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Zug

Ein Baarer Start-up will Kurse direkter und günstiger vermarkten

Unübersichtliche Programme, wenig Mitbestimmung: Weiterbildungsangebote seien oft schlecht organisiert, sagen zwei Baarer Unternehmer. Mit einer neuen Plattform wollen sie Abhilfe schaffen.
Das Baarer Start-up Discentia.com AG bietet eine Kursplattform mit neuem Konzept an. Die beiden Gründer Valentin Kälin (links) und Thomas Knell. (Bild: Stefan Kaiser (Baar, 8. Juli 2021))
Die übersichtliche Plattform bietet eine Fülle an Informationen für Kursleiter und -teilnehmer.  (Bild: Stefan Kaiser (Baar, 8. Juli 2021))
Die beiden Geschäftsführer Thomas Knell (links) und Valentin Kälin planen für Mitte August eine Werbekampagne, welche die Kursplattform Discentia bekannt machen soll.   (Bild: Stefan Kaiser (Baar, 08. Juli 2021))

Cornelia Bisch

Cornelia Bisch

Cornelia Bisch

Ein Dschungel von Angeboten ohne Preisangaben, Bewertungen und Termine, unübersichtlich für Kursleiter und -teilnehmer: So gestalte sich die allgemeine, aktuelle Kurslandschaft in der Schweiz, sagt Valentin Kälin, Co-Geschäftsleiter der Discentia.com AG in Baar.

«Oft gibt der Veranstalter vor, wie viele Kurse wo stattfinden dürfen und diktiert den Inhalt.»

Der Kursleiter sei also relativ stark gebunden. «Ausserdem bekommt er meist weniger als 20 Prozent des Umsatzes.»

Hier setzen er und Co-Geschäftsführer des Start-ups Thomas Knell mit der Kursplattform «Discentia» (lateinisch für lernen) an.

«Darauf sind die Kurse übersichtlich geordnet und sofort mit allen relevanten Details einsehbar.»

Deren Leiter kümmere sich um Inhalte und Veranstaltungsort, alles andere – Kursverwaltung, Kundenservice sowie Werbung auf sozialen Medien und im Print – sei Sache des Discentia-Teams. Wobei dieses auf Wunsch Veranstaltungsorte in Hotels, Restaurants oder bei Firmen vermittle. «Die Kursleiter bestimmen auch den Preis selbst und erhalten im Durchschnitt über 75 Prozent des Umsatzes, je nach Anzahl Kurse und Teilnehmer», berichtet Kälin.

Ziel sei es, Anbieter und Teilnehmer zu verbinden. «Dies macht die Plattform attraktiv für beide Seiten, vor allem, weil eine ganz andere Preisgestaltung möglich ist.» Solange ein Kurs nicht zustande komme, entstünden auch keine Kosten für den Anbieter. «Erst, wenn ein Lehrgang definitiv stattfindet, das heisst die Mindestteilnehmerzahl erreicht ist, wird eine Kommission fällig.»

Fast alles ist möglich

«Wir machen die Plattform für alle zugänglich, die Wissen vermitteln möchten.» Das Angebot soll breit gefächert sein und grundsätzlich alles ermöglichen, vom Marketing übers Werbetexten bis hin zum Handwerken, Töpfern, Kochen und Backen.

«Gerade Menschen des Alters 50 plus, die vielleicht während der Coronazeit ihren Arbeitsplatz verloren haben, können sich hier ein neues oder zweites Standbein aufbauen.»

Gegründet wurde die Plattform im Frühling des letzten Jahres, aufgeschaltet wurde sie im Juni 2021. Ab September dieses Jahres finden die ersten Kurse statt. «Der Start verlief wie erwartet eher verhalten», so Kälin. «Wir haben noch keine Reputation und müssen jetzt Vertrauensarbeit leisten.» Deshalb starten die Unternehmer Mitte August eine Werbekampagne in Online- und Print- sowie den sozialen Medien. «Es ist ein Huhn-Ei-Problem. Für potenzielle Teilnehmer möchten wir natürlich ein grosses Angebot aufschalten, aber die Kursleiter müssen zuerst die Details erfahren und Vertrauen fassen.»

Die Plattform weise nämlich eine Vielzahl an Dienstleistungen und Möglichkeiten auf. «Der Buchungsstand ist jederzeit einsehbar, man kann Kursunterlagen hinaufladen, und es findet ein Chat zwischen Leitern und Teilnehmern statt.» Der Kursleiter bekomme im Grunde ein Sorglospaket und trage kein Risiko.

Zwölf Kurse sind aufgeschaltet

Momentan sind bereits zwölf Kurse ausgeschrieben und es kommen laufend weitere hinzu.

«Das derzeitige Angebot umfasst Fotografie, Marketing für KMU, kompetentes Auftreten, Backen, Kochen, Bierdegustation und vieles mehr. Demnächst werden auch ein Excel- und Weinkurse aufgeschaltet.»

Einer der Zopfbackkurse mit der bekannten Brotkünstlerin und Buchautorin Katharina Arrigoni sei bereits ausgebucht. «Ziel ist es, das Ganze zum Selbstläufer werden zu lassen, der durch Mund-zu-Mund-Propaganda immer bekannter wird.»

Das Betreuungsteam der Plattform Discentia in Baar besteht aus acht Teilzeitangestellten, die für den Kundenservice, das Marketing und die Weiterentwicklung der Plattform zuständig sind.

Weitere Informationen www.discentia.com

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