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Luzern

Eine marode Scheune ist der Auslöser: ETH-Institut will in Kastanienbaum ausbauen

Das Wasserforschungsinstitut Eawag plant einen Erweiterungsbau an der Seestrasse in Kastanienbaum – mit viel Licht und Holz. Darin sollen verschiedene Labors und ein neuer Aquarium-Raum Platz finden.
(Bild: Nadia Schärli (21. März 2021 ))
(Bild: Nadia Schärli (21. März 2021 ))

Roman Hodel

Roman Hodel

In diesem terrassierten, dank üppiger Begrünung fast etwas unscheinbaren Gebäude an der Seestrasse im Horwer Ortsteil Kastanienbaum befindet sich das Zentrum für Ökologie, Evolution und Biogeochemie der Eawag, dem Wasserforschungsinstitut der ETH Zürich:

Hier und in zwei weiteren Gebäuden auf der anderen Seite der Strasse, direkt am See, forschen und beraten rund 80 Mitarbeitende aus zig Nationen in den Bereichen Fischökologie und Evolution sowie Oberflächengewässer.

Nun will die Eawag ausbauen, wie einem Baugesuch auf der Webseite der Gemeinde Horw zu entnehmen ist. Demnach soll der Terrassenbau bergseitig ergänzt werden um ein langgezogenes Gebäude, das sich laut Baubeschrieb mit dem geneigten Pultdach und der Holzverkleidung «an ruralen Bauformen in der Umgebung» orientiert.

Raum für 18 Arbeitsplätze

Auf den zwei Hauptetagen sind Lagerräume, Forschungsarbeitsplätze, Konferenzräume, zwei Labors, ein Aquariumraum und eine Begegnungszone vorgesehen. Insgesamt sollen maximal 18 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

Während beim bestehenden Terrassenbau Beton und Glas die Optik dominieren, soll es beim Erweiterungsbau vor allem Holz sein. Gemäss Baubeschrieb wird das Gebäude mit einer sägerohen, braungrauen Holzschalung aus Nadelholz verkleidet. Zudem soll die Konstruktion des mit vielen Fenstern ausgestatteten oberen Hauptgeschosses ebenfalls aus Holz bestehen. Auf dem Dach ist eine Fotovoltaikanlage vorgesehen. Schliesslich soll das Gebäude dereinst dem Standard Minergie P Eco entsprechen. Der Neubau und der Terrassenbau werden durch eine Halle miteinander verbunden.

Auslöser für das Projekt ist gemäss Baugesuch ein Schädlingsbefall in der sogenannten «Schür». Diese Scheune, die sich oberhalb des Terrassenbaus befindet, dient als Lager- und Materialdepot:

«Ihr Zustand lässt keine Sanierung zu», heisst es im Baubeschrieb. «Sie muss abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt werden.» Gleichzeitig sollen mit dem Neubau auch betriebliche Abläufe auf dem Gesamtareal optimiert und «Flächendefizite des Forschungsstandorts ausgeglichen werden».

Sobald die Erweiterung bezugsbereit und das Lager gezügelt ist, wird die baufällige Scheune abgebrochen. Das Terrain wird laut Baubeschrieb als Weideland wiederhergestellt. Wie hoch die Investitionen sind und mit welchem Zeitplan die Eawag rechnet, ist nicht bekannt. Auf Anfrage schreibt die Eawag-Medienstelle: «Leider können und dürfen wir Ihren aktuell keine Infos zur Verfügung stellen, da es sich um ein laufendes Baugesuch handelt.»

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