Caila Schilling
Caila Schilling
Caila Schilling
Das Kulturzentrum Galvanik wurde am Sonntag zu einer vielfältigen Kaffeewelt. Ob Filterkaffee, Kaffee Cocktails oder Latte Art – an der Zuger Coffee Session kamen Kaffeeliebhaber reichlich in den Genuss. Den Besuchern des Events wurde an acht verschiedenen Ständen die Welt des Kaffees nähergebracht. Die Idee der Zuger Coffee Session stammt von den drei Zugern Lui und Matilda Fässler sowie Johann Baptist (Buddy) Stocker. Die drei Organisatoren und Freunde sassen laut Stocker an einem gemütlichen Sommerabend zusammen und kamen im Gespräch auf den Gedanken, etwas in Zug zu bewegen. Sie wollten einen «Well-being»-Event kreieren, bei welchem man gemütlich einen Kaffee trinken und dabei noch etwas über dessen Hintergrund lernen kann. So formte sich die Idee zur Zuger Coffee Session.
Den drei Veranstaltern liegt es am Herzen, das Bewusstsein beim Kaffeekonsum zu stärken. Es werde täglich tassenweise Kaffee konsumiert und dabei viel zu wenig über Ursprung und Komplexität von diesem nachgedacht. Durch den Event solle dies den Menschen ein wenig nähergebracht werden. Die Geschwister Matilda und Lui Fässler wurden in eine Kaffee-Familie hineingeboren und sind so in der Welt des Kaffees aufgewachsen. Die Familie Fässler betreibt ihre eigene Plantage Utengule in Tansania sowie das Kahawa Café & Roastery im Freiruum in Zug.
Begeistert erzählen die Geschwister, wie sie bereits als Kinder die Plantagen in Tansania besuchten und schon früh ein Teil des Geschehens waren. «Tansania ist für mich wie ein zweites Zuhause», erzählt Matilda schwärmend. Laut Lui ist es der Familie ein grosses Anliegen, eine persönliche Beziehung zu den Farmen, bei denen sie ihren Kaffee röstet, zu haben. So kennt sie, wie die Familie zu sagen pflegt, den ganzen Weg ihres Kaffees vom Anbau bis in die Tasse. Die Familienmitglieder sind oft persönlich auf den Plantagen in Tansania, um den Kontakt aufrechtzuerhalten.
«Kaffee ist wie Musik»
Buddy Stocker, welcher zusammen mit seinem Vater Hannes Stocker die Stocker’s Rösterei in Cham betreibt, will den Menschen die Komplexität des Kaffees näherbringen. Die beiden Berufsmusiker eröffneten vor einem Jahr ihre eigene Rösterei und betreiben diese seither mit viel Leidenschaft. Stocker sieht viele Parallelen zwischen der Musik- und der Kaffeewelt. «Kaffee ist wie Musik, es gibt verschiedene Sorten und Richtungen, sodass jeder, genau wie bei der Musik, selbst schauen kann, was ihn persönlich begeistert», erzählt der Musiker und Röstereibetreiber. Alle Rohbohnen der Rösterei stammen von sorgfältig ausgewählten Farmen und Kooperativen. «Durch den Kaffeekonsum wird man Teil einer Kette, welche bei den Farmen beginnt und in der Tasse endet», so Stocker. Deshalb ist es Vater und Sohn wichtig, das Bewusstsein des Konsumenten über die Herkunft und den ganzen Prozess des Kaffees zu stärken.
Die Besucher des Events lernten ausserdem viel über den Rohkaffee, degustierten bei der Kaffeeverkostung (Cupping) die Nuancen des edlen Getränks, informierten sich über alternative Arten des Brauens oder genossen einen Kaffee Cocktail. Der Event wurde musikalisch mit einer Live Band begleitet, und die Besucher konnten drinnen sowie draussen ihren Kaffee kosten. Die drei Veranstalter Buddy, Lui und Matilda wollen in der Zukunft weitere Coffee Sessions veranstalten.