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Zug

Ein Walchwiler Traditionslokal erscheint im neuen Gewand

Am 31. August erhält man erstmals Zugang zum neu gebauten Restaurant Aesch. Der Gastgeber Daniel Hürlimann versucht, das Bewährte mit dem Neuen zu verbinden.

Daniel Hürlimann ist einer, der die Arbeit sieht, also überall anpackt, wo Hilfe gefragt ist. Man hätte sich in den letzten Tagen allerdings schon grosse Mühe geben müssen, die Arbeit zu übersehen, in und um das Restaurant Aesch. Denn der von Hürlimann geführte Walchwiler Traditionsbetrieb steht nach über zweijähriger Pause vor der Neueröffnung (siehe Hinweis).

Die schöne Aussicht von der Terrasse über den See ist zwar unverändert geblieben – die Terrasse selbst und alles darum herum aber nicht. Kein Stein blieb auf dem andern. Und doch kann man die alte Form des Restaurants im Neubau erkennen, zudem sei gemäss Hürlimann der Grundriss der gleiche. Das war eine Auflage der Gemeindeversammlung, die 2010 eine Umzonung beschloss, die den Neubau erst ermöglichte.

Zusammenspiel von alt und neu

Das Lokal verfügt über einen vom Gastraum abtrennbaren Saal, der durch Schiebewände wiederum in mehrere Räume unterteilt werden kann. Daniel Hürlimann erhofft sich, darin Seminare und dergleichen zu beherbergen; spätestens, sobald die zahlreichen Baustellen rundherum verschwunden sind. Denn neben dem und unterhalb des Restaurants entstehen Überbauungen – mit einem Teil des Erlöses aus dem Landverkauf ist die neue «Aesch» finanziert worden.

Daniel Hürlimann, der während der Bauzeit als Lastwagenfahrer arbeitete, wagt den Spagat zwischen alt und neu. So gibt es zum Beispiel ein ziemlich feudales Raucherzimmer, aber auch eine Art Erinnerungsecke mit Gegenständen aus dem ehemaligen Restaurant. Die Geschichte ist selbst für das an Familiengeschichten reichen Dorf eindrücklich. Daniel Hürlimann führt das Restaurant in fünfter Generation. Seine Vorfahren haben das ursprüngliche Haus im Jahr 1869 gekauft, es steht also im Jahr 2019 ein Jubiläum an.

Der Hauskauf markiert den ersten von 24 Höhepunkten aus der «Aesch»-Geschichte, die auf den aktuellen Tischsets aufgelistet sind. Darauf ist auch zu sehen, dass die Hürlimanns jahrzehntelang Gäste beherbergten. Damit ist jetzt Schluss. Ein Hotelbetrieb sei aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr in Erwägung gezogen worden, sagt Daniel Hürlimann – zu unattraktiv sei die Lage für Geschäftsleute angesichts der Konkurrenz in Zug und anderswo im Kanton. Die Wohnungen im Restauranthaus sind vermietet, eine davon bewohnt der Gastgeber mitsamt Familie. Der Hoteltrakt auf der gegenüberliegenden Strassenseite steht zwar, die Zimmer dort würden preisgünstig vermietet.

So neu im Restaurant fast alles ist – was die Küche anbelangt, setzt Gastgeber Daniel Hürlimann auf Altbewährtes. Das heisst: Die Gäste erwartet Währschaftes mit einem Augenmerk auf Zugerseefisch-Gerichte. Und bereits am ersten offenen Tag, dem 1. September, beginnt die Wildsaison in der «Aesch», die im Gegensatz zu vorher an sieben Tagen die Woche geöffnet haben wird.

Auch ein anderes Lokal öffnet wieder

Die lange im Rückgang begriffene Gastronomiesituation in Walchwil verbessert sich nicht nur deshalb. Wie kürzlich bekannt wurde, wird der «Sternen» am 3. Oktober neu eröffnen. Ist das nicht bald wieder zu viel auf diesem kleinen Raum? Daniel Hürlimann ist der Überzeugung, dass es Platz für alle hat. Und er ist bereit, hart für die Daseinsberechtigung der «Aesch» zu arbeiten. Das ist für ihn nicht zuletzt eine Frage der Familienehre.

Am Freitag, 31. August, lädt das neue Restaurant Aesch ab 17.30 Uhr zum Abend der offenen Tür (Kollekte; Reservationen werden keine angenommen). Ab 19 Uhr spielt das Schwyzerörgelitrio Vollgas. Weitere Informationen zur Neueröffnung gibt es hier.

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