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Zug

Ein hoher Anteil an Elektrofahrzeugen und nur acht öffentliche Ladesäulen

Die Stadt Zug ist im Vergleich zu anderen Gemeinden im Kanton im Hintertreffen bezüglich Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge. Das missfällt einem Gemeinderat.
(Quelle: Interpellation Philip C. Brunner)

Harry Ziegler

Nicht nur in der Stadt Zürich, auch in der Stadt Zug ist der Hauptgrund, der gegen den Kauf eines Elektroautos spricht, die fehlende öffentliche Ladeinfrastruktur, wie es kürzlich im Zürcher «Tages-Anzeiger» hiess. Diese Problematik greift der Zuger Gemeinderat Philip C. Brunner (SVP) in einer Interpellation auf.

Laut mitgelieferter Tabelle, die sich auf eine mit Datawrapper erstellte Grafikstützt, verfügen die Gemeinden Baar und Steinhausen über weit mehr Ladepunkte pro 1000 Einwohner als die Stadt Zug. Die öffentlichen Ladestationen in städtischem Gebiet befinden sich auf den öffentlichen Parkplätzen an der Allmendstrasse, der Dammstrasse, auf dem Bundesplatz und am Bruder-Klausen-Weg in Oberwil. Insgesamt können an diesen vier Ladesäulen acht E-Fahrzeuge geladen werden.

Brunner möchte aufgrund der von ihm skizzierten Ausgangslage vom Stadtrat wissen, weshalb es keine weiteren Lademöglichkeiten beispielsweise in den städtischen Parkhäusern gebe und welche Ausbauschritte vor dem Hintergrund des grösser werdenden E-Autoparks angedacht seien.

Gibt es einen Masterplan? Wenn nein, warum nicht?

Der Gemeinderat will weiter Auskunft darüber, ob «es dazu bereits einen Masterplan zur Ertüchtigung der städtischen Infrastruktur bei Parkplätzen und in Parkhäusern gibt? Wenn nein, warum nicht? Wann darf mit einer solchen Offensive gerechnet werden?» Zudem scheint für Brunner der Anbieter WWZ nicht sakrosankt. Er will wissen, was eine Ladestation kosten würde, wenn mit dem lokalen Anbieter WWZ zusammengearbeitet werde. Und:

«Welche interessanten Alternativen bestehen allenfalls seitens anderer Anbieter?»

Ein weiterer Abbau von Parkplätzen ohne Ladestationen ist in der Stadt Zug nicht mehr möglich, seit die Volksinitiative «Ja zu Gewerbe und Läden in der Altstadt!» klar angenommen wurde. Es stelle sich deshalb die Frage, wo oberirdisch neue Parkplätze geschaffen werden können, an denen auch Elektrofahrzeuge aufgeladen werden könnten. Der Druck auf die öffentlichen Ladestationen werde in dem Masse grösser, in dem sich Schwierigkeiten bei der Installation von Ladeinfrastrukturen in privaten Mietliegenschaften oder in Liegenschaften im Stockwerkeigentum ergeben. «Wo kann sich der Stadtrat weitere öffentliche Ladeplätze vorstellen, ohne irgendwelche Parkplätze für andere Antriebsarten abzubauen?»

Schliesslich möchte Gemeinderat Brunner Auskunft – mit «weiteren relevanten Ausführungen und spannenden Übersichtsplänen zu diesem Thema» – darüber, wie die Situation bei den Wohnimmobilien der Stadt aussehe, wie sich «die konkrete Einrichtung von Ladestationen für die Mieterschaft» entwickle und ob für die städtischen Mieterinnen und Mieter dazu etwas in Entwicklung sei.

Brunner schlägt weiter vor, «einen mit besonders vielen Ladestationen ausgerüsteten Parkplatz so zu erstellen, dass der Platz auch nachts und im Winter gut ausgelastet werden könnte». Laut Brunner wäre eine Variante zudem mittels einer Fotovoltaikanlage (FV) entlang der Bahnlinie den Strom für die E-Mobilität mitzuproduzieren. «Wie stellt sich der Stadtrat zu einem solchen innovativen Pilotprojekt der öffentlichen Hand mit Vorbildcharakter?», fragt Philip C. Brunner abschliessend.

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