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Einzelsportler werden zu Teamplayern

Arthur Mathis aus Morgarten war einst ein begnadeter militärischer Fünfkämpfer. Vom Sport hat er aber nicht lassen können. Er hat Anfang Jahr einen Verein gegründet, damit Einzelsportler auch mal in der Gruppe trainieren können.
Arthur Mathis ist der Kopf hinter dem Team Advantage
(Bild: Stefan Kaiser)

Die 50-Jahre-Schwelle hat Arthur Mathis (53) aus Morgarten schon längst überschritten. Das sieht dem Sportlehrer aber keiner an. Er sieht trainiert aus, und scheint seine Muskeln für den nächsten Wettkampf zu stählen. Beim Zytturm-Triathlon (siehe Box) am kommenden Wochenende würde er in seiner Kategorie sicher keine schlechte Falle machen. Sportliche Ambitionen hegt Mathis jedoch nicht mehr. Er hat eine andere Idee gehabt. Anfang Jahr hat der Sportlehrer das Team Advantage gegründet. Den Vereinszweck umschreibt er so: «Wir bieten unseren Mitgliedern eine Möglichkeit, in der Gruppe zu trainieren.» Das tönt wenig spektakulär, hat aber für die Teilnehmer einen grossen Vorteil: «Sie können sich miteinander messen und haben so gleichzeitig eine Standortbestimmung.»

Arthur Mathis hat, er ist der Kopf des Vereins, zu Beginn dieses Jahres mit anderen Enthusiasten Zug aus dem Kanton gegründet. Wie bei Mathis hat für sie der Sport den Status einer Passion. Der auf der Advantage-Homepage Arthur Mathis zugeschriebene Spruch «Du kannst in anderen nur entfachen, was in dir brennt.» So hat die sportliche Leiterin Steffi Duss vor drei Jahren sich für den Ironman auf Big Island einer Insel des Hawaii-Archipels, qualifiziert und diesen auch durchgezogen. Das verlangt Stehvermögen und eisernen Willen.

Verein profitiert auch vom Netzwerk der Mitglieder

Ein weiteres Plus für das Team Advantage. Zum Verein gehören Sportler, welche in ihrer Sparte über sehr grosse Erfahrung verfügen. Besser noch: Sie können nicht nur reden, sondern auch noch vorzeigen. Arthur Mathis will sich zwar nicht in diese Rolle drängen lassen, aber aufgrund seiner Ausbildungen, weiss er, wovon er spricht. Die Vereinsidee scheint jedenfalls auf sehr grosse Resonanz zu stossen. Seit der Gründung sind 50 Athleten und Athletinnen beigetreten. Bald werde, so Mathis, auch eine Wintersportgruppe gebildet. Es ist wie eine Art Schneeballsystem, einfach auf die positive Art und Weise. Mathis weiss sogar von einem ehemaligen Spitzeneishockeyaner zu berichten, der sich dem Verein angeschlossen hat. Eishockey und Ausdauersport sind zwei Worte, die in der Praxis nicht zusammenpassen. Eishockey ist ja vielmehr die Bündelung der Kräfte auf einen Einsatz.

Im Verein steckt aber nicht nur Coaching-Kapazität, mit André Duss ist einer beim Team Advantage an Bord, der sich in Ernährungsfragen ein Wissen angeeignet hat. Eine Sparte, die ja heute in allen Sportbereichen ein Thema ist. Es müssen ja nicht immer Spaghetti sein. Zupass kommt dem Advantage-Kernteam auch der Umstand, dass sie alle über ein sehr gutes Netzwerk verfügen. Jeder erzählt es dem anderen, dann ist Bewegung garantiert.

Eine geballte Ladung Sportkompetenz

So ist Denise Johannsen dazu gestossen, selbst eine erfahrende Marathonläuferin, die sich mit ihrem Lebenspartner Michael Rahm für die diversen Laufeinheiten im noch jungen Verein verantwortlich zeichnen. Auch wenn Arthur Mathis, der wie seine anderen Helfer, sehr viel unvergütete Zeit in den Verein stecken, geht es ohne Sponsoren nicht. Auch hier hat Mathis mit Gregor Keiser einen guten Mann ins Boot holen können. Über Budgetzahlen mag Mathis nicht reden, doch solche Gelder werden unter anderem für die Teambekleidung und andere Gebrauchsgegenstände für die Vereinsmitglieder verwendet. «Wir wollen als eine Einheit auftreten», sagt der Sportlehrer. Das Logo ist dafür perfekt gewählt. Für geografieunkundige sieht der Advantage-Berg, der als Logo dient, wie ein Gipfel in den Rocky Mountains aus. Es zeigt jedoch den Pilatus mit dem Zugersee im Vordergrund.

Auch bei den verschiedenen organisierten Weekends des Vereins fallen Kosten an. Am letzten Maiwochenende ist eine Advantage-Abordnung mit ihren Bikes im Tessin unterwegs gewesen.

Derzeit liegt der Fokus aber vor allem auf dem 25.Zytturm-Triathlon vom kommenden Wochenende. Das Team-Advantage schickt sieben Teams ins Rennen. Das prominenteste ist sicher dasjenige, in welchem drei Zuger Regierungsräte starten. Die Frau Landammann Manuela Weichelt (Alternative-die Grünen) teilt sich mit Martin Pfister (CVP) die Laufstrecke. Ihr Kollege Stephan Schleiss (SVP) übernimmt den Part mit dem Velo und umrundet den Zugersee. Als Schwimmer ist der SP-Kantonsrat Zari Dzaferi im Einsatz. Ebenfalls für das Team Advantage im Einsatz ist Susanne Rüeger, die auch an den Europameisterschaften startet. Mit Olivia Keiser auch eine hoffnungsvolle Tria- und Duathletin beim Zytturm-Triathlon im Einsatz. Ihre gute Leistung ist bereits belohnt worden: Sie kann in diesem Sommer an der Weltmeisterschaft in Dänemark an den Start gehen. Der neue Verein «Team Advantage», was ja «Team Vorteil» heisst, etabliert sich in der Zuger Sportszene. Ein Zeichen dafür, dass der Verein einem Bedürfnis entspricht.

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