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Luzern

Digitalisierung im Luzerner Kantonsspital: Klinikdirektor zieht eine positive Zwischenbilanz

Seit dem 21. September ist das Luzerner Kantonsspital punkto organisatorischen und administrativen Klinikabläufen digital. Der erste Monat sei gut verlaufen, heisst es beim Spital. Dennoch müssten gewisse Prozesse optimiert werden.
Mitarbeitende im LUKS (Bild: PD)

(fmü/kuy) Seit mehr als 30 Tagen arbeiten rund 5’500 Angestellte im Luzerner Kantonsspital, welche in der Medizin, in der Pflege und in der Administration direkt mit den Patientinnen und Patienten zu tun haben, mit der neuen digitalen Arbeitsplattform Lukis. Dabei ersetzen Tablets und Notebooks das Papier. Informationen werden direkt im Dialog mit den Patienten ins System eingefügt.

Rund einen Monat nach der Einführung des Systems zieht das Luks jetzt eine Zwischenbilanz: «Dank intensiver Vorbereitung und dem enormen Einsatz aller Mitarbeitenden ist der Start gelungen. Wir hatten und haben wie erwartet zahlreiche kleinere und grössere Umsetzungsfragen zu meistern», wird Spitaldirektor Benno Fuchs in der Medienmitteilung vom Donnerstag zitiert. Viele Prozesse seien für die Mitarbeitenden klinikübergreifend völlig neu. Einerseits gehe es nun darum, diese neuen Arbeitsschritte im Alltag einzubauen. «Auf der anderen Seite optimieren wir laufend unser neues System, wenn wir sehen, dass gewisse digitale Abläufe unnötig kompliziert aufgebaut sind.» Zudem stehe man permanent im Dialog mit den Abteilungen.

Projektpartner für das neue IT-System ist die US-amerikanische Firma Epic Systems Corporation aus Wisconsin. Sie ist der Branchenleader für Klinikinformationssysteme. Weltweit haben 1000 Spitäler dieses System bereits eingeführt. Das Luks ist das erste Spital, welches das System im deutschsprachigen Raum einsetzt. Kostenpunkt: In den nächsten acht Jahren knapp 66 Millionen Franken.

Trotz voller Belegung fast keine
Probleme mit Wartezeiten

Die Mitarbeitenden werden seit dem Start von 800 Kolleginnen und Kollegen unterstützt, die zum Super-User ausgebildet worden sind. Zudem arbeitet weiterhin ein Team von Spezialisten bei der Einführung mit, um bei auftauchenden Schwierigkeiten zu helfen. Das Ziel aller Beteiligten ist laut Mitteilung, dass es bei den Patientinnen und Patienten zu möglichst wenigen Verzögerungen bei der Datenbearbeitung kommt. Bisher konnten lange Wartezeiten fast immer vermieden werden, obwohl das LUKS voll belegt ist, heisst es weiter.

«Für uns alle fängt nun eine weitere Lernphase an. In den folgenden Wochen müssen wir die neuen Prozesse einüben und optimal in den Spitalalltag integrieren», wird Benno Fuchs weiter zitiert. Es sei wichtig, dass dabei auch die kleinen täglichen Fortschritte gesehen werden. «Die ganze Organisation braucht Zeit, bis alle neuen Abläufe rund laufen.»

Da das neue Tool eine Umstellung bei den Zuweisern bedeutet, unterstützt das Spital die Arztpraxen in nächster Zeit «verstärkt bei dessen Einrichtung und Anwendung», wie es in der Mitteilung weiter heisst. Gegenüber SRF hat der Präsident der Luzerner Ärztegesellschaft Aldo Kramis kürzlich moniert, dass die Umstellung auf Lukis für die Hausärzte einen Mehraufwand bedeutet.

Alles zum neuen System finden Sie hier:

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