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Luzern

Ebikon plant neuen Busknoten – aber ohne Fahrleitungen

Wegen Einsprachen ist das Projekt Bushub Ebikon blockiert. Trotzdem soll der Bahnhof Ebikon wie geplant Ende 2019 zum Knotenpunkt für sechs Buslinien werden. Das Provisorium hat allerdings einen Schönheitsfehler.

Robert Knobel

Der Bahnhof Ebikon wird zum Busknoten: Sechs Buslinien sollen ab Dezember 2019 am Bahnhof halten – darunter auch die Trolleybusse der Linie 1, die bekanntlich bis zur Mall of Switzerland verlängert wird. Allerdings ist das Projekt «Bushub Ebikon» durch Einsprachen blockiert. Wann es realisiert werden kann, ist noch völlig offen.

Damit der Busknoten Ebikon seine Funktion trotzdem wie geplant Ende 2019 aufnehmen kann, will die Gemeinde Ebikon ein Provisorium realisieren. Das Projekt liegt zurzeit öffentlich auf. Demnach sind auf dem Bahnhofplatz Ebikon zwei Haltestellen geplant. Eine befindet sich auf dem heutigen P&R-Parkplatz. Dort soll künftig der Trolleybus der Linie 1 halten. Alle übrigen Buslinien (18, 22, 23, 26, 111) halten auf dem Areal des heutigen Güterschuppens. Dort soll jede Linie ihren fix zugeordneten Platz erhalten.

Nur Linie 1 ist vollständig rollstuhlgängig

Für die neuen Haltestellen müssen der Güterschuppen und die Voliere abgerissen werden. Auch ein Teil der P&R-Plätze muss weichen. Dafür sollen auf dem Areal der Voliere 13 neue Parkplätze entstehen. Insgesamt wird es künftig am Bahnhof Ebikon 24 Parkplätze geben. Die Kosten für den Umbau werden auf 1,2 Millionen Franken veranschlagt.

Eine der Einsprachen gegen den Bushub Ebikon stammt von Behindertenorganisationen. Sie bemängeln, dass die Barrierefreiheit beim Projekt nicht genügend gewährleistet sei. Auch beim Provisorium werden Rollstuhlfahrer nur teilweise selbständig in die Busse einsteigen können. Ohne fremde Hilfe werden sie nur die Trolleybusse der Linie 1 benützen können. Bei den übrigen Buslinien müssen jeweils die Rampen ausgefahren werden.

Die Haltestellen sollen mit Billettautomaten und digitalen Fahrplananzeigen ausgerüstet werden. Ein Wermutstropfen besteht allerdings bei den Trolleybussen. Da sich die provisorische Haltestelle nicht am selben Ort befindet wie später die definitive, wird vorerst auf die Installation von Fahrleitungen verzichtet. Sie enden in der Bahnhofstrasse, rund 200 Meter von der Haltestelle entfernt. Die Busse müssen dort jeweils kurz anhalten, um die Stromabnehmer aus- oder einzuklinken. Die kurze Strecke zwischen diesem Ausklinkpunkt und der Haltestelle fahren sie mit dem Hilfsmotor.

Kommt's zum Stau auf der Kreuzung Hofmatt?

Ein weiterer Kritikpunkt zum Bushub Ebikon besteht wegen der Kreuzung Hofmatt. Weil künftig alle Busse von der Zentralstrasse nach links zum Bahnhof abbiegen, wird der Verkehrsfluss in der Hauptverkehrsrichtung behindert. Aus diesem Grund soll gemäss dem Auflageprojekt die Ampel-Steuerung bei der Kreuzung Hofmatt optimiert werden.

Allerdings kann zu Stosszeiten ein weiteres Problem hinzu kommen: Die bestehende Linksabbieg-Spur bei der Hofmatt bietet Platz für maximal einen Trolleybus. Insbesondere bei Verspätungen kann es aber vorkommen, dass zwei oder mehrere Busse gleichzeitig abbiegen wollen. Gemäss dem technischen Bericht, den die Gemeinde erstellt hat, könnte dieser Fall in den abendlichen Spitzenzeiten 3 bis 4 Mal pro Stunde eintreten. Deshalb soll die Verkehrsentwicklung am Knoten Hofmatt nach der Realisierung des Bushubs genau beobachtet werden. Bei Bedarf müssten zusammen mit dem Kanton Massnahmen ergriffen werden, heisst es im Bericht der Gemeinde.

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