Susanne Balli
Susanne Balli
Susanne Balli
Susanne Balli
Das Zentrum von Buttisholz benötigt eine Aufwertung. Dies haben der Gemeinderat sowie diverse Interessengruppen seit langem erkannt. Mit mehreren Teilprojekten im Dorfkern wird das Ziel verfolgt, als Wohngemeinde attraktiv zu bleiben, besonders auch für Familien. Aktiv in diesen Prozess eingebunden ist unter anderem die GAB Genossenschaft Buttisholz. Nachdem sie im letzten Herbst für das Gasthaus Hirschen einen neuen Pächter gefunden hat, läuft nun ihr neues Projekt mit dem Namen Startups an.
Die historische Mühle im Dorfkern soll – wie es der Name des Projekts bereits sagt – jungen Start-ups ein Zuhause bieten. So sind in der Mühle, welche die GAB 1992 erworben und renoviert hat, mehrere Räumlichkeiten, zum Beispiel als Büro-, Praxis- oder Schulungsräume, für neue Mieter bereit. Bereits konnte für das ganze Dachgeschoss eine Kindertagesstätte gewonnen werden. Mit der Kita Nolana öffnet im kommenden August die erste Kita in Buttisholz ihre Türen. Ebenfalls neue Mieterin ist seit diesem Februar die Beratungsstelle «Hilfe bei Mobbing», die damit Betroffene aus der ganzen Deutschschweiz anspricht.
«Die Themen Kinder, Familie, Bildung und Erziehung passen gut zur alten Mühle», sagt Andreas Bucher, Geschäftsleiter der GAB Genossenschaft Buttisholz. «Wir möchten damit weiter unseren Beitrag zur Belebung und Attraktivierung des Dorfkerns leisten.» Ein wichtiges Ziel der GAB sei es, neu gegründete Firmen in ihrem Vorhaben zu unterstützen. Dies zum Beispiel mit günstigen Mietkonditionen oder auch durch Unterstützung anderer Art – je nach Bedürfnis. Bucher sagt:
«Wir wollen für die Mieter und fürs Dorf schauen und der jungen Generation aktiv eine Starthilfe geben.»
Derzeit befinden sich in der alten Mühle ein Kindergarten sowie die Schulischen Dienste der Gemeinde Buttisholz. Laut Bucher bleibt der Kindergarten vorerst in der Mühle, während die Schulischen Dienste in den kommenden Monaten umziehen. Neben der neuen Kita Nolana und der Mobbingfachstelle gibt es weitere Räume, die frei werden. «Zur Verfügung stehen dann noch vier Räumlichkeiten, wobei von diesen auch gut mehrere zusammenhängend von einem einzelnen Start-up genutzt werden könnten», erklärt Bucher.
Künftig will die Gemeinde Betreuungsgutscheine anbieten
Mit der Kita Nolana startet ab August die erste Kindertagesstätte in Buttisholz. Anton Petermann, Gemeinderat Soziales (SVP), sagt dazu: «Wir bieten zwar familienergänzende Kinderbetreuung und familienergänzende Tagesstrukturen an. Eine Kita gibt es aber bisher nicht in Buttisholz. Daher begrüssen wir das sehr.» Kitaplätze seien in den vergangenen Jahren immer mehr ein Bedürfnis geworden. Der Gemeinderat sei derzeit dabei, die Rahmenbedingungen auszuarbeiten, um künftig Betreuungsgutscheine anzubieten, wie dies bereits in anderen Gemeinden der Fall sei. Dies, um Eltern bei der familienergänzenden Betreuung ihrer Kinder finanziell zu unterstützen. Wann die Betreuungsgutscheine eingeführt werden, sei allerdings noch offen. Ziel sei es, dass das klappe, bis die Kita ihre Türen öffne.
Die neue Kita wird das ganze Dachgeschoss in der Mühle belegen. Dies sind insgesamt fünf Räume plus Empfang und Spielplatz, der bereits heute vom Kindergarten genutzt wird.
Ein Traum geht in Erfüllung
Jenny Meier und Renée Peter sind das neue Betreiberinnen-Duo. Sie freuen sich sehr, dass sie sich mit der Eröffnung der Kita Nolana ihren Traum erfüllen können. «Wir sind beide ausgelernte Fachfrauen Betreuung und wollten schon immer etwas Eigenes auf die Beine stellen», sagt Jenny Meier. Derzeit laufe noch das Bewilligungsverfahren. Die beiden sind überzeugt, dass die Nachfrage nach Kitaplätzen in Buttisholz und der Umgebung vorhanden ist. Renée Peter sagt: «Wir haben im Vorfeld eine Marktanalyse und eine Bedarfsabklärung gemacht.» Es seien auch Kinder aus anderen Gemeinden willkommen. Besonders freuen sich die beiden auf die schönen Räume in der alten Mühle. «Es sind einfach Wohlfühlräume, das haben wir sofort gemerkt», finden sie.
Das findet auch Pascal Kamber, der zusammen mit Bettina Dénervaud die Beratungsstelle «Hilfe bei Mobbing» (hilfe-bei-mobbing.ch) betreibt. Diese war vorher im Industriegebiet von Rothenburg ansässig. «Hier, zentral im Dorf in diesem historischen Gebäude, passt es für uns viel besser», sagt Kamber, der selber in Buttisholz wohnt. Der Ort spiele gerade im psychologischen Bereich, wo es auch stark um die Wahrnehmung gehe, eine grosse Rolle. Die Mobbingfachstelle ist laut Kamber bisher ein einzigartiges Angebot in der Deutschschweiz. «Die Anfragen kommen von überall her», sagt er. Die Beratung sei möglich vor Ort, aber auch via Zoom, telefonisch oder per E-Mail.
Hinweis: Informationen für Interessenten für die Räumlichkeiten in der alten Mühle in Buttisholz unter www.gablu.ch