchülerInnen ohne Maske Uri» gleich. Obwohl dort eine Namensliste mit 650 Gegner eingereicht wurde, blieb der Urner Regierungsrat hart. Er gehe davon aus, «dass eine stille Mehrheit der Bevölkerung, wie auch Schulleiter, Lehrer und Schüler, den Entscheid des Regierungsrats akzeptieren.»
«Eltern für Schüler ohne Maske Obwalden» verlangt, dass die Verantwortlichen die wissenschaftlichen Studien offenlegen sollen, welche das Tragen von Masken im Alltag, insbesondere für Kinder und Jugendliche, notwendig machen sollen. Vroni Demling sagt: «Konkret fordern wir vom Regierungsrat, dass er unsere Bedenken bezüglich der Maskenpflicht ernst nimmt und diese bei der hoffentlich baldigen Entscheidung zur Lockerung der Massnahmen berücksichtigt.»