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Zug

Eine Promenade für die Stadt Zug – wie steht der Stadtrat zum VCS-Vorschlag?

Aktuell befindet sich die anstehende Stadtzuger Ortsplanungsrevision in der Strategiephase. Nach der Ablehnung des Baus eines Stadttunnels 2015 sind nun Lösungen gesucht. Der Zuger Ableger des Verkehrsclubs der Schweiz (VCS) hat dazu das Konzept «Promenade Zug» vorgelegt.

Harry Ziegler

Die Verkehrssituation in der Stadt Zug ist alles andere als optimal. Das ist bekannt. Die Verkehrssituation hätte durch einen Stadttunnel verbessert werden sollen. Das Projekt scheiterte 2015 an der Urne. Der Verkehrsclub der Schweiz (VCS) hat jüngst das Konzept «Promenade Zug» vorgelegt. Dieses sieht vor zwischen Postplatz und Gubelstrasse eine Einkaufszone frei von motorisiertem Individualverkehr sowie eine Fussgänger- und Velozone am See zu schaffen. Bewerkstelligt würde dies durch einen grossen Einbahnring.

Wie die Fraktion ALG-CSP im Zuger Stadtparlament in einer Interpellation schreibt, könne dadurch auf kleinerer Verkehrsfläche der Durchgangsverkehr verflüssigt sowie die Zufahrt zu allen Parkhäusern sichergestellt werden.

In der Stadt beginnt die Ortsplanungsrevision

Aktuell befindet sich die Stadt in der Strategiephase zur Ortsplanungsrevision. Inklusive breiter Mitwirkung der Bevölkerung, beispielsweise zu den Themen Freiraum und Mobilität. Die Auswertung zeige, dass in der Mobilität der Zuger Bevölkerung der Fuss- und Veloverkehr in Zukunft eine tragende Rolle spielen wird. Ausserdem sollen das Zentrum gestärkt, die Neustadt aufgewertet sowie ein besonderes Augenmerk auf Gestaltung und Nutzung des Seeufers gelegt werden.

Die ALG-CSP-Fraktion im Grossen Gemeinderat will deshalb vom Stadtrat einige Fragen beantwortet haben. So, ob und wie das Konzept des VCS in die Strategiephase der Ortsplanungsrevision einfliesse, oder was der Stadtrat überhaupt vom Konzept hält.

Tempo 30 in der Altstadt

Das VCS-Konzept macht zwar keine Aussage zur Altstadt. Dafür hat jedoch die Fraktion ALG-CSP eine Meinung: «Mit der Eröffnung der Tangente Zug-Baar und dem Verwaltungsgerichtsurteil zu Tempo 30 auf der Grabenstrasse drängt sich hier auf, den Durchgangsverkehr zu verflüssigen, die Feinverteilung für Anwohner und Gewerbe in der Altstadt zu ermöglichen und die Sicherheit und Aufenthaltsqualität für alle zu verbessern, indem auf den Hauptachsen zwischen Postplatz und Casino sowie auf der Ägeristrasse ab dem Rütli Tempo 30 eingeführt wird und die Nebenstrassen als Begegnungszonen ausgeschildert werden», heisst es in der Interpellation. Dazu wird gefragt, ob der Stadtrat die Meinung der Interpellanten teile, dass die von ihnen skizzierte Lösung «eine deutliche Verbesserung der Verkehrssituation, Aufenthaltsqualität und der Lebensbedingungen in der Altstadt bringen würde».

Je früher man in der Planung die verschiedenen Anspruchsgruppen einbezieht, desto weniger Streit dürfte es geben. Deshalb soll der Stadtrat Auskunft darüber geben, ob er gewillt sei, wichtige Partner wie die Quartier- und Nachbarschaftsvereine oder Pro Zug, den Kanton und die Zugerland Verkehrsbetriebe und andere in die Planung einzubeziehen, «um frühzeitig und gezielt Lösungen bei allfälligen Bedenken und Widerständen zu finden, um endlich eine nachhaltige Verbesserung der Verkehrssituation und der Lebens- und Aufenthaltsqualität im Stadtzentrum zu erreichen».

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