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Nidwalden

Eigenes Fahrzeug für das Rote Kreuz Unterwalden

Das Schweizerische Rote Kreuz Unterwalden sammelt für ein eigenes Fahrzeug für den Fahrdienst, das Rollstuhlfahrer transportieren kann. Das Geld soll via Crowdfunding zusammenkommen. Bereits am zweiten Tag haben zehn Personen gespendet.
Der ehrenamtliche Fahrer Max Gasser aus Alpnach holt eine Rollstuhlfahrerin ab. (Bild: PD)

Marion Wannemacher

1161 Einsätze leistete der Fahrdienst des Schweizerischen Roten Kreuzes Unterwalden für Rollstuhlfahrer im vergangenen Jahr. Dieses Jahr werden es voraussichtlich bis Silvester sogar 1300 sein, schätzt Geschäftsleiterin Franziska Schöpfer. Kinder werden zu ihrer Tagesschule gefahren, Menschen im Rollstuhl zu Arztterminen oder Therapien begleitet, Menschen nach einem Spitalaufenthalt nach Hause gebracht. Bislang mietete das SRK Unterwalden das Transport-Fahrzeug. «Es entspricht nicht mehr den aktuellen Sicherheitsvorschriften», hält Schöpfer fest und zählt gleich einige gravierende Mängel auf: «Die Hebebühne ist bereits 20 Jahre alt und verfügt auch nicht über eine Kopfstütze, die Rampe ist sehr hoch und schwierig zu manövrieren.»

Fahrten entfielen wegen fehlender Klimaanlage

Zudem sei das aktuell gemietete Fahrzeug auch untermotorisiert, habe noch nicht einmal eine Klimaanlage und sei deshalb nicht geeignet für den Transport. «Gerade in diesem heissen Sommer konnten aufgrund dessen einige Fahrten gar nicht erfolgen», weiss Franziska Schöpfer. In mittlerweile 20 Jahren, in denen es den Fahrdienst gibt, habe man nun das vierte Fahrzeug gemietet. Nun wolle das SRK Unterwalden wechseln zur Anschaffung eines eigenen Fahrzeugs. Doch dafür fehle das Geld. «Wir verfügen nicht über die Reserven dafür», hält sie vor. Von Spenden und Mitgliederbeiträgen würden bereits ein Teil der Betriebskosten und alle anderen Dienstleistungen mitfinanziert. Aktuell gehören dem SRK Unterwalden rund 6000 Mitglieder an, vor der letzten Werbeaktion 2016, die routinemässig alle vier Jahre durchgeführt wurde, waren es 4500.

Also beschloss der Kantonalverband, die Gelder fürs neue Auto über ein Crowdfunding zu sammeln. «So können wir die Leute ansprechen, die gerne eine Anerkennung geben möchten, vielleicht auch mit kleineren Beträgen.» Bis 6. Februar sollen wenigstens 22000 Franken zusammenkommen, mindestens für die neue Hebebühne, im Idealfall sind es 36000 Franken für das Fahrzeug.

Bei der Auswahl des Fahrzeugs habe man das Know-how anderer Kantone genutzt, berichtet Franziska Schöpfer. «Der Kantonalverband Aargau beispielsweise verfügt über eine ganze Flotte von Fahrzeugen. Wir haben uns für einen VW Caddy entschieden», erklärt sie. «Es muss ein Fahrzeug sein, das mit einem normalen Führerausweis gefahren werden kann», sagt sie.

Aktuell hat der Rollstuhl-Fahrdienst zehn Freiwillige, die sich für die Einsätze zur Verfügung stellen. Mit dem Kilometertarif von 1.50 Franken würden die Kosten wie die Spesen des Fahrers, die Versicherung und den Unterhalt des Fahrzeugs gerade mal eben gedeckt, betont Franziska Schöpfer. Die Fahrer selbst arbeiten ehrenamtlich. Wie wichtig ihr Dienst ist, zeige der Bedarf. Ausser Taxis gebe es sonst in beiden Kantonen keine Anbieter für den Transport von Rollstuhlfahrern, weiss die Geschäftsführerin.

Dass das Crowdfunding erfolgreich sein wird, daran zweifelt Franziska Schöpfer nicht. Bereits am Spätnachmittag des zweiten Tages hatten zehn Sponsoren 640 Franken gespendet. Ausserdem sei man in Kontakt mit diversen Stiftungen und Betrieben, die ihre Arbeit unterstützten. «Ich bin zuversichtlich, dass wir das Geld zusammenbringen», sagt sie.

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