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Kriens

Eine beschwerliche Reise durch die Antarktis – das Theaterkollektiv «Die Nachkommen» feiert Premiere in ehemaliger Industriehalle 

Das junge Theaterkollektiv «Die Nachkommen» lädt zur Premiere ihrer neuen Produktion «Im Eis».

«Die Nachkommen» in ihrem neuen Stück «Im Eis». Es geht darin um eine Südpolexpedition.

Bild: Eveline Beerkircher (Kriens, 24. Januar 2023)

Das Bell-Areal in Kriens bietet seit Frühjahr 2022 an der Obernauerstrasse verschiedene Räume zur Zwischennutzung – zum Beispiel auch für Kulturschaffende. In einer der Industriehallen probt das Theaterkollektiv «Die Nachkommen». Die Produktion «Im Eis» feiert hier am Donnerstag Premiere.

Die ehemalige Halle wurde seitlich mit einer Wand abgetrennt. Im nun länglichen Raum nimmt im hinteren Bereich das Publikum Platz. Der Boden vorne ist in eine Eisfläche mit Schneehaufen verwandelt worden. Im Hintergrund begrenzt eine Baracke den Raum. Das vermutlich frühere Büro wird im Stück zur Polarforschungsstation umfunktioniert. Die Originalfarbe Hellblau passt wie die Faust aufs Auge, die winterlich-eisige Atmosphäre ist spürbar.

Das Bühnenbild zeigt eine winterlich-eisige Atmosphäre.
Bild: Eveline Beerkircher

Ihr Wesen wird Schicht um Schicht entblättert

Drei neue junge Forscherinnen treffen in der Forschungsstation ein. Zusammen mit zwei erfahrenen Wissenschaftlerinnen planen sie eine Expedition an den Südpol, um das Verhalten der Pinguine zu beobachten. Das Stück erzählt von ihrer beschwerlichen Reise durch die Antarktis und davon, was sie am eisigen Südpol an extremen Bedingungen erwartet. Im Kampf mit der unnachgiebigen Natur wird ihr Wesen Schicht für Schicht entblättert, bis ihr Innerstes, Geheimstes, Verletzlichstes zutage tritt. «Es ist einfach zu viel Weiss, irgendwann fängt das Hirn an, Lücken zu füllen!» weiss die Expeditionsleiterin Dr. Icefighter.

Improvisationen und Recherchen

Regie führt Gian Leander Bättig. Zusammen mit den vier Spielerinnen und einem Spieler im Alter zwischen 23 und 25 Jahren hat er das Stück entwickelt. «Als Grundidee stand eine Forschungsreise in die Antarktis fest. Mit Improvisationen, wissenschaftlichen und historischen Recherchen fügten sich weitere Elemente zusammen, bis eine sinnstiftende Geschichte entstand», blickt er zurück.

Das intensive, körperbetonte Spiel wirkt noch bildstarker durch die durchdachte Beleuchtung und erfährt Tiefe dank einem surrealen Klangteppich. Fast hört man die Eisschollen unter den Füssen knirschen.

Premiere 26. Januar, 20 Uhr. Weitere Aufführungen: 27./28./ 31. Januar und 1./3. Februar, je um 20 Uhr. Bell-Areal, Kriens, Zugang zum Spielort über Zumhofweg 2. Warme Kleidung empfohlen. Keine Abendkasse. Ticket unter www.eventfrog.ch/dienachkommen .

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