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Luzern

Einwohnerrat bewilligt Gelder für Kunstplattform Akku

Eine Mehrheit des Emmer Parlaments zeigte sich überzeugt von der Neuausrichtung der Kunstplattform. Daran konnten auch Sparbemühungen von bürgerlicher Seite nichts ändern.
Die Kunstplattform Akku in Emmenbrücke. (Boris Bürgisser (2. März 2021))

Beatrice Vogel

Die Stiftung Akku Emmen soll durch die Gemeinde Emmen weiter finanziell unterstützt werden. Dies war im Einwohnerrat am Dienstag weitgehend unumstritten. Vor allem die Neuausrichtung der Kunstplattform kam gut an. Viele Einwohnerrätinnen und Einwohnerräte äusserten grosse Hoffnungen in die neue Strategie.

Weniger Einigkeit herrschte hinsichtlich der Höhe der jährlichen Geldbeiträge. Die SVP wollte am wenigsten für Kunst und Kultur ausgeben und stellte den Antrag, 2022 zwar die vom Gemeinderat beantragten 125'000 Franken zu gewähren, den Beitrag danach aber jährlich um 10'000 Franken zu kürzen. Analog hatte man es in den letzten Jahren gemacht, wodurch der Unterstützungsbeitrag aktuell bei 120'000 Franken liegt. Die FDP ging etwas weniger weit, wollte aber ebenfalls weniger zahlen: 120'000 Franken pro Jahr, also 5000 Franken weniger als beantragt, solle das Akku bekommen.

Mitte-links-Mehrheit bewilligt Sonderkredit

Begründet wurden die Anträge – wie soll es anders sein – mit den prekären Finanzen der Gemeinde. «Wir verlangen von der Stiftung, dass sie den Gürtel enger schnallt», sagte Conny Frey (FDP), lobte aber die Strategie, mit neuen Ansätzen wie etwa der Ausrichtung von Hochzeiten auch Einnahmen zu generieren. Pascal Müri (SVP) sprach von Wunschdenken in Bezug darauf, dass die Jahresabschlüsse der Kunstplattform künftig plötzlich positiv sein sollen. Ausserdem sei das Akku in Emmen schlecht verankert.

Die anderen Fraktionen – CVP, SP und Grüne/GLP – wie auch der unabhängige Parlamentarier Paul Jäger sprachen sich gegen eine Kürzung aus und unterstützten den Antrag des Gemeinderats für Beiträge über 125'000 Franken im Jahr. Beide Kürzungsanträge wurden dadurch abgeschmettert, die Verlängerung der Leistungsvereinbarung sowie der Sonderkredit in der Schlussabstimmung mit 24 zu 15 Stimmen genehmigt.

«After-Corona-Party» als Unterstützungsbeitrag

Illya Arnet (Grüne) appellierte mit «Vernunftsgründen» an die Sparwilligen. «Kunst gehört zu einer lebendigen Gemeinde genauso wie das Vereinswesen, das ebenfalls unterstützt wird.» Kultur sei ein Wirtschaftsmotor, das Akku eine Kulturbotschafterin, die zu einem positiven Image der Gemeinde Emmen beitrage. «Laut einer Umfrage zur Entwicklung von Emmen unterstützt die Hälfte der Bevölkerung das Akku – weshalb wir als Volksvertreter das auch tun sollten», so Arnet. Das einzigartige Entwicklungspotenzial der Kunstplattform dürfe man nicht im Keim ersticken, sagte auch Judith Portmann (SP).

Und Christian Meister (CVP) stiess ins selbe Horn, als er sagte, die Gemeinde müsse den Neustart mittragen, ansonsten «können wir die Kunstplattform Akku gleich jetzt und hier beerdigen». Das Akku sei zu zwei Dritteln selbsttragend – aber kein Selbstläufer. Deshalb appellierte Meister gar an die Parlamentarierinnen und Parlamentarier, das Akku auch privat zu unterstützen und bekannter zu machen – beispielsweise mit der Organisation einer «After-Corona-Party».

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