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Eine besondere Freundschaft: Das Markenzeichen dieser beiden Mädchen ist das Millennium

Um die Jahrtausendwende geboren, die kaufmännische Lehre in derselben Branche abgeschlossen: Die Lebenswege von Nicole Aschwanden aus Seelisberg  und Corinne Businger aus Stans kreuzen sich immer wieder. Das nächste gemeinsame Erlebnis folgt in Kürze.
Nicole Aschwanden (links) und Corinne Businger fotografiert vor der Berufsschule in Stans. (Bild: Matthias Piazza, 15. Juni 2018)

Fröhlich und entspannt sitzen die beiden 18-jährigen Frauen in der Mensa der Berufsfachschule in Stans und witzeln miteinander. Dafür haben sie allen Grund. Gerade haben sie die wohl strengste und intensivste Phase ihrer dreijährigen kaufmännischen Lehre mit Berufsmatura hinter sich: die Lehrabschlussprüfung. «Jetzt kann ich es gemütlicher angehen und freue mich über die zusätzliche Zeit», erzählt Corinne Businger. Und bei ihrer Kollegin Nicole Aschwanden steht ein Coiffeurtermin an, dafür habe sie in den letzten Wochen keine Zeit gehabt, meint sie schmunzelnd.

Ihre Lebenswege kreuzten sich nicht zum ersten Mal. Als sich die KV-Lehrtöchter vor drei Jahren in derselben Klasse an der Berufsfachschule in Stans begegneten, kannten sie sich schon. Denn ihre erste Gemeinsamkeit ist der Geburtstag um die Jahrtausendwende. Nicole Aschwanden aus Seelisberg wurde am 31. Dezember 1999 geboren, Corinne Businger aus Stans 34 Stunden später, am Neujahrstag um 14.30 Uhr. Beide erblickten im Kantonsspital Nidwalden in Stans das Licht der Welt. So begegneten sich die Mädchen und ihre Eltern das erste Mal. Sie verloren sich auch in den folgenden Jahren nie ganz aus den Augen. Unsere Zeitung berichtete am 31. Dezember 2009 darüber, als die Mädchen 10 Jahre alt wurden.

Lehre schweisste zusammen

Der Zufall wollte es, dass Corinne und Nicole eine kaufmännische Lehre mit Berufsmatura in Angriff nahmen – und erst noch beide in der Versicherungsbranche und in Stans. Corinne Businger machte ihre Lehre bei der Zurich-Versicherung, Nicole Aschwanden bei der Nidwaldner Sachversicherung (NSV). So verbrachten die jungen Frauen nicht nur je zwei Tage pro Woche in der Berufsschule gemeinsam, sondern auch die überbetrieblichen Kurse. Das schweisste zusammen.

«Ich war dankbar, dass ich mit Nicole schon jemanden in der Klasse kannte», erinnert sich Corinne Businger an ihren ersten Tag in der Berufsschule zurück. Die zwei gingen sozusagen durch dick und dünn. «Wir halfen uns gegenseitig bei Problemen, die eine war für die andere die erste Ansprechperson. Es war ein Geben und Nehmen», ergänzt Nicole Aschwanden. In dieser intensiven Zeit kristallisierten sich auch die spezifischen Charaktereigenschaften heraus. «Nicole kann sich sehr schnell für etwas motivieren, ist sehr diszipliniert und investierte viel Zeit ins Lernen», beschreibt Corinne Businger ihre Kollegin. «Du hast Lehre und dein Engagement im Skiclub unter einen Hut gebracht, was ich bewundere», erwidert diese. Sie haben die vergangenen drei gemeinsamen Jahre als intensive, manchmal schwierige, aber auch schöne Zeit in Erinnerung.

1.1.2000 sorgte für Verwirrung

Ihr spezielles Geburtsdatum zog sich wie ein roter Faden durch ihr bisheriges Leben. Bei Corinne Businger sorgte dies selbst an der mündlichen Lehrabschlussprüfung für eine Anekdote: «Die Experten stutzten, als sie in den Unterlagen mein Geburtsdatum sahen. Denn der 1.1.2000 wird verwendet, wenn man von jemandem das Geburtsdatum nicht kennt. Das Prüfungsgespräch nahm damit einen entspannten Anfang», erinnert sie sich schmunzelnd zurück.

Nicole Aschwanden bedauert, dass sie wegen eines Tages ein Jahr früher in die AHV einzahlen müsse, das weiss sie von ihrer Ausbildung. «Aber damit kann ich leben, ich bin ja schliesslich ein sozialer Mensch», bemerkt sie mit einem Augenzwinkern. Die Lehrabschlussfeier am 6. Juli erwartet die beiden Frauen als nächster gemeinsamer Höhepunkt – als Tüpfchen auf dem i und Belohnung für die Anstrengungen.

Immobilienmaklerin und Lehrerin

Und die Zukunft? Für Nicole geht’s nach Griechenland in die Ferien und danach auf Jobsuche. «Allgemeine administrative Arbeiten oder ein Job mit Immobilien würde mich reizen.» Auch Corinne hat schon Vorstellungen, in welche Richtung es gehen kann. «Vielleicht arbeite ich weiter in der Versicherungsbranche.» Und dann taucht da noch ein Wunsch auf, der dank der Berufsmatura nicht unerreichbar ist: ein Primarlehrer-Studium an der Pädagogischen Hochschule. «Ich arbeite mega gern mit Kindern zusammen», erzählt die passionierte Jugend- und Sport-Leiterin.

Auch wenn die Kontakte künftig wohl etwas weniger intensiv ausfallen, die Freundschaft wollen sie erhalten. Und das dürfte ihnen auch gelingen. «Ich versichere bei dir mein Haus», witzelt Nicole. «Und ich kauf bei dir eine Wohnung», entgegnet ihre Freundin lachend.

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