notifications
Ennetbürgen

Eine verspielte Musikgesellschaft beweist Flexibilität und auch noch Sinn für Humor 

Spielend leicht – das war es definitiv nicht, das Jahreskonzert der Musikgesellschaft Ennetbürgen. Die auserwählten Stücke zu «Game On» forderten von den Musizierenden einiges ab.

Die Musikgesellschaft Ennetbürgen lud zu einem spielerischen Jahreskonzert. 
Bild: Bild: Irene Infanger (Ennetbürgen, 25. 3. 2023)

Der Kult-Klempner Super Mario, der fleissig Münzen sammelt, in Röhren verschwindet und obendrein versucht, die Prinzessin zu retten. Oder der tollpatschige Tom, der der kleinen aber meist überlegenen Maus Jerry nachjagt bis hin zum Kultspiel «Tetris» mit seinem einzigartigen Ohrwurmklassiker. Die Musikgesellschaft Ennetbürgen liess die zahlreich erschienenen Zuhörerinnen und Zuhörer an ihrem Jahreskonzert in die Vergangenheit eintauchen und in Erinnerung schwelgen an kindliche Zeiten, als man sich den eben oben genannten Abenteuern widmete. «Game On»: Unter diesem Motto gaben die Musikantinnen und Musikanten unter der Leitung ihres Dirigenten Michael Schönbächler an insgesamt zwei Konzerten am Wochenende einen musikalischen Einblick in die Spielewelt und spielerischen Werke aller Art.

Dabei präsentierten die Ennetbürger nicht nur ein vielfältiges musikalisches Angebot, sondern ein ebenso anspruchsvolles Repertoire, geprägt von schnellen und wechselnden Rhythmen, verschiedenen Klangfarben bis hin zu einzigartigen Geräuschen und Klängen. So fühlte man sich hautnah dabei im Kampf zwischen Mensch und Natur im Stück «Selections from Princess Mononoke» und hörte - auch ohne den Anime-Film jemals gesehen zu haben – die japanischen Grundzüge heraus.

Ein mitreissender Marsch machte dem Superhelden Captain America alle Ehre, während in Auszügen aus dem Musical «Chess» russische Walzerelemente im Gegenspiel westlicher Elemente zum Zug kamen – eine Liebesromanze und Agententhriller zugleich, das Werk aus der Feder der einstigen ABBA-Grössen Benny Andersson and Björn Ulvaeus.

Nicht nur die Perkussionisten (im Hintergrund) waren geforderte, für die bisweilen schnellen und vielen Taktwechsel benötigten auch die Bläser flinke Finger. 
Bild: Bild: Irene Infanger (Ennetbürgen, 25. 3. 2023)

Mit rhythmisch anspruchsvollen Wechseln – die Highlights der irischen Show «Riverdance» mit ihren 147 Taktwechseln forderte die Musizierenden sondergleichen –, witzig klingenden Perkussions-Einlagen und zahlreichen starken Soli-Auftritten sorgte die MG Ennetbürgen für ein unterhaltsames Konzert, das die Anwesenden zudem auf eine Reise verschiedener musikalischer Elemente dieser Erdenteile mitnahm.

«Michael Schönbächler hat uns innerhalb von drei Monaten gezeigt, wie das Spiel läuft und wie wir uns durch alle Schwierigkeitslevels durchspielen können», resümierte Karin Odermatt. Nach einem gelungenen Konzert im Dezember hat die Musikgesellschaft Ennetbürgen die Proben für «Game On» aufgenommen und – trotz einiger Zweifel während der Probenzeit– am Ende ein einwandfreies Jahreskonzert präsentiert.

Ein Abstecher in die Welt der Volksmusik

«Game Over» hiess es zwar am Schluss auch für die Musizierenden. Doch die Musikgesellschaft Ennetbürgen schaffte einen würdigen Abschluss, der nichts mit einer Niederlage im Sinne eines Games gemeinsam hatte. Ganz im Gegenteil, sorgte die MG mit ihrem Zusatz für einige Schmunzler, als Dirigent Michael Schönbächler den «Börse-Ländler» von Carlo Brunner ankündigte – die perfekte Liedwahl aktueller Geschehnisse, da sich das Bankenwesen ja auch mal «verspielen» könne. Die Musikgesellschaft erweiterte ihr Instrumentenangebot kurzerhand um zwei Alphörner und bewies damit nochmals ihre Flexibilität, zwischen den Musikwelten «spielend leicht» zu wechseln.

Überzeugten einzeln wie im Zusammenspiel: Die Musikerinnen und Musiker der MG Ennetbürgen. 
Bild: Bild: Irene Infanger (Ennetbürgen, 25. 3. 2023)

Kommentare (0)