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Muntermacher

Ein Rotkreuzer verkauft in Zug Kona-Kaffee aus Hawaii

Viele Inseln, die Hawaii ausmachen, sind für ihre schönen Strände, aktiven Vulkane und grossen Ananas-Plantagen bekannt. Hier wachsen aber auch Kaffeebohnen. Daniel P. Gross, der zehn Jahre auf der Pazifikinsel gelebt hat, vertreibt den Kaffee nun in Zug.

Den Kaffee von Daniel Gross kann man an der Bahnhofstrasse in Zug probieren.
Bild: Bild: Maria Schmid (Zug, 17. 3. 2023)

Wenn die Rede auf Hawaii kommt, beginnt bei vielen Menschen das Träumen. Waikiki-Beach, Diamond Head, Pearl Harbor und Mauna Kea sind ein paar Namen von Orten auf einer der rund 130 Inseln, die in ihrer Summe den jüngsten US-Bundesstaat ausmachen.

Der heute in Rotkreuz wohnhafte Daniel P. Gross (68) hat zehn Jahre auf der Insel Hawaii oder Big Island gelebt und kennt viele der hawaiianischen Sehnsuchtsorte nicht nur vom Hörensagen.

Auf den Hawaii-Geschmack kam Daniel Gross durch viele Reisen zum pazifischen Archipel in der Zeit von 1990 bis 2010. Wer dort ist, befindet sich schon zeitmässig in einer anderen Sphäre. Beginnt der Hawaiianer am Morgen mit der Arbeit, denkt der Schweizer bereits schon an die Gute-Nacht-Geschichte.

Gilt als Champagner des Kaffees

Der Zufall wollte es, dass Daniel P. Gross auf Big Island ein Haus erstand, welches sich rund 400 Meter unterhalb einer Kaffee-Plantage befand, die zum Kailua-Kona-Kaffee-Gürtel gehört. Mit der Zeit sei er mit seinen oberhalb wohnenden Nachbarn ins Gespräch gekommen. «Damals hatte ich noch keinen Bezug zu Kaffee gehabt», erzählt Gross von seiner Annäherung an die spezielle Pflanze mit ihrem betörenden Geschmack.

Damit war der rote Faden zu den gleichfarbigen Bohnen gelegt. Gross eignete sich nach und nach ein Kaffeewissen an. Der 50. US-Bundesstaat ist gleichzeitig der Einzige, in welchem Kaffee wächst. Das Genussmittel, das Gross kennen und lieben lernte, gilt als der Champagner der Kaffee-Branche.

In seinem Berufsleben arbeitete Gross in verschiedenen Branchen. Er zeigte sich immer wieder offen für Neues. Hatte immer viel um die Ohren. Auf Hawaii betrieb er eine kleine Bed-and-Breakfast-Lodge. Seine Motivation: «Ich wollte es dort ruhiger haben, denn nichts machen ging ja auch nicht.»

Ein Stück Hawaii in die Schweiz hinübergerettet

Wie schon so oft in früheren Jahren kam Gross Anfang 2020 ferienhalber in die Schweiz. Er landete in Rotkreuz. Dann kam die Pandemie. «Corona hat mich ausgesperrt. Als sich nach einem halben Jahr noch nichts bewegt hatte, verkaufte ich mein Haus auf der Insel Hawaii.»

Er habe sich dann die Frage gestellt: «Was kann ich von meinem Aufenthalt im Pazifik mit nach Hause nehmen, das es in der Schweiz nicht gibt?» Die Antwort lag auf der Hand: «Kaffee».

Daniel Gross hat Spass bei der Arbeit.
Bild: Bild: Maria Schmid (Zug, 17. 3. 2023)

Erste Kontakte zu einem Produzenten hatte der 68-Jährige schon geknüpft, als er noch auf Hawaii wohnte. Nunmehr ist er seit mehr als zwei Jahren im Geschäft. Er mag das Kaffee trinken mit der wechselnden Kundschaft sehr, wie er erzählt.

Normalerweise reicht Daniel P. Gross von Donnerstag bis Samstag im Les Deux an der Zuger Bahnhofstrasse frisch gemahlenen Kona-Kaffee. Er gehört zur stärkeren Sorte und weckt müde Geister. Dieser Kaffee ist auch eine Rarität. Die weltweite Kaffee-Ernte lag 2021 bei rund 9,3 Millionen Tonnen. Die hawaiianische Ernte ergibt hingegen nur rund 4000 Tonnen Kaffee pro Jahr.

Gross sagt: «Ich habe mir der neuen Aufgabe ein Teil Hawaii in die Schweiz hinüber gerettet.» Doch die zehn Jahre auf Hawaii vergisst er nie: «Eine Hälfte von mir ist immer noch dort. Das bleibt für immer so.»

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