notifications
Zug

Eine Zuger Institution will bauen und macht drei andere dadurch zufrieden

Die Schulen St.Michael machten sich zum 150-Jahr-Jubiläum fit, um dem Zweck der Trägergesellschaft gerecht zu werden. Dadurch können der Kanton und die Standortgemeinde Zug im Bildungsbereich wachsen oder die Kinderbetreuung ausbauen. Allerdings fehlt das Preisschild.
Zugs eigene Lehrerausbildungsstätte wirkt dem Lehrkräftemangel entgegen: Die Pädagogischen Hochschule Zug hat den Auftrag, Generalisten auszubilden. Das sind Lehrpersonen, die in allen Fächern eingesetzt werden können. (Bild: Roger Zbinden (Zug, 8. August 2020))

Marco Morosoli

Die Gesellschaft hat zum Zweck, im «Bildungsbereich Kinder, Jugendliche und Erwachsene in ihrer Entwicklung zu selbstständigen, lebensmutigen, charaktervollen und Wertorientierung Menschen zu begleiten, zu stärken». Bei der Rechtspersönlichkeit, die diese Ziele im Zuger Handelsregistereintrag eintragen liess, handelt es sich um die Schulen St. Michael Zug. Ob bei der Gründung der heute als Aktiengesellschaft organisierten Bildungsinstitution vor 150 Jahren schon diese hehren Grundsätze galten, kann offenbleiben. Die rund 19'700 Quadratmeter grosse Bildungslandschaft oberhalb der Kirche St. Michael gehört dem Bistum Basel. Das garantiert Kontinuität.

Davon profitiert der Kanton Zug schon länger. Bald taucht auf dem Feld mit der Stadt Zug ein neuer Mitspieler auf. Bis das Nutzer-Dreieck funktioniert, lässt die Eigentümerschaft an einer Pressekonferenz am Mittwoch Bestehendes optimieren und anderswo neu bauen. Geplant ist eine in den Hang hinein gebaut Dreifachturnhalle sowie ein Schulgebäude mit 5000 Quadratmetern nutzbarer Fläche. Andernorts gilt der Fokus der Optimierung.

Zum Schulstart 2026 soll das meiste fertig sein

Für Barbara Hofstetter, die Verwaltungsratspräsidentin der Schulen St.Michael, ist die Feststellung wichtig, dass die Bauphase auf dem ganzen Gelände nicht zu einem Unterrichtsstopp führt. Die Bauherrschaft hat ambitionierte Ziele: Baubeginn soll Anfang 2024 sein. Beim Schulstart 2026 soll die neue Infrastruktur erstellt sein. Das Seminargebäude ist dann noch bis Mitte 2027 eine Baustelle.

Die frohe Botschaft der Schulen St.Michael hat auch den Kanton Zug erreicht. Dieser ist als Mieter der Pädagogischen Hochschule schon länger präsent. Die angedachte Ausweitung der nutzbaren Fläche freut auch die Stadtgemeinde Zug. Wie deren Bauchefin Eliane Birchmeier an der Medienorientierung erläuterte, komme das Angebot der potenziellen Bauherrin «im richtigen Moment und hilft, Raumdefizite sinnvoll und langfristig zu lösen». Vorgesehen sei, die Anmietung von Raum, um der erhöhten Nachfrage im Schulkreis Zentrum nachzukommen.

Wie viel kostet das?

Auch der Zuger Bildungsdirektor Stephan Schleiss erhält durch die geplanten baulichen Erweiterungen der Pädagogischen Hochschule (PH) mehr nutzbaren Raum. Die PH wolle wachsen und könne dies nun in absehbarer Zeit vor Ort tun. Die Ausbildung von Lehrpersonen, so Schleiss, befinde sich in einem Wettstreit der Standorte. Um sich «am Markt zu behaupten» zu können, seien verschiedene Faktoren ausschlaggebend.

Die künftigen Mieter wünschen sich den Einzugstermin schon jetzt herbei. Aber zuerst muss die Bauherrschaft, die Schulen St.Michael, den Preis für Aufwertung der Bildungslandschaft am Zugerberg ermitteln. Das Geld zur Umsetzung der Pläne fällt ja nicht einfach vom Himmel.

Kommentare (0)