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Isenthal

Edelweiss aus Borkenkäferholz geschnitzt – das präsentiert Walter Tresch am Handwerksmarkt

Seit fast 20 Jahren schnitzt der Isenthaler Edelweisse in verschiedenen Formen und Variationen. Am 25. September demonstriert er seine Arbeit am Handwerksmarkt in Isenthal.

Walter Tresch präsentiert seine von Hand geschnitzten Edelweiss am Handwerksmarkt in Isenthal.
Bild: Bild: PD

Die Edelweissblume hat Walter Tresch aus Isenthal als Modell für sich und seine Leidenschaft das Schnitzen entdeckt. Seit 2003 schnitzt er bereits Edelweisse und variiert und perfektioniert bis heute seine Modelle. Das Interesse hat angefangen, als seine Mutter eines Tages eine Blume nach Hause gebracht und ihrem Sohn gesagt hat: «Das wäre doch etwas für dich zum Schnitzen.»

Dort hat sich Walter Tresch gedacht, dass das nie und nimmer funktionie­ren wird. Bis zu dem Tag, als er in der Werkstatt von Peter Bissig vorbeischaute, eine geschnitzte Blume sah und ihn fragte, wie er diese hergestellt habe. «Mit dem Sackmesser», war die knappe Antwort. Von da an probiert sich Walter Tresch am Schnitzen von Edelweis­sen und entwickelte bald eine innige Leidenschaft dafür.

Vor dem «Znini» schnitzt er mehr als 20 Stück

Walter Tresch hat verschiedene Edelweiss-Modelle in seinem Repertoire und versucht sich auch stetig an Neuem. Ob auf einem Tötzli aufgesteckt oder in Kombination mit getrockneten Fetthennen (Blütenstauden) als Blumenstrauss, hat er insgesamt sechs bis sieben verschie­dene Möglichkeiten, wie er die Edelweisse präsentiert. Gearbeitet wird in der Küche mit dem Sackmesser oder draussen bei Tageslicht mit einem Stechbeitel. Da er hauptberuflich als Dachdecker arbeitet, bleibt ihm meistens nur am Wochenende Zeit für sein geliebtes Hobby. «Wenn am Samstagmorgen gute Musik läuft, hab ich bis zum Znini mehr als 20 Stück vorbereitet», meint er sichtlich stolz.

Am liebsten verwendet Tresch Borkenkäferholz, welches er im Keller zum Trocknen legt, bis es die perfekte Reife hat. Aber auch abgestorbene Föhren und Fichten kommen zum Einsatz. Hartholz wie zum Beispiel Eiche eignet sich wenig für feine Schnitzereien. Die Arbeitsschritte beschreibt Tresch wie folgt: «Zuerst schnitze ich den Blumenkopf, wobei das Holz wie eine Karotte geschält wird. Danach biege ich mit dem Fingernagel die einzelnen Blütenteile in Form.»

Jede Edelweissblüte entsteht aus einem einzigen Stück Holz. Da sich das Holz durch Feuchtigkeit schnell wieder in seine alte Form zurückrollt, verleiht etwas Leim unter den Blättern eine gewisse Stabilität und hält die Blume in der gewünschten Form. Beim zweiten Schritt wird der Stil gefertigt und mit dem Blumenkopf verbunden. (pd/cn)

Hinweis: Walter Tresch wird am Handwerksmarkt in Isenthal vom Sonntag, 25. September, das Edelweiss-Schnitzen demonstrieren. Weitere Infos gibt es hier.

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