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Luzern

Durchgangsbahnhof: Luzerner Politiker waren viel zu lange untätig

Der Bund sagt, die Luzerner müssten sich über den Planungskredit für den Durchgangsbahnhof freuen, Luzern habe viel weniger lange warten müssen als andere Regionen. Diese Aussage gilt es zu relativieren. Denn: Die Luzerner Politiker haben die Idee viel zu lange als wünschenswertes, aber utopisches Projekt behandelt.
Robert Knobel, Leiter Ressort Stadt/Region Luzern.

Robert Knobel

100 Millionen Franken: So viel Geld will der Bundesrat für die weitere Planung des Luzerner Durchgangsbahnhofs zur Verfügung stellen. Der Bund spricht nun von einem freudigen Ereignis für Luzern und die ganze Region. Dies unter anderem, weil das Projekt – die Zustimmung des Parlaments vorausgesetzt – ab 2019 ohne weitere Verzögerung vorangetrieben werden könne. Das sei sogar doppelt erfreulich, weil der Durchgangsbahnhof ein vergleichsweise «junges» Projekt sei und Luzern viel weniger lange warten müsse als andere Regionen.

Letztere Aussage gilt es zu relativieren. Ein unterirdischer Bahnhof ist in Luzern schon seit bald 50 Jahren ein Thema. Doch genau hier liegt der wunde Punkt: Luzerner Politiker hatten die Idee viel zu lange als wünschenswertes, aber utopisches Projekt behandelt. Erst seit etwas über 10 Jahren haben sich die Reihen geschlossen: Stadt und Kanton Luzern sowie die Zentralschweizer Kantone richten die ultimative Forderung nach Bern, den Bahnausbau so rasch wie möglich zu realisieren. Insofern ist der Durchgangsbahnhof tatsächlich ein «junges» Projekt. Dies erklärt auch die unglaublich lange Planungszeit von 10 Jahren, die es offenbar noch braucht, um das Projekt zur Baureife zu bringen. Da hatten sich viele Luzerner wohl zu euphorisch gefreut, wenn sie dachten, die Planung sei schon derart weit, dass man nur noch auf den Baukredit warten muss.

Schneller geht es beim Zimmerbergtunnel. Der Kanton Zug hatte sich denn auch schon viel früher für «seinen» Tunnel stark gemacht. 1999 forderte die Zuger Regierung den Bund auf, den Zimmerberg unverzüglich zu realisieren. Unterschrieben wurde die Forderung auch – von der Luzerner Regierung.

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