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Luzern

Gemeinderat will schadstoffbelastetes Höfli-Schulhaus durch Neubau ersetzen

Abreissen oder sanieren? Diese Frage ist beim Höfli-Schulhaus nun geklärt. Gründe: Ein Neubau ist etwas günstiger, zweckmässiger für heutige Schulbedürfnisse und die Schadstoffe sind wirklich weg.
Blick aus dem Provisorium auf das leerstehende Höfli-Schulhaus (rechts).  (Bild: Pius Amrein (Ebikon, 29. Oktober 2018))

Roman Hodel

Wegen Naphthalin in den Böden steht das Ebikoner Schulhaus Höfli seit bald vier Jahren leer. Jetzt ist klar: Das Gebäude wird nicht totalsaniert und ergänzt, sondern abgerissen und durch einen Neubau mit einer unterirdischen Dreifachturnhalle ersetzt. Zudem erhält das benachbarte Schulhaus Feldmatt einen Erweiterungsbau für Kindergärten. Dies hat der Gemeinderat gemäss einer Mitteilung vom Mittwoch aufgrund von Machbarkeitsstudien entschieden. Andreas Michel, Gemeinderat Bildung (parteilos), sagt dazu:

«Die Argumente für einen Neubau überwiegen klar.»

  • Ein Neubau ist gemäss Erhebungen gut 1,8 Millionen Franken günstiger als eine Sanierung. Zudem fallen auch die Kosten für die Verschiebung des Höfli-Provisoriums in der Höhe von rund 680’000 Franken weg. Im Verhältnis zu den geschätzten Gesamtkosten von rund 44 Millionen Franken plus/minus 25 Prozent für den Neubau Höfli samt Erweiterung Feldmatt mag dies zwar nicht sehr viel sein. Laut Michel ist es mit Blick auf die klammen Gemeindefinanzen dennoch auch ein wichtiges Argument.
  • Das Risiko Altlastensanierung fällt weg. Selbst bei einer Sanierung des Höflis bis auf die Grundmauern wäre nicht sicher gewesen, ob wirklich alle Schadstoffe entfernt sind.
  • Modernster Gebäudestandard. Ein Neubau entspricht den neusten Anforderungen sowohl punkto Energie und Haustechnik als auch bezüglich Funktionalität der Schulräume. Der Grundriss des heutigen 60-jährigen Gebäudes ist gemäss Machbarkeitsstudie für den modernen Unterricht nicht passend und überdies nicht behindertengerecht.
  • Platz für eine grosszügige Spielwiese. Das ist bei einem Neubau des Höflis zwischen ebendiesem und dem Feldmatt-Schulhaus möglich.

Im besten Fall soll das teilweise neu gebaute und erweiterte Schulzentrum Ost – so heissen Feldmatt und Höfli künftig – auf das Schuljahr 2026/27 bereitstehen. Das ist ein Jahr später als im Rahmen der Ebikoner Legislaturplanung im vergangenen Frühling angekündigt. Michel sagt: «Die Machbarkeitsstudie hat aufgezeigt, dass der ursprüngliche Zeitplan zu knapp angesetzt war.»

Reicht das Höfli-Provisorium platzmässig bis 2026?

Er hofft vor allem auch, dass das seit über drei Jahren bestehende Höfli-Provisorium bis dahin reichen wird. Es musste bereits einmal erweitert werden und umfasst heute zwölf Klassenzimmer und verschiedene Räume für Tagesstrukturen, Bibliothek, Handarbeit, Gruppenarbeiten und integrative Förderung. Denn gemäss Prognosen steigen die Schülerzahlen in Ebikon weiter an – wegen überdurchschnittlicher Geburtenraten und zahlreicher Bauvorhaben mit Neuzuziehenden. Michel sagt:

«Das Provisorium nochmals ausbauen zu müssen, wäre nicht gut.»

Als nächster Schritt ist ein offener Wettbewerb ohne Präqualifikation vorgesehen. Die Ausschreibung findet voraussichtlich im kommenden Frühling statt. Das leerstehende Höfli-Schulhaus soll dann so bald wie möglich rückgebaut werden. Gemäss Michel ist das Bauvorhaben nicht nur eine wichtige Investition in die Jugend und somit «unsere Zukunft», sondern auch «eine wichtige Investition in die Standortattraktivität der Gemeinde Ebikon».

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