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Uri

Ein junger Urner will die Musikszene vereinen

Der Sänger und Gitarrist Matteo Gisler steckt voller musikalischer Ideen. Der 20-jährige Altdorfer verhilft aber auch anderen zu einem Auftritt.
Matteo Gisler in seinem Studio in einer Baracke auf dem MSA-Gelände in Altdorf. (Bild: Florian Arnold, Altdorf, 8. Juni 2019)

Markus Zwyssig

Matteo Gisler ist viel unterwegs für die Musik – und das alles neben einem 100-Prozent-Pensum als Informatiker. Live spielt der Urner Singer-Songwriter seine eigenen Songs, aber auch Covers von Bands wie Kings of Leon oder Mando Diao. Er ist ständig dabei, sein Repertoire zu vergrössern. «Drei bis vier neue Songs sind bei unseren Liveauftritten dabei», verrät Gisler. Live zu spielen ist ihm wichtig. «Weil wir nicht so viel proben, entwickeln wir die Songs halt auch beim Spielen auf der Bühne weiter», sagt der Musiker.

Im Kanton Uri ist Matteo Gisler am Flüchtlingstag in Altdorf (15. Juni), am Innerschweizerischen Schwing- und Älplerfest in Flüelen (5. Juli) sowie beim Musikfestival Alpentöne (15. August) zu hören. Mit dabei in seiner Band Kind of a mate sind Elia Trachsel (Drums), Max Wipfli (Bass), Luca Zberg (Gitarre) und Samuel Brunner (Keys). Der Urner Singer-Songwriter ist aber auch an rund der Hälfte der World Food Festivals, die diesen Sommer stattfinden, vertreten. Gisler gibt rund 30 Konzerte in diesem Jahr – manchmal alleine, aber auch im Duo oder mit der gesamten Band.

Eine Orientierungshilfe für Musiker und Fans

Das ist aber noch lange nicht alles. Matteo Gisler ist auch der Kopf hinter der Internet-Plattform www.urband.ch. 2017 rief er diese Webseite ins Leben. Deren Ziel ist es, Informationen rund um die Urner Musiklandschaft zu sammeln und allen zur Verfügung zu stellen.

Zur Seite steht ihm dabei Bassist Max Wipfli. Sie kümmern sich nun zu zweit um das Projekt. Mitte 2018 beschlossen die beiden, Urband zum Verein zu machen, um die Urner Musikszene noch weiter fördern und verknüpfen zu können. Der Verein zählt 85 Mitglieder. 16 Bands und Projekte mit Urner Bezug sind inzwischen auf der Webseite zu finden. Konzerte aus den Bereichen Pop, Rock bis hin zu New Folk sind aufgelistet. Die Webseite soll eine Orientierungshilfe sein und aufzeigen, was im Kanton Uri musikalisch läuft. Gisler weiss, wie sehr die sozialen Medien an Bedeutung gewonnen haben:

«Man kann die beste Musik machen, aber wenn sie niemand entdeckt, nützt das wenig.»

In einer Baracke auf dem MSA-Gelände in Altdorf haben Matteo Gisler und Max Wipfli für Urner Bands die Möglichkeit geschaffen, ihre Musik in einem Studio aufzunehmen. «Bisher haben nur wenige Bands von der Möglichkeit Gebrauch gemacht», sagt der Künstler. «Das Angebot besteht aber weiterhin. Unser Studio ist klein und kostengünstig. Unsere Aufnahmen sind aber dank der verwendeten Technik dennoch hochwertig.»

Auch bei den Konzerten in Uri haben die beiden an vielen Veranstaltungsorten ihre Finger mit im Spiel. So ist Gisler der Leiter der Musikgruppe im Vogelsang. Er hilft mit Wipfli, die «Open Stage» im Kaffee Krá in Altdorf zu organisieren. «Bisher gab es monatlich eine Ausgabe. In Zukunft wird es wohl viermal im Jahr eine offene Bühne geben», sagt Gisler. «Das Angebot soll sich auf wenige Abende konzentrieren, an denen den Besuchern ein gebündeltes Programm geboten wird.» Ab diesem Jahr sind die beiden zudem für das Konzert-Booking im «Weissen Löwen» verantwortlich. Und haben von der Kulturkommission Altdorf die Konzertreihe «Musik für die Daheimgebliebenen» übernommen.

Und wie gefällt Matteo Gisler die Musik der Urner Bands? «Vieles ist rocklastig», sagt er. «Ich denke da vor allem an Bands wie Tells Valley, Dryhouse und The Krabbers.» Ganz besonders gefallen ihm auch Colster, eine junge Band, die sich dem Funk verschrieben hat, sowie Daens, eine ebenfalls junge Band, die mit ihrer Pop-Musik bereits ziemlich erfolgreich ist.

Live kommt es immer wieder zu besonderen Begegnungen – nicht nur mit Urner Musikern. So war Gisler im Kindesalter Fan der Schweizer Band Redwood. Kürzlich hatte er die Gelegenheit, für genau diese Band zwischen den Sets zu spielen. «Das war für mich eine ganz spezielle Erfahrung.»

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