Hansruedi Hürlimann
Heidi Zbinden sitzt entspannt auf einem Stuhl im Eingang und die Besucher können live miterleben, wie ein Scherenschnitt entsteht. Die Baarerin ist eine der Kunstschaffenden, deren filigrane Arbeiten mit verschiedenen Sujets im Aufgang zum Obergeschoss zu sehen sind. Ein Scherenschnitt, den sie vor über 20 Jahren geschenkt bekam und der sie faszinierte, war der Auslöser für diese Art von Kreativität, wie sie sagt.
Im Erdgeschoss des Hauses sind Bilder und Collagen von Brigitta Durrer ausgehängt mit Motiven aus der Natur und von Menschen und Tieren. Schon als Kind habe sie ein Flair für Kreativität gezeigt, sagt die Steinhauserin, die als Modeberaterin sozusagen einen professionellen Blick für Farben und Formen entwickelte. Es ist das erste Mal, dass sie ihre Werke in einer Galerie zeigt. Gleich wie bei Brigitta Durrer sind auch die Bilder von Gabriel Jenny, der sich als «passionierter Hobbymaler» bezeichnet, erstmals öffentlich zu sehen. Seine Porträts von zum Teil bekannten Persönlichkeiten zeigen seine Affinität für ausdrucksstarke Gesichtszüge. Nebst Familienmitgliedern, die der Stadtzuger porträtiert, kann ihn auch ein Foto in einer Zeitung animieren, ein bestimmtes Gesicht in Acryl auf der Leinwand festzuhalten. Für Edith Arner aus Wetzikon war die Fotografie ein willkommener Ausgleich zu ihrer Tätigkeit in der Informatik. Seit ihrer Pensionierung sind andere kreative Aktivitäten dazu gekommen, wie die Gestaltung von Glückwunschkarten oder farbenfrohe Strickkollektionen.
Entscheid zur Ausstellung kam spontan
Auch bei Erika Fischlin ist das Verarbeiten von Textilien zu kleinen Kunstwerken ausgeprägt. Ihre Schals, Lups und Kosmetiktäschli sind als «Begleiter im Alltag» gedacht. Ähnlich wie die «Vide-poches» von Denise Neuburger. Es sind individuelle und aus unterschiedlichen Materialien gefertigte Ablagen für Handys, Schlüssel oder Schmuckstücke, die man gut auf Reisen mitnehmen könne, wie die Stadtzürcherin erklärt.
Der Entscheid für eine gemeinsame Ausstellung in einer Galerie sei spontan gefallen, sagte dazu Gabriel Jenny. Die in Unterägeri wohnhafte Erika Fischlin war für die Organisation zuständig. Angesichts der vielen Anlässe, die im Haus am See nach der Sommerpause gebucht waren, konnten die Arbeiten nur an drei Tagen gezeigt werden. Dank den sechs Teilnehmern, die im Familien- und Freundeskreis tüchtig Werbung machten, herrschte am Wochenende ein reges Kommen und Gehen.