Georg Epp
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Nach einem Jahr Unterbruch freuten sich nahezu 1000 Viehzüchter und Besucher, dass die Urner Grossviehausstellung trotz Mehraufwand durch Corona-Auflagen bei idealem Wetter ohne Probleme über die Bühne gebracht wurde. Das Ausstellungsgelände war von einem hohen Zaun umgeben, um die Kontrolle von maximal 1000 Besucherinnen und Besuchern zu garantieren. Die Stimmung war sehr gut und überall lobten die Bauern das OK mit Josef Loretz an der Spitze für die gute Organisation. Rund 100 Helferinnen und Helfer waren im Einsatz. Das Ausstellungsgelände Bärenmatt in Schattdorf war zum zweiten Mal idealer Standort mit genügend Parkplätzen und man ist kompakt und näher beieinander.
OK- Präsident Josef Loretz aber auch Toni Brand, der Chef der Grossviehausstellung, zeigten sich rundum zufrieden. Für viele Bauern und Viehzüchter gab’s ein frohes Wiedersehen nach zwei Jahren und überall lobte man die hohe Qualität der ausgestellten Tiere. Die ausgezeichnete Qualität bestätigte auch Experte Beni Schmid aus Schüpfheim im Entlebuch. Er meinte: «Ich bin zum dritten Male als Experte in Uri und bin jedes Mal überrascht von der sehr guten Qualität. Qualität, die auch schweizerisch gut mithalten kann.»
Der Königsweg zurück zur normalen Grossviehausstellung geht nur übers Impfen
Landammann Urban Camenzind freute sich über den Aufmarsch der Viehzüchter in Schattdorf. Beim Apéro für Sponsoren, Gäste, Experten und OK-Mitglieder machte er kräftig Werbung fürs Impfen gegen Covid. Unter anderem meinte er: «Aus dem Schlamassel heraus kommen wir nur, wenn wir krank werden oder uns Impfen lassen. Im Spital haben wir in der Intensivstation nur Personen, die nicht geimpft sind. Der Königsweg zu einer normalen ‹Veezäichnig› wie in den vergangenen Jahren geht nur übers Impfen». Josef Loretz bedankte sich auch bei der Gemeinde Schattdorf für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung. Natürlich gab das Einrichten in der speziellen Situation etwas Mehrarbeit, aber alles hat gut geklappt.
553 Tiere wurden bewertet
Die stolzen Viehzüchter meldeten insgesamt 833 Tiere, 553 davon wurden schlussendlich auch aufgeführt und bewertet, rund 70 Tiere weniger als vor zwei Jahren. Die strengen, aber fairen Experten bewerteten 5 Stiere, 207 Kühe, 193 Rinder, 50 OB Kühe und 98 OB Rinder. Wie üblich gab es verschiedene Rangierungen für Schöneuter, Rinder, Kühe unterschiedlicher Laktation und als Höhepunkt die mit Spannung erwarteten Miss-Wahlen.
Für viele Viehzüchter ist die Teilnahme an der «Veezäichnig» ein Muss. Irgendwie ist die Ausstellung eine Art Erntedankfest der Viehzüchter, man will unbedingt dabei sein und die besten Tiere des eigenen Zuchtbetriebes präsentieren. Die Freude ist natürlich gross, in die engere Auswahl der Experten zu gelangen und noch grösser, wenn man ein Siegertier der rund 40 Abteilungen stellen kann. Die Geselligkeit, das Sehen und Gesehen werden hat natürlich nach wie vor einen hohen Stellenwert an der Ausstellung. Verlierer gibt es aber keine. Werden die Hoffnungen für einmal nicht erfüllt, vertröstet man sich sofort aufs nächste Jahr.
Wer sich am Samstag die Mühe nahm, nicht nur die in Reih und Glied aufgestellten Stiere, Rinder und Kühe zu betrachten, sondern auch Pfleger, Experten und Viehzüchter ins Visier zu nehmen, musste erfreut feststellen, dass im Kanton Uri nach wie vor mit viel Herzblut Viehzucht betrieben wird. Nicht ohne Grund mischen Urner Züchter auch bei ausserkantonalen Ausstellungen vorne mit.
Der Höhepunkt: Die Miss-Wahlen
Zur Viehausstellung gehören auch die zahlreichen Marktstände, wo sich die landwirtschaftliche Bevölkerung beraten lassen kann, wenn es um einen möglichen Kauf eines Fahrzeuges oder sonstiger Utensilien geht. Die Jungzüchter warteten mit einer Tombola auf, bei dem ein Kälblein namens Johanna als Hauptpreis zu gewinnen war. Der glückliche Gewinner war Thomas Eberli, obere Bärchi, Isenthal.
Höhepunkt jeder Viehausstellung ist aber immer die Rangierung am Nachmittag im Ring vor Hunderten von Zuschauern. Spannend wurde es wie immer bei den Miss-Wahlen. Bereits zum vierten Male in ununterbrochener Reihenfolge sicherte sich die Kuh Evolet von Manuel Arnold, Erstfeld, den Championstitel Kühe BS. Bei harter Konkurrenz setzte sich die 11-jährige Kuh erneut durch, dies vor Cora von Hanspeter Gisler, Bürglen und Cameron von Urs Gisler, Andermatt. Die Attinghauser Züchter Theo & Toni Kempf gewannen den Championstitel «OB Kühe» mit Lotti, Hanssepp Gisler-Walker, Haldi b. Schattdorf den «Rinder Champion BS» mit Baila und Josef Kempf, Gietisflue, Isenthal siegte in der Sparte «Rinder Champion OB» mit Lilli. Den Titel «Miss Genetik BS» sicherte sich Urs Gisler, Andermatt mit Belinda und «Miss Genetik OB» ging an Thomas Eberle, obere Bärchi Isenthal mit Alpenrose.
Spätestens nach den Miss-Wahlen wurde der Stalldrang der Tiere mit mehrstimmigem «Muh» immer stärker, man hatte definitiv genug vom Rummel und wollte wieder heim in die gewohnte Umgebung. Die Grossviehausstellung war einmal mehr beste Werbung für die Urner Viehzucht.