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Luzern

Eigentümer will Gasthaus Wolhuser Bad loswerden

Das Gasthaus Wolhuser Bad ist zum Verkauf ausgeschrieben. Der Betrieb der Kontaktbar in der Liegenschaft ist davon vorerst nicht betroffen – und die Gemeinde träumt weiter.
Das Gasthaus Wolhuser Bad. (Bild: Nadia Schärli (Wolhusen, 16. März 2020))
Auszug aus dem Grundbuch Wolhusen. Beim Verkaufsobjekt handelt es sich um die Liegenschaft auf dem Grundstück Nummer 457 in der Bildmitte. (Screenshot: Grundbuchplan des Kantons Luzern)

David von Moos

David von Moos

Auf dem Weg zwischen Wolhusen und Entlebuch ennet der Kleinen Emme thront am Hang das «Bad», wie die Einheimischen die Liegenschaft kurz nennen. Der Gastrobetrieb im lachsfarbenen Haus hat in der Vergangenheit immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. Wirtewechsel, eine Renovation (wir berichteten) und zuletzt der Betrieb einer Kontaktbar gaben in der Region zu reden.

Nun sucht das «Bad» einen neuen Besitzer. Auf mehreren Online-Immobilienplattformen ist die über 50'000 Quadratmeter grosse Liegenschaft zum Verkauf ausgeschrieben. «Ab sofort» ist das vierstöckige Gasthaus mit Gaststube, Sälen, Terrasse, sechs Gästezimmer und einer Viereinhalb-Zimmer-Wohnung für einen Preis von 1'380'000 Franken zu haben, wie es etwa im Inserat auf immoscout24.ch heisst. Zur «speziellen Liegenschaft an der Ortsausfahrt von Wolhusen» gehören nicht nur «ein funktionales und grosszügiges Haus, eine Gartenanlage mit ehemaligem Campingplatz, ein grösseres Waldstück, sowie Parkflächen für rund 50 Fahrzeuge», sondern auch die «private Brücke» über die Kleine Emme.

Kontaktbar bleibt bis auf Weiteres offen

Wie der Verkäufer, Richard Otto, auf Anfrage sagt, hätten sich bisher noch keine Interessenten gemeldet. Das Inserat sei aber auch erst seit Kurzem aufgeschaltet. Eigentümer der Liegenschaft Wolhusen Bad ist Clemens Otto, der Vater des Verkäufers. Auf die Gründe des Verkaufs angesprochen, gibt sich Richard Otto zurückhaltend. Es handle sich dabei «um einen freien Entscheid», sagt er lediglich.

Auch der Betreiber der Kontaktbar «Le Bar Rouge» zeigt sich auf Anfrage zugeknöpft. Er sei vom Eigentümer über dessen Verkaufsabsichten informiert worden. «Wir stehen in einem guten Verhältnis zueinander», so der Pächter, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen will. Bis auf Weiteres laufe aber der Betrieb normal weiter. Alles andere müsse man dann schauen, wenn es so weit sei.

Nicht das erste Mal

Bei der Gemeindeverwaltung von Wolhusen hat man bis zum Anruf unseres Blattes nichts von den Verkaufsabsichten gewusst. Gemeindeammann Willi Bucher (CVP) ist aber nicht sonderlich überrascht: «Das ist meines Wissens nicht der erste Versuch, die Liegenschaft zu verkaufen.» Probleme mit der jetzigen Nutzung gibt es von Seiten der Gemeinde keine: «Dort hinten geht es immer ruhig zu und her.»

Und was wünscht Wolhusen im «Bad» der Zukunft? «Für die Gemeinde und die Region wäre es natürlich schön, wenn das Gasthaus Wolhusen Bad wieder zu einem ‹gewöhnlichen› Gastrobetrieb würde», so Bucher. Früher habe sowohl das Restaurant als auch das dazugehörige Camping einen Namen gehabt. «Uns würde es freuen, wenn das Haus wieder zu einer guten Adresse und einem Treffpunkt für alle werden würde.» Man mache sich aber nichts vor: «Das braucht ein völlig neues Betriebskonzept, hohe Investitionen und einen mutigen Investor und einen Gastronomen, der die Herausforderung sucht.»

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